Eisern!

Antunovic schnürt Abschiedsgeschenk

So, 29. Mai 2011
Antunovic schnürt Abschiedsgeschenk

Das war das Ende der Oberligasaison 2010/11, der würdige Abschied für den U23-Coach Theo Gries, der Abschied für die „Füchse“  aus der fünfthöchsten Spielklasse Deutschlands. Und ein Spiegelbild für die gesamte Spielzeit war es obendrein. Die zweite Mannschaft des 1.FC Union Berlin kann eine sensationelle Premieren-Saison in der Oberliga mit einem 2:1 Sieg über die Reinickendorfer Füchse erfolgreich abschließen.

Für die Heimmannschaft ging es um alles, was allerdings selbst für das geübte Auge schwer zu erkennen war. Die ersten 45 Minuten konnte sich der Tabellenvorletzte kaum Torchancen herausspielen und ließ auch kämpferisch nicht erahnen, dass es gegen den Abstieg ging. Die Nervosität war der 12. Mann – durch eine hohe Fehlpassquote und überhastete Abschlussversuche kam wenig bis gar nichts Zählbares zustande.

Haker – Mrkaljevic, Gill, Giese, Lippold (82. Kulecki) – Englert (63.Gutjahr), Hollwitz, Antunovic – Turhan, Reiniger, Soltanpour

Nach knappen 15 Minuten war es vor allem der Schlussmann der Unioner, Christoph Haker, der sich auszeichnen konnte. Viele dankbare Bälle steigerten das Selbstvertrauen des Torhüters sichtlich. Auf der anderen Seite des Platzes sahen sich die Verteidiger der „Füchse“ den hochgewachsenen Angreifern Kiyan Soltanpour, Murat Turhan sowie Sebastian „Bobby“ Reiniger gegenüber und waren vor allem bei hohen Bällen überfordert. Bis zur  ersten Großchance mussten die zahlreich mitgereisten Fans aber 32 Minuten warten. Vize-Torschützenkönig Soltanpour konnte sich über die linke Seite durchsetzen und in den Strafraum dribbeln. Den richtige Moment zum Abspielen verpasste der Knipser allerdings und versuchte es selbst. Der darauf folgenden Abpraller landete im Toraus. Besser machten es David Hollwitz und Sebastian Reiniger. Ein schneller Doppelpass durch die Schnittstelle der Abwehr und der Ball flog in das Netz (41.). Einzig der Linienrichter hatte etwas gegen die Führung und entschied auf Abseits. Nach torlosen 45 Minuten ertönte der Halbzeitpfiff.

Der zweite Abschnitt brachte für Unions U23 dann endlich auch vermehrt Torgelegenheiten. Zunächst setzte sich Kopfballspezialist Sebastian Reiniger mit einer Chancenserie in Szene (47./51./57.). Weshalb die Platzherren in der 62. Minute in Führung gehen konnten bleibt wohl das Geheimnis des Unparteiischen, der eine Abseitsstellung und das folgende Handspiel großzügig übersah. Der Ball krachte unter die Querlatte und sorgte für lange Köpenicker Gesichter. Das Zwischentief fand mit dem 20. Saisontreffer von Kiyan Soltanpour ein umjubeltes Ende (68.). Unions Topscorer konnte einen Distanzschuss von Adrijan Antunovic in das Tor der „Füchse“ abfälschen. Reinickendorf schien mit dem Punkt zufrieden und lauerte nur noch auf Konter. Diese Passivität wurde kurz vor dem Abpfiff bestraft. Adrijan Antunovic schlenzte einen Freistoß gefühlvoll über die Mauer in das Tor und besiegelte damit den Abstieg der Reinickendorfer Füchse in die Berlin Liga.

Theo Gries freute sich über das Abschiedsgeschenk seiner Mannschaft: „Mit einem Sieg in die Sommerpause zu gehen, ist für den Kopf von enormer Bedeutung. Wir hatten uns einen Sieg vorgenommen und sind glücklich, dass uns das gelungen ist.“ Unions scheidender U23-Trainer zog zudem ein positives Saisonfazit: „Insgesamt hat meine Mannschaft einen attraktiven Ball gespielt, läuferisch überzeugt und auch taktische Varianten gut umgesetzt. Dass wir über 50 Punkte geholt haben ist überragend. Damit stehen wir jetzt völlig zurecht dort oben und waren unter dem Strich eine Bereicherung für die Liga“, so der Coach.