Gut gespielt, zu selten getroffen: U23 verpasst Sieg gegen Plauen
Die U23 des 1. FC Union Berlin trennte sich am 13. Spieltag der Regionalliga-Nordost vom VFC Plauen mit einem 2:2 Unentschieden. Die 102 Zuschauer im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark sahen eine spannende Partie mit guten Torraumszenen auf beiden Seiten.
Im Gegensatz zur Niederlage in Meuselwitz änderte Union-Trainer Engin Yanova die Mannschaft auf einigen Positionen. Maurice Trapp, Ugur Demirkol und Kai Druschky durften von Beginn an ran. Dafür mussten Denis Mrkaljevic, Oliver Hofmann und Philipp Grüneberg weichen. Im folgenden 4-4-2-System mit zwei zentral Defensiven vor der Abwehr stellte der Coach seine Mannschaft auf das Feld:
Pruschke - Fritsche (77. Simonovic), Mayoungou, Trapp, Demirkol - Hoth, Giese - Herrmann, Ujazdowski - Skrzybski, Druschky (73. Djan-Okai)
Die "Zweete" begann die Partie forsch. Bereits nach wenigen Sekunden gab es den ersten Eckball und eine Menge Verwirrung im Strafraum der Plauener. Schlussendlich konnte Torwart Christian Person die Situation jedoch bereinigen (1.). Keine fünf Minuten später war es Kevin Giese, der es aus knapp 16 Metern abzog, aber nur das Bein eines Verteidigers traf (5.). Die Gäste kamen in den ersten Minuten gar nicht zum Zug. Ein abgefälschter Schuss von Robert Herrmann landete im Toraus. Nach der anschließenden Ecke zappelte der Ball bereits im Netz des VFC, aber Schiedsrichter Felix-Benjamin Schwermer sah ein Foul und gab das Tor nicht (7.). Praktisch aus dem Nichts und mit der ersten Chance erzielten die Vogtländer die 0:1 Führung. Einen Freistoß aus zentraler Position hämmerte Daniel Rupf in die Maschen (15.). Das Gegentor brach die anfängliche Belagerung des VFC-Tores durch die Köpenicker auf. Plauen bekam die Partie immer besser in den Griff, ohne aber zwingend vor das von Kilian Pruschke gehütete Tor zu kommen. In dieser Phase sorgten nur die mitgereisten Plauener Fans für ordentlich Stimmung im Jahn-Sportpark. Gerade in der Vorwärtsbewegung machten die Unioner zu viele Abspielfehler - gefährliche Angriffe blieben daher Mangelware. Erst kurz vor dem Halbzeitpfiff wachte die "Zweete" wieder auf und hatte mehrmals den Ausgleich auf dem Fuß. Die erste Gelegenheit hatte Daniel Ujazdowski. Von links zog der Offensivmann in den Sechzehner und schloss mit einem wuchtigen Schuss ab. Er verfehlte das Tor nur um wenige Zentimeter (39.). In der 43. Minute bereitete wieder Ujazdowski mit einem herrlichen Solo die nächste Chance vor. Er spielte Robert Herrmann im Strafraum frei und dieser verzog ebenfalls nur ganz knapp. Die beste Möglichkeit folgte aber noch: Nach einem Fehler im Spielaufbau der Gäste war plötzlich Steven Skrzybski auf und davon und hatte nur noch den Gästekeeper vor sich. Der Unioner setzte zum Lupfer an, Christian Person reagierte aber mit einem guten Reflex und verhinderte den Ausgleich. So ging es mit einem 0:1 in die Halbzeit.
Die Unioner machten da weiter, wo sie am Ende der ersten Hälfte aufgehört hatten. In der 49. Minute musste Kai Druschky nach feinem Zuspiel von Ugur Demirkol den Ball aus fünf Metern nur noch über die Linie schieben. Der Angreifer senste aber über das Spielgerät. Sieben Minuten später wurde der Aufwand der eisernen U23 endlich belohnt. Wieder musste eine Standardsituation herhalten. Kiminu Mayoungou verwertete die Freistoßflanke und schob den Ball unhaltbar in die lange Ecke (56.). Die Freude über das 1:1 währte aber nicht lange. In der 62. Spielminute schloss Marc-Philipp Zimmermann eine feine Kombination der Gäste ab und zimmerte den Ball an Kilian Pruschke vorbei in den Winkel.
Die Köpenicker ließen sich aber nicht entmutigen und drängten wieder auf den Ausgleich. Erneut ließ Steven Skrzybski eine gute Möglichkeit liegen (64.). Sein Teamkollege Daniel Ujazdowski machte es drei Minuten später wenig besser, als er zwölf Meter vor dem Tor den Kasten nur um Millimeter verfehlte (67.). Die Eisernen schnürten den VFC regelrecht ein. Aber es fehlte einfach das Glück. Plauen setzte nur noch Nadelstiche, die es aber meist in sich hatten. 20 Minuten vor Schluss hätten die Vogtländer den Sack bereits zumachen können. Der Schuss des Gäste-Kapitäns Kai Zimmermann segelte knapp am Gehäuse vorbei. Kurz vor dem Schlusspfiff erzielten die Unioner dann aber das verdiente 2:2. Robert Herrmann setzte sich auf dem linken Flügel durch und bediente Steven Skrzybski, der per Kopfball den Gästekeeper überwand (80.). Man merkte beiden Teams an, dass ihnen ein Punkt nicht genug war. Auf beiden Seiten ergaben sich immer wieder gute Gelegenheiten. So hatten die Plauener in der 84. Minute wieder die Führung auf dem Kopf. Miloslav Kousal setzte das Leder aber neben das Tor. Die letzte und beste Chance der Schlussphase hatten aber wieder die Hausherren. Robert Herrmann drang in den Strafraum ein und hatte zwei Möglichkeiten: Den mitgelaufenen Ricky Djan-Okai bedienen oder selbst abschließen. Er entschied sich für Letzteres, scheiterte aber am glänzend reagierenden Christian Person, der den Punkt für Plauen festhielt. Pünktlich in der 90. Minute beendete der Schiedsrichter dann die Partie.
„Wir haben mit gutem Flügelspiel und Spielaufbau angefangen. Das Gegentor fiel aus dem Nichts. Das Handspiel vor dem Freistoß ist zu hinterfragen. Der Schuss kam mit voller Wucht aus nur fünf Metern. Damit führte die erste Aktion von Plauen direkt zum Tor, was natürlich sehr frustrierend war“, missfiel Engin Yanova das Zustandekommen des Rückstandes. „Aber wir müssen uns auch an die eigene Nase fassen. Die Großzahl an Chancen die wir hatten, müssen wir viel besser nutzen. Deshalb muss man sagen, dass wir insgesamt gut gespielt, aber im Abschluss riesen Schwächen gezeigt haben“, kritisierte Unions U23-Trainer.
Am Samstag, den 01.12.2012, um 13.30 Uhr gastieren die Köpenicker bei der zweiten Mannschaft von Hertha BSC. Das Derby findet im Stadion auf dem Wurfplatz statt.