1. FC Union Berlin II vs FSV Optik Rathenow
NOFV-Oberliga Nord, 10. Spieltag
1. FC Union Berlin II vs
NOFV-Oberliga Nord, 10. Spieltag
„Wir nehmen die Punkte gerne mit“ - Union II glücklicher Sieger gegen Rathenow
Spielbericht
Für den zu den Profis beorderten Quiring, durfte sich Christian Dietrich auf der linken Seite von Beginn an für weitere Einsätze empfehlen. In der fair geführten Partie hatte die Gries-Elf letztlich die Portion Glück, die der ersten Mannschaft scheinbar vollkommen abhanden gekommen ist. Mit einem 4-4-2-System startete die U23 mit folgender Aufstellung:
Haker - Kulecki, Trapp, Gill, Mrkaljevic – Dietrich, Malinowski (76. Gutjahr), Hollwitz, Hegert – Soltanour, Turhan
Beide Mannschaften starteten verhalten in das Spiel. Das vorsichtige Abtasten wurde symptomatisch für die noch junge Partie durch eine Standardsituation unterbrochen (5.). Der Freistoß von Rathenows Patrick Scholz kam über die linke Unioner Abwehrseite direkt zu Daniel Pfefferkorn, dessen Schuss allerdings knapp am Gehäuse von Christoph Haker vorbei ging. Die erste bessere Gelegenheit kam abermals durch einen Freistoß zustande. Fünf Minuten später war es David Hollwitz, der sich am direkten Torschuss versuchte, noch ohne Fortune. In der gesamten ersten Hälfte gelang keine flüssige Kombination, aus der sich eine aussichtsreiche Chance zum Führungstreffer hätte ergeben können. Auf dem schwer zu bespielenden Rasen konnte sich die U23 gegen robust auftretende Gäste vielfach nur mittels intensiver Zweikampfführung behaupten. Nach viel Mittelfeldgeplänkel und kaum zwingenden Torgelegenheiten pfiff der Schiedsrichter Stefan Herde pünktlich zur Pause.
Ohne jegliche Wechsel kamen beide Mannschaften wieder auf das Spielfeld zurück. Union startete diesmal deutlich aggressiver. In der 50. Minute konnte sich Murat Turhan allein vor dem Tor nicht gegen den herauseilenden Martin Sengespeick durchsetzen. Nur 60 Sekunden später hatte Denis Mrkaljevic mehr Glück und versenkte das Spielgerät spektakulär aus gut 21 Metern im Kasten der „Optiker“. Der Gästekeeper machte dabei keine sonderlich gute Figur. Mit dem Führungstor im Rücken kam sichtlich mehr Selbstvertrauen und Ballsicherheit in das Spiel der Unioner. So war es Kiyan Soltanpour, der aus halblinker Position den Ball auf das Gehäuse drischt und das Tornetz nur von außen zappeln lässt. Bis zur 89. Minute passierte nun nicht mehr viel. Kurz vor Schluss hatte der FSV Optik Rathenow noch die Riesenchance zum späten Ausgleich. Der Ball prallte von der Latte an den Pfosten und konnte dann erst von der Unioner Hintermannschaft aus der Gefahrenzone befördert werden.
Entsprechend erleichtert zeigte sich „Zweete“-Trainer Theo Gries auf der anschließenden Pressekonferenz: „Vom Ergebnis her endete das Spiel heute definitiv nicht gerecht, sowas kommt immer mal vor und wir nehmen die Punkte gerne mit. Das waren drei wichtige Punkte, um nicht von den hinter uns positionierten Mannschaften eingeholt zu werden und die Distanz zu halten. Der Trainer von Rathenow war naturgemäß unzufrieden mit dem Ergebnis nach 90 Minuten: „Das Spiel muss einfach anders ausgehen, wir müssen die Partie klar für uns entscheiden. Unser Spiel ist ordentlich aber erfolglos. Natürlich sind wir maßlos enttäuscht.“
„Ein ganz zäher Schuh“ – Union II empfängt Optik Rathenow
Vorbericht
Was Unions U23-Trainer Theo Gries an der Vorstellung seines Teams in Torgelow nicht gefiel, durften sich auch seine Spieler nochmals zu Gemüte führen. Auf Video gebannt, wurden jedem Einzelnen seine Fehler erneut bewusst gemacht. „Wir müssen uns in der Zweikampfschärfe verbessern und unsere Durchsetzungskraft mehr zur Geltung bringen. Wichtig ist nur, dass wir jetzt verstehen richtig zu beißen und wenn’s nötig ist eben auch mal schmutzig zu arbeiten“, schwört der Trainer seine Jungs ein.
In der Tabelle tat sich trotz der Schlappe gegen die „Greifen“ noch nichts Gravierendes, was sich aber schnell ändern könnte. „Uns fehlen durch die letzten Ergebnisse fünf Punkte, die Mannschaften schieben von unten nach. Im Falle einer weiteren Niederlage könnte es jetzt sehr schnell gehen. Ich bin aber sicher, dass sich die Qualität meiner Mannschaft durchsetzen wird“, gibt Theo Gries selbstbewusst zu Protokoll.
Mit Rathenow ist am Sonnabend eine Mannschaft mit langer Oberligaerfahrung zu Gast am Bruno-Bürgel-Weg, dazu Gries: „Optik Rathenow ist seit nahezu 20 Jahren durchgängiger Bestandteil der Oberliga und arbeitet ebenso lange mit Trainer Ingo Kahlisch zusammen. Uns erwartet ein defensiv ausgerichteter Gegner, der mit Kampf zur Sache gehen wird. Keine andere Mannschaft verkörpert die Oberliga so wie Optik, alles ist nochmal eine Spur schärfer und zweikampfbetonter“, so Gries, der eine kraftraubende Begegnung prognostiziert: „Die werden hinten Beton anrühren und vorne zwei auf die Reise schicken - das wird ein ganz zäher Schuh für uns.“
Personell kann Theo Gries nicht aus dem Vollen schöpfen. Die Positionen sind insgesamt ordentlich besetzt. Das durch die Berufung von Christopher Quiring entstehende Loch ist für den Trainer indes nicht ohne Weiteres zu stopfen. Wer auf der rechten Seite den offensiven Part geben wird, verriet der Trainer noch nicht. Möglich auch, dass aus der A-Jugend von Engin Yanova aufgefüllt werden muss.