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1. FC Union Berlin II vs Germania Schöneiche

NOFV-Oberliga Nord, 18. Spieltag

1. FC Union Berlin II vs

NOFV-Oberliga Nord, 18. Spieltag

So., 20. Februar 2011, 14:00 Uhr
1 : 3
290

Erfahrung schlägt Jugend: Union II unterliegt Schöneiche mit 1:3

Spielbericht

Bei üppigem Sonnenschein aber eisigen Temperaturen hatte sich Union II vorgenommen, die bittere Hinrunden-Niederlage auf dem Schöneicher Jahn-Sportplatz (1:3) vergessen zu machen. Schon im Vorfeld hatte U23-Coach Theo Gries die „Germanen“ als stärksten Gegner der Rückrunde eingestuft. Von Beginn waren die Gäste sehr engagiert, was mit Blick auf die kritische Tabellensituation nicht verwunderte. Die Mannschaft um die Ex-Unioner Marco Gebhardt und Tom Persich kämpfen im unteren Tabellendrittel gegen den Abstieg und benötigen jeden Punkt für den Spielklassenverbleib. Mit großem Tatendrang drückten die Gäste von der ersten Minute an auf das Tor von Union-Schlussmann Eric Niendorf. Nach einer Standardsituation war es der Bruder des einstigen Union Kapitäns Daniel Schulz, der mit dem Kopf ein erstes Ausrufezeichen setzte. Doch der Kopfball von Tom Schulz ging zwei Meter rechts am Union-Gehäuse vorbei (5.). Die folgende halbe Stunde war geprägt von wenig erfolgreichen Befreiungsversuchen der Unioner Youngsters. Vor allem der auffällige und durch Einzelaktionen stets gefährliche Marco Gebhardt machte der Unioner Hintermannschaft zu schaffen. Das Angriffsspiel der Köpenicker wurde früh gestört, sodass viel mit langen Bällen operiert wurde. Es fehlte jedoch die nötige Durchschlagskraft, sodass nichts Gehaltvolles entstehen wollte. Ein Freistoß ließ Schöneiche in der 37. Spielminute in Führung kommen. Der Ex-Eiserne Gebhardt ließ Niendorf zwischen den Pfosten keine Chance. Sein direkter Versuch schlug, noch leicht abgefälscht, unhaltbar unter dem Querbalken ein. „Marcos Fuß ist gut und wird auch in drei Jahren noch gut sein“, zollte Theo Gries dem Torschützen Anerkennung. Die erste Chance für die Platzherren ergab sich aus einem am Ende zu unplatzierten Kopfball von Christopher Quiring (42.). Bis zur Halbzeit passierte dann nicht mehr viel, Union beschränkte sich vorerst aufs Verteidigen und Kontern.

Die zweite Spielhälfte begann ohne personelle Wechsel. Das sich den 250 Zuschauern bietende Bild war auch im zweiten Abschnitt das gleiche. Germania diktierte im Wesentlichen das Geschehen auf dem Platz, auch weil Union sie ließ. „Wir standen auf dem ganzen  Platz zu weit weg vom Gegner“, befand nach dem Abpfiff auch Theo Gries. Die wenigen Konter, ließen die im Unioner U23-Team schlummernde Klasse streckenweise erkennen. Mit ein wenig mehr Genauigkeit hätte Murat Turhan erst mit dem Kopf und etwas später mit dem Fuß den Ausgleich erzielen können (68./69.). So war es ein Strafstoß nach Handspiel auf der Torlinie, der durch Marcel Hegert den Ausgleich für Union brachte und die Gäste zeitgleich dezimierte - es gab Rot für Tim Ruttke. Doch Germania kam trotz Unterzahl zu weiteren Gelegenheiten und stellte durch den Doppeltorschützen Jacob Wilson den 1:3-Endstand her (79./86.).

„In den entscheidenden Situationen mehr zu riskieren, mehr Mut zu haben gegen eine Mannschaft die Druck macht, das ist uns heute nicht gelungen. Wir wollen trotz des Rückschlags heute insgesamt weiter nach oben schauen und nicht auf dem fünften Platz hängen bleiben“, so Theo Gries mit der ehrgeizigen Marschroute für die kommenden Aufgaben. In der nächsten Woche ist Union II zu Gast in Neustrelitz, bevor in zwei Wochen am Sonnabend, den 05.03.2011 um 14 Uhr das nächste Heimspiel gegen Tennis Borussia ansteht.

Revanche in der Hämmerlingstraße: Union II empfängt Germania Schöneiche

Vorbericht

Nach einem wichtigen Sieg in der Liga ist es Brauch, dass im Allgemeinen von der „Mitnahme des Schwungs“ in die folgenden Spiele die Rede ist. Nun war der Erfolg der U23 im Jahn-Sportpark gegen den BFC Dynamo eine dieser im Verlauf nicht so sehr, aber im Ergebnis äußerst schwungvollen Begegnungen. Die Partie war kein Augenschmaus für Fußballästheten, bei den Randbedingungen war dies auch kaum zu erwarten. Nahezu 2.000 lautstarke Heimfans waren für die meisten von Theo Gries‘ Spieler ein noch nie dagewesener „Gegenspieler“. Doch Unions Youngsters überstanden das Stahlbad „BFC-Auswärtsspiel“ mit Courage. Das Kräftemessen fand durch eine wohl überlegte Einzelleistung von Christopher Quiring einen überglücklichen Torschützen und endete so 1:0 für Union.

Mit dem Erfolgserlebnis im Hinterkopf, weiß Theo Gries aber auch, dass der nahtlose Übergang in den Ligaalltag schwierig werden könnte. Der Trainer versucht die Konzentration seines Teams zu bewahren und dabei den notwendigen Hauch Lockerheit nicht zu verlieren: „Gegen Schöneiche wartet das schwerste Spiel der Rückrunde auf uns. Ich bin nur froh, dass wir nicht in der Pflicht stehen, unter allen Umständen gewinnen zu müssen“, betont Theo Gries. Schon in der Hinrunde war Schöneiche eine der wenigen Mannschaften, die Union II zu dominieren wussten. Die Vorstellung seiner Mannschaft, auf dem Jahn-Sportplatz in Schöneiche, machte Theo Gries seinerzeit recht nachdenklich. Die schlechte Chancenverwertung und ein unzureichendes Kopfballspiel erbosten den Coach in jenen Tagen. „Unsere Quote ist zu schwach und im Defensivverbund müssen wir sicherer werden“, so Theo Gries mit unverblümtem Fingerzeig auf die damaligen Schwachstellen.

Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung, weshalb die Unioner Amateure in der Folge ihre Leistungsfähigkeit mit den Anforderungen der neuen Liga zu harmonisieren wussten. Auf diese Weise möge es gegen die „Germanen“ jetzt weitergehen. Drei Punkte trügen dazu bei, den Platz im oberen Tabellendrittel zu verteidigen. Überflüssig, zu erwähnen, dass auch im Rückspiel nichts von allein gehen wird. Einen gewichtigen Vorteil haben die Randberliner auf der Habenseite: viel Erfahrung! Die gestandenen Haudegen Marco Gebhardt und Tom Persich, haben zusammen 422 Spiele für Union bestritten und dabei Oberliga-, Regionalliga-, Drittliga- sowie Zweitligaerfahrung sammeln können. Diese werden sie für ihren aktuellen Verein in die Waagschale werfen, um den Klassenerhalt zu sichern und den Youngsters von Theo Gries damit alles abfordern.

Der Einlass für das Spiel erfolgt über die Zufahrt zum Kassenbereich 3 des Stadions An der Alten Försterei.