Ein Blick genügt, um die Ernsthaftigkeit der Tabellensituation zu erkennen. Ein Blick auf die Tabelle genügt aber auch, um zu sehen, dass es lediglich drei Punkte sind, die der U23 des 1. FC Union fehlen, um einen Sprung auf Platz elf zu machen. Von Panikmacherei vor dem Spiel gegen die TSG aus Neustrelitz hält Cheftrainer Engin Yanova daher wenig: „Unser Saisonstart war nicht optimal. Natürlich sind drei Punkte aus sechs Spielen zu wenig und der letzte Platz lässt mich nicht gerade jubeln“, fasst der Coach die noch junge Saison zusammen, um dann einen Blick in die Zukunft zu werfen: „Aber wir haben gegen Magdeburg gezeigt, dass wir mit unseren spielerischen Mitteln eine Partie weitestgehend bestimmen können. Wenn wir jetzt noch die Tore machen, können wir zuversichtlich in die Partie gegen Neustrelitz gehen.“

Mit Zuversicht verfolgten auch die 1.384 Zuschauer im Jahn-Sport-Park die Anfangsminuten gegen den 1. FC Magdeburg. Unbekümmert gingen die Jung-Unioner zu Werke, kreierten Chancen, ließen ihr Potential aufblitzen. Selbst der Doppelpack von Gästestürmer Fabio Viteritti (15./35) brachte die „Zweete“ nicht aus dem Konzept. Im Gegenteil, die U23 wurde nach dem Pausenpfiff noch konsequenter, verpasste aber eine Vielzahl an Anschlusstreffermöglichkeiten. Die Elbstädter reagierten über die gesamten 90 Minuten nur, taten das aber im Stile einer Spitzenmannschaft. Mit ihrer ganzen Erfahrung und Abgezockheit ließ die Petersen-Elf die junge Köpenicker Mannschaft rennen und ackern, stach dann aber selbst vor dem Tor eiskalt zu. Florian Beil machte mit seinem Tor in der 69. Spielminute endgültig den Sack zu und den 0:3-Auswärtssieg für seine Mannschaft perfekt.

Nach Perfektion sieht es bei den Neustrelitzern zwar nicht aus, aber zufrieden dürfen die Mecklenburger in jedem Falle sein. Die ebenfalls in der letzten Saison aus der NOFV-Oberliga Nord aufgestiegene Mannschaft belegt nach sechs Spieltagen einen soliden achten Platz und darf eine absolut ausgeglichene Bilanz ihr eigen nennen: Zwei Siege, zwei Remis und zwei Niederlagen stehen bisher für die TSG zu Buche. Ähnlich präsentiert sich auch das Torverhältnis: sechs Tore geschossen, fünf kassiert.

Vom künftigen Kontrahenten und seinen Leistungen will Trainer Engin Yanova seine Spielweise aber nicht abhängig machen: „Wir wissen um unsere Stärken und werden diese auch wieder im Spiel zeigen. Da ist der Gegner zweitrangig.“ Viel eher appelliert der 35-Jährige an die Konzentration seiner Spieler: “Wir müssen zusehen, dass wir einfache und naive Fehler wie im Magdeburgspiel vermeiden, dann können wir auch Neustrelitz schlagen und unseren ersten Sieg einfahren.“

Das Spiel der beiden Aufsteiger wird am Sonntag, 07.10.2012 um 13:30 im Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion angepfiffen.