1. FC Union Berlin II vs Malchower SV 90
NOFV-Oberliga Nord, 16. Spieltag
1. FC Union Berlin II vs
NOFV-Oberliga Nord, 16. Spieltag
Union-Wochenende perfekt: U23 nutzt Revanche gegen Malchow
Spielbericht
Trainer Theo Gries wollte die Niederlage aus der Hinrunde unbedingt egalisieren und den guten Eindruck seiner Mannschaft aus den Testspielen mit in die entscheidende Phase der Saison nehmen. Daher entschied sich der Cheftrainer für ein offensives 4-1-3-2-System, das die Malchower frühzeitig unter Druck setzen sollte.
Niendorf, Fritsche, Trapp, Gill, Kulecki – Hollwitz, Quiring, Malinowski, Mrkaljevic (83.Antunovic) – Skrzybski (83. Lippold), Soltanpour (78. Turhan)
Da die Verhältnisse der Spielstätte am Bruno-Bürgel-Weg bisher noch kein Punktspiel zulassen, musste die „Zweete“ auf den Kunstrasenplatz an der Hämmerlingstraße ausweichen und tat sich in den ersten 10 Minuten sichtlich schwer mit der Umstellung. Die äußerst tief stehenden Gäste aus Mecklenburg-Vorpommern ließen die Hausherren bis zum 16-Meter-Raum gefällig kombinieren, konnten dann aber jede zwingende Torchance vermeiden. Ein Bemühen den Ball nach vorn zu treiben war bei den Gästen nicht zu erkennen. Einzig bei Standardsituationen konnten die Malchower den Bal in die Nähe des Tores von Eric Niendorf bringen, wo er aber von der solide spielenden Abwehr um Kapitän Stephan Gill meist souverän abgefangen wurde. Union fehlte anfänglich die Genauigkeit beim Spiel über die Flügel. Im weiteren Verlaufe der ersten Halbzeit fand die U23 aber immer besser ins Spiel und so war es gleich die erste gefährliche Torszene, die zum 1:0 führte. In der 21. Minute konnte Philipp Kulecki den Ball unbedrängt auf den stark spielenden David Hollwitz ablegen, der das Leder mit viel Gefühl in die rechte Torecke schlänzte. Angestachelt vom Erfolgserlebnis, drängten die Berliner auf das zweite Tor. Philipp Malinowski und David Hollwitz scheiterten aber am gut reagierenden Gästekeeper Kornfeld (24.). Die zweitligageprüften Profis Christopher Quiring und Steven Skrzybski konnten durch geschickte Positionswechsel die Malchower Abwehr immer wieder vor Zuordnungsprobleme stellen. So waren es einzig ein paar wenige Alibiangriffe, die die Gäste vor dem Halbzeitpfiff zustande brachten. Mit der hochverdienten, jedoch knappen Führung ging es in die Halbzeitpause.
Trainer Theo Gries schien genau die richtigen Worte gefunden zu haben, da Kiyan Soltanpour schon in der 46. Minute auf 2:0 erhöhen konnte. Der Malchower SV suchte nun sein Heil im Angriff. In der 55. Spielminute war es Lars Rother, der nach einem feinen Zuspiel von Guido Timper, den ersten Angriff der Gäste mit einem gefährlichen Torschuss krönen konnte. Durch das weite Vorrücken der Gäste, hatte die Gries-Elf viel Platz zum Kontern. Diese Freiräume nutzte der auffällige Fabian Fritsche zu einem phänomenalen Dribbling. Der quirlige Verteidiger zog zwei Malchower Abwehrspieler auf sich und bediente genau im passenden Moment den miteilenden Soltanpour, der in „Knipsermanier“ sein zweites Tor erzielen konnte. Fast im Gegenzug konnten die Gäste auf 3:1 verkürzen (69.). Quiring konnte aber die immer stärker aufspielenden Malchower in ihrer Aufholjagd jäh bremsen, als er den Ball nach einem Konter quer auf Steven Skrzybski passte, der den 3-Tore-Abstand wieder herstellte (73.). Das 4:2 von Guido Timper aus der 87. Spielminute war dann nur noch Ergebniskosmetik.
So konnte sich Theo Gries ein Lächeln nach dem Abpfiff nicht verkneifen. „ Die Spieler haben die Vorgaben in puncto Schnelligkeit, Passgenauigkeit und mannschaftstaktischem Verhalten gut umgesetzt. Gegen einen so defensiv eingestellten Gegner war es heute nicht einfach. Ich bin mit der Mannschaftsleistung sehr zufrieden“, so der Trainer nach dem 4:2.
Auf Kunstrasen: Union II mit Rückrundenstart gegen Malchow
Vorbericht
In der Oberliga Nord belegt Unions U23 den siebten Platz und hat die Erwartungen bis dato vollends erfüllt. Der Vorsprung auf die Abstiegsränge ist mit zehn Punkten komfortabel. Sechs Siege, drei Unentschieden und fünf Niederlagen – für einen Aufsteiger agierte Union II streckenweise abgeklärt und brauchte sich vor erfahrenen Oberligamannschaften nicht verstecken. Mit Spielwitz und schnellem Kombinationsfußball bereichert das Team von Theo Gries die Liga, doch ist in den Augen des Trainers schon in der Rückrunde der nächste Schritt möglich: “Unsere spielerische Dominanz müssen wir weiter entwickeln. Auch im Kombinationsspiel sehe ich uns auf einem guten Weg, ohne dass wir da schon das maximal Mögliche abrufen“, so Theo Gries zu zwei Schwerpunkten für die Rückrunde.
Wie passend ist es da, dass zum Rückrundenauftakt ausgerechnet der Malchower SV den Weg nach Köpenick findet. Die Mecklenburger erteilten der Grieself im ersten Spieltag eine Lehrvorstellung und bezwangen diese mit 1:0. Weshalb die Voraussetzungen für das Rückspiel ganz andere sind und ein Sieg für seine Mannschaft im Bereich des Möglichen liegt, erklärte der U23-Coach so: „Wir haben bewiesen, dass wir uns sehr stabil bewegen können in der Liga. Meine Mannschaft hat die neue Umgebung recht schnell angenommen, wir müssen nun versuchen das in der Rückrunde über den Großteil der Spiele hinweg auf den Platz zu bringen.“
Als Besonderheit darf am Sonntag zudem der zu bespielende Untergrund gelten. Der unaufhörliche Regen weichte den Platz am Bruno-Bürgel-Weg derart auf, dass die Begegnung zwischen Union und Malchow auf dem Kunstrasenplatz an der Hämmerlingstraße ausgetragen wird. Ein Nachteil? Theo Gries glaubt das nicht: „Alle Vorbereitungsspiele haben wir auf dem Kunstrasen erfolgreich gestaltet und auch im Trainingsbetrieb bewegen sich die Spieler auf diesem Belag. Aber nicht nur wir, auch Malchow hat in der Vorbereitung meist auf Kunstrasen gespielt.“ Einen Nachteil wird es demnach für keine der beiden Mannschaften geben. Für Union II könnte der Untergrund sogar ein Vorteil sein, Theo Gries: „Wir sind froh über die Spielverlegung. Auf dem künstlichen Grün läuft es gerade ganz gut für uns.“
Die lange Pause hat ferner dazu beigetragen, dass die angeschlagenen und verletzten Spieler ihre Wunden lecken konnten. So stehen Adrijan Antunovic, Martin Kohlmann, Ludwig Lippold und Philipp Kulecki allesamt für das Malchow-Spiel im Kader. Eine Ausnahme ist bisher noch Benjamin Weiß. Der 20-Jährige hat seinen Kreuzbandriss jedoch beinahe überstanden und wird in 2-3 Wochen wieder in das Mannschaftstraining einsteigen. „Der Kader ist mit 18 Leuten bestens gefüllt. Das ist eine komfortable Situation, die ich so in der laufenden Saison nur selten vorgefunden habe. Ich bin sehr zuversichtlich.“
Der Zugang zum Sportplatz erfolgt über die Stichstraße in Richtung des Kassenbereiches 3.