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1. FC Union Berlin II vs Berlin Ankaraspor Kulübü 07

NOFV-Oberliga Nord, 13. Spieltag

1. FC Union Berlin II vs

NOFV-Oberliga Nord, 13. Spieltag

So., 14. November 2010, 13:30 Uhr
0 : 2
156

Lernprozess: Union II unterliegt BAK 0:2

Spielbericht

Über den Kampf und eine offensive Spielweise, so hatte es Theo Gries im Vorfeld angekündigt, sollte den in zwölf Partien ungeschlagenen Gästen der Zahn gezogen werden. Mit einem 4-4-2 startete für die „Zweete“ folgende Formation in das Duell:

Niendorf – Fritsche, Gill, Trapp, Mrkaljevic – Quiring, Hofmann (68. Dietrich), Uaferro, Malinowski – Turhan, Soltanpour

Die Gäste traten von Beginn an mutig auf und vergaben schon in der 4. Minute den ersten Hochkaräter. Pardis Fardjad-Azad kam nach einer Flanke von Cihan Yilmaz an der Grenze zum Fünfmeterraum frei zum Kopfball. Glücklicherweise verfehlte der BAK-Stürmer das Tor. Die Hausherren taten sich gegen das zügige Kurzpassspiel der von Bahman Foroutan trainierten Mannschaft in den Anfangsminuten sichtlich schwer. Gegen die sicher stehende Abwehrreihe wollte der öffnende Pass nicht gelingen, sodass ein Mittel der Wahl zunächst hohe, diagonal gespielte Flankenbälle waren. Wie aus dem Nichts setzte Unions Murat Turhan in der 13. Spielminute aus 22 Metern einen satten Schuss an den rechten Pfosten des BAK-Kastens. Was sich in den ersten Minuten bereits andeutete, spiegelte sich nach einer Viertelstunde dann auch im Ergebnis wider. Nach einem Foul am insgesamt sehr umtriebigen Pardis Fardjad-Azad, landete der anschließende Freistoß von Tayfun Erdogan unglücklich im Netz. Keeper Eric Niendorf war bei diesem Gegentor machtlos, da der Ball von der Mauer unhaltbar abgefälscht wurde. Auch in der Folge zeichnete sich die Foroutan-Elf durch ein rasant vorgetragenes Flügelspiel aus, das gar die Abwehraktivität von Angreifer Kiyan Soltanpour gefordert wurde. Eine Möglichkeit hatten die Platzherren erst in der 40. Minute wieder. Den von Christopher Quiring kurz ausgeführten Freistoß jagte Philip Malinowski knapp am rechten Winkel vorbei.

Zum zweiten Abschnitt ließen beide Trainer ihre Mannschaften vorerst unverändert. Scheinbar hatte Theo Gries die Halbzeitpause genutzt und in der Kabine die richtigen Worte gefunden. Mit mehr Engagement riss Union II das Spielgeschehen an sich. Der Ausgleich war in der 50. Minute zum Greifen nah. Malinowski enteilte über die linke Außenposition seinem Gegenspieler und servierte für Murat Turhan. Für den Neuner der Eisernen war der Winkel jedoch zu spitz und sein Versuch auf die lange Ecke zu spielen scheiterte an der Ungenauigkeit des Abschlusses. Eine Stunde war gespielt, als das Aufbäumen der Unioner Amateure ein jähes Ende fand. Der einige Minuten zuvor eingewechselte Erkan Kilicaslan nutze die sich ihm bietenden Lücke und schloss gegen die Laufrichtung von Niendorf zum 0:2 ab. In der Folge häuften sich leichte Abspielfehler der Union-Youngsters, die ein kontrolliertes Aufbauspiel nicht mehr zuließen. BAK verwaltete den Vorsprung nun und verzichtete auf größere eigene Anstrengungen, um die Führung auszubauen. Der Anschluss wollte Union trotz dreier Halbchancen durch Quiring (71.), Fritsche (72.) und Dietrich (75.) bis zum Abpfiff nicht mehr glücken.

„Wenn man gegen den BAK zurückliegt, ist es ganz schwierig zurückzukommen. Wir haben defensiv nicht gut genug gestanden und konnten so selbst kaum aussichtsreiche Torchancen herausspielen“, folgerte Theo Gries im Anschluss. „Angesichts der Tatsache, dass wir drei A-Junioren eingebaut haben und auf Stammkräfte im Mittelfeld verzichten mussten, war das heutige Spiel ein Lernprozess für uns. BAK ist definitiv eine Spitzenmannschaft, da konnten wir die Physis und Routine betreffend heute nicht mithalten“, so Gries.

"Zweikampfschärfe ist eine Waffe“: Union II trifft auf Tabellenführer BAK

Vorbericht

Den Punktgewinn gegen den SV Altlüdersdorf bezahlten die Unioner Amateure sehr teuer. Die Mittelfeldsäulen David Hollwitz und Marcel Hegert holten sich jeweils ihre fünfte Gelbe Karte ab und sind am Sonntag zum Zusehen verdammt. Auch das Lazarett füllt sich zum Ärger von Theo Gries erneut. Mit einem Anriss des Innenbandes im Knie wird Philip Kulecki ausfallen und auch Christoph Haker kann mit einer Oberschenkelzerrung nicht zwischen den Pfosten stehen. Erfreulich ist hingegen, dass der Topscorer der „Zweeten“, Kiyan Soltanpour, auch gegen den BAK auf Torejagd gehen kann. Zusammen mit Sturmkollege Murat Turhan (4) hat Kiyan Soltanpour (7) 11 der bisherigen 18 Tore erzielt. Erleichterung somit auch bei Theo Gries: „Beide wissen wo das Tor steht, das haben sie auch in der Vergangenheit schon bewiesen. Die Abläufe spielen sich immer besser ein zwischen den beiden und ich erwarte mir da einiges in den kommenden Spielen.“

„Aus meiner Sicht ist der BAK eine sehr defensiv eingestellte Mannschaft. Sie lassen wenig Tore zu, drei in zwölf Spielen, das ist schon ein Brett. Dazu sind sie in der Hintermannschaft und im Mittelfeld regionalligaerfahren“, so Theo Gries, der weiterhin bemerkt: „Das Team von Bahman Foroutan ist eine sehr faire Mannschaft und kommt weitestgehend ohne Foulspiel aus. Eine Waffe ist somit auch unsere Zweikampfschärfe.“

Unterstützt wird die Elf von Theo Gries zudem von Christopher Quiring, der im Offensivspiel über die Flügel eine entscheidende Rolle spielen kann.