Torgelower SV Greif vs 1. FC Union Berlin II
NOFV-Oberliga Nord, 9. Spieltag
Torgelower SV Greif vs
NOFV-Oberliga Nord, 9. Spieltag
Langer Heimweg ohne Punkte: Union II unterliegt in Torgelow mit 0:2
Spielbericht
Dass die Aufgabe in Torgelow keine im Vorbeimarsch zu erledigende sein würde, ahnte Unions U23-Trainer Theo Gries bereits vor dem Anpfiff. Entsprechend vorsichtig agierten die von der Papierform her als Außenseiter angereisten Amateure des 1. FC Union Berlin. Mit Doppel-Sechs ausgestattet und mit nur einem Stürmer agierend, sah sich die Gries-Elf von Beginn an den druckvollen Angriffswellen der Hausherren ausgesetzt. Schon in der 3. Spielminute musste Unions Keeper Eric Niendorf eingreifen und einen Freistoß zur Ecke klären. Auch in der Folge waren es vor allem die Gastgeber, die den Takt der Partie bestimmten. So tauchte Mike Keyser frei vor Niendorf auf, vergab aber glücklicherweise diese Riesenmöglichkeit (26.). Union stand tief, dazu strahlte die Offensive zu wenig Gefahr aus. Derart auf Ballbesitz bedacht und ohne Anspielstationen in der Offensive ergaben sich viele kleine Zweikämpfe. Fehlpässe waren das Ergebnis, sodass die Angriffsbemühungen der Union-Youngsters meist schon im Keim erstickt wurden.
Auch nach dem Pausentee änderte sich das Bild vor den Augen der 335 Zuschauer nicht – Torgelow nahm Anlauf und drückte, Union warf sich leidenschaftlich in die Abwehrschlacht. Erschwerend für die Hintermannschaft um Kapitän Stephan Gill kam hinzu, dass Torgelow nun mit ihrem Knipser Daniel Pankau für Gefahr sorgte. Es war auch Pankau, der einen von Stephan Gill an der Mittellinie unterschätzten Torgelower Befreiungsschlag über den herauslaufenden Eric Niendorf hinweg spitzelte und den Ball anschließend zum 1:0 über die Torlinie schob (81.). Sechs Minuten später war es wiederum Pankau, der das Leder nach gewonnenem Laufduell auf Christian Preiss gab, der das 2:0-Endresultat besorgte.
Theo Gries hatte einen Punkt als Ziel ausgegeben und war nach dem Schlusspfiff sichtlich enttäuscht: „Wir haben das Spiel lange offen gestalten können, zugegebenermaßen leider nicht mit besonders gutem Fußball. Gerade das Tor zum 0:1 war bitter, noch schlimmer war, dass wir dann auch noch 0:2 verloren haben. Insgesamt geht das Ergebnis aber so in Ordnung. Wir haben lange gut verteidigen können, ein Punkt wäre die Belohnung dafür gewesen. Unsere gute defensive Grundordnung hat nicht ausgereicht und offensiv haben wir nur im Ansatz Gefahr entwickeln können. Die Durchschlagskraft haben wir zu sehr vermissen lassen, so kann man gegen Torgelow nicht bestehen.“
Der Trainer der Gastgeber, Lothar Hamann, zeigte sich indes zufrieden: „Wir haben den Ball gut laufen lassen und sind natürlich froh, dass wir die Begegnung am Ende für uns entschieden haben. Wir haben ein wenig mehr investiert, weshalb der Sieg für uns verdient war. Mit Daniel Pankau haben wir eine Waffe, die auch heute wieder gestochen hat.“
Als nächstes stehen für Union II zwei Heimspiele in Folge auf dem Plan. Zum zehnten Spieltag empfängt die Mannschaft von Theo Gries am kommenden Sonntag, 24. Oktober 2010 um 14 Uhr Optik Rathenow am Bruno-Bürgel-Weg, bevor eine Woche später die Zweitvertretung vom FC Hansa Rostock nach Berlin kommt.
Union: Niendorf – Mrkaljevic, Gill, Trapp, Kulecki – Hegert, Hollwitz – Quiring, Malinowski (87. Turhan), Selanci (68. Englert) - Soltanpour
Tore: 1:0 Pankau (81.), 2:0 Preiss (87.)
Gelbe Karten: Hollwitz, Hegert, Gill, Selanci (Union) – Zschiesche (Torgelow)
Schiedsrichter: Marco Schibull (Templin)
Zuschauer: 335
U23: Zu Gast in der Gießerei-Arena: Union II trifft auf Greif Torgelow
Vorbericht
Nicht nur bei den Profis, sondern auch in der Oberliga ruhte der Ball am zurückliegenden Wochenende. Um nicht zu sehr aus dem Rhythmus zu kommen, testete Theo Gries sein Team am letzten Freitag gegen die Profis. Nach dem 60-minütigen Vergleich lautete das Endergebnis aus Sicht der Union-Amateure 0:4. „Man darf dieses Ergebnis nicht überbewerten, in unserem Aufgebot standen vier A-Junioren, was für das Mannschaftsgefüge nicht hilfreich war. Für die Vorbereitung auf das Spiel in Torgelow ist dieses Spiel nicht in die Bewertung eingeflossen“, so der DFB-Fußball-Lehrer.
Den Gegner schätzt Theo Gries als absoluten Mitfavoriten für den Aufstieg ein. „Torgelow hat das Zeug in der Spitze mitzumischen. Sie spielen ein sehr gutes 4-4-2 – System und haben zudem mit Daniel Pankau einen unglaublich beweglichen Stürmer“, so Gries.
Damit sich die weite Reise auch auszahlt, gibt Theo Gries einen Punkt als Minimalziel aus. Der Auftrag des Trainers ist demnach klar, sollten seine Spieler diese Marschroute nicht beherzigen, steht die Bestrafung bereits fest: „Kommen wir ohne Punkte nach Hause, wird am Sonntag trainiert“, so Theo Gries unmissverständlich.