Eisern!

Dampf im Lokschuppen: Union II landet Kantersieg in Leipzig

So, 21. Oktober 2012
Dampf im Lokschuppen: Union II landet Kantersieg in Leipzig

Die U23 des 1. FC Union Berlin hat am 8. Spieltag den ersten Regionalliga-Sieg feiern dürfen. Durch das 5:0 (2:0) gegen den 1. FC Lokomotive Leipzig springt die Mannschaft von Trainer Engin Yanova auf den 13. Tabellenplatz und reicht die Rote Laterne an Torgelow weiter. Die Treffer steuerten Steven Skrzybski (3) und Daniel Ujazdowski (2) bei.

Pruschke – Mrkaljevic, Mayoungou, Demirkol, Herrmann – Giese – Fritsche (84. Simonovic), Hollwitz –  Ujazdowski – Skrzybski (84. Druschky), Grüneberg (73. Okai-Djan)

Die Partie spiegelte vor 2.379 Zuschauern den durchwachsenen Saisonbeginn beider Mannschaften in der Anfangsphase exakt wieder. Hochveranlagt präsentierte sich Unions U23 gut organisiert und in einer stabilen Grundordnung aber ohne Zug zum Tor. Die Sachsen, die vor Wochenfrist aus dem Landespokal ausgeschieden waren, hatten anfänglich mehr vom Spiel und gaben durch Raik Hildebrandts direkten Freistoßversuch den ersten ungenauen Torschuss ab (3.). Unions Amateure, bis dato ohne Sieg in der Regionalliga unterwegs, kamen nach zehn Minuten besser in Tritt. Chancen ließen aber auf sich warten. Ein langer Ball von Kevin Giese hebelte dann die komplette Leipziger Abwehr aus. Steven Skrzybski erlief sich den hoch geschlagenen Diagonalball und hob das Spielgerät über den weit vor dem Kasten postierten Keeper Christopher Gäng zum 1:0 in die Maschen (20.). Der Jubel über das erste Regionalliga-Tor des Youngsters war kaum verhallt, da hätte Sturmkollege Philipp Grüneberg durchaus nachlegen können. Doch der Schuss des Sommer-Zugangs krachte mit einem lauten Knall nur an den linken Pfosten (21.). Das Leipziger Publikum wurde unruhig und quittierte den Rückstand der eigenen Mannschaft mit lautstarken Unmutsbekundungen. Union spielte das in die Karten. Die Verunsicherung des Gastgebers war mit den Händen zu greifen. Über die durch Robert Herrmann und David Hollwitz bearbeitete linke Seite lief wenig später die Vorbereitung zum 2:0 durch den Kopfballtreffer von Daniel Ujazdowski (35.). Die Führung war verdient und es schien nur eine Frage der Zeit, wann die Jung-Unioner das Ergebnis ausbauen würden. Spektakel bot das Gefecht nochmals kurz vor dem Abpfiff, als erst Albert Spahu aus 3 Metern gegen ein Verteidigerbein schoss und dann der Kopfball von Alexandrius Theodosiadis am Pfosten landete. Anschließend pfiff Schiedsrichter Felix Anger zur Halbzeitpause.

Mit einem Aufreger begann der zweite Abschnitt. Leipzigs Torhüter Christopher Gäng trat als letzter Mann rüde auf Steven Skrzybski ein. Mit der entsprechenden Konsequenz des Unparteiischen hätte dies eine Rote Karte bedeuten müssen. Das Spiel sparte ferner ebenfalls mit Kabinettstückchen. Torchancen gab es überdies fast ausschließlich für Union zu verzeichnen. Erst zwang Philipp Grüneberg Torhüter Gäng zur Parade, dann köpfte David Hollwitz das Leder an das Quergestänge (59.). Lok hatte das Glück nicht gerade für sich gepachtet an diesem Nachmittag. Der Ball sprang Robert Herrmann im Strafraum an die Hand, was sowohl Schiedsrichter Anger als auch seine Assistenten übersahen (61.). Dann drehten die Berliner auf, machten ernst und erzielte binnen kürzester Zeit das 3:0 durch Steven Skrzybski, das 4:0 durch Daniel Ujazdowski und das 5:0 abermals durch Steven Skrzybski (70./72./75.). Das Feuer im Kessel der Lokisten war erloschen. Union war Herr der Lage und hatte durch einen Schlenzer von Robert Herrmann die Chance auf ein weiteres Tor. Mit dem Abpfiff freute sich der Unioner Unterbau über ein gerechtes und auch in dieser Höhe unbedingt verdientes 5:0-Endergebnis.

„Wir hatten uns vorgenommen auch auswärts zu zeigen, was uns charakterisiert. Bislang sind wir für unsere offensive Spielweise bestraft worden. Heute freue ich mich über fünf Tore, von denen eins oder zwei vielleicht zu viel waren. Aus meiner Sicht ist der Sieg erfreulich und im Endeffekt auch verdient“, hielt sich Engin Yanova bei seiner Spielanalyse kurz.