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Punkte zum Advent: Union arbeitet sich zu einem 3:1 (1:0) gegen Türkiyemspor

So, 27. November 2011
Punkte zum Advent: Union arbeitet sich zu einem 3:1 (1:0) gegen Türkiyemspor

Die U23 des 1. FC Union Berlin gewinnt am 14. Spieltag der Oberliga Nord mit 3:1 (1:0) gegen Türkiyemspor. Bei einem schwierigen Arbeitssieg vor 105 Zuschauern trifft Ricky Djan-Okai doppelt.

Zugig wehte der Novemberwind am ersten Advent durch den Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark. Unions U23 war zu Gast beim gebeutelten Kreuzberger Verein Türkiyemspor, der seine Heimspiele im Prenzlauer Berg austrägt. Union II spielte im 4 – 4 – 2 mit Raute und begann mit folgendem Personal:

Pruschke – Mrkaljevis, Boné, Trapp, Mayoungou – Malinowski, Giese, Selcuk (79. Gill), Ujazdowski (87. Weiss) – Djan-Okai (66. Hofmann), Skrzybski

Als Favorit angetreten hatte Unions Unterbau schnell Oberwasser. Selten fand sich die Abwehrreihe um die Innenverteidiger Maurice Trapp und Boné Uaferro in der Nähe des eigenen Sechzehmeterraums wieder. Der Gegner wirkte in den verfügbaren spielerischen Mitteln arg beschränkt. Kaum ein Spielzug der in blau-weißer Spielkleidung auftretenden Platzherren lief über mehr als zwei Stationen. Fehlpässe oder das Zweikampfverhalten der in Schnelligkeit und Einsatzfreude überlegenen Köpenicker bedeuteten oft ein jähes Ende für die zaghaften Angriffsbemühungen. Zunächst fielen eine Handvoll Union-Angriffe Abseitsentscheidungen von Schiedsrichter Daniel Köppen zum Opfer, bis nach 23 Minuten eine kluge Kopfballablage durch Daniel Ujazdowski das Tor zur Führung weit aufstieß. Vorausgegangen war eine Flanke von Kevin Giese, welche dank Ujazdowski bei Ricky Djan-Okai landete, der aus einen Meter vor dem Tor problemlos vollendete. Überhaupt funktionierte das Flügelspiel von Union II richtig gut. Allen voran befeuerte Kevin Giese den Strafraum vor Türkiyem-Keeper Irfan Güner immer wieder mit brandgefährlichen Hereingaben. Entnervt tauschte Cemal Can bereits nach 40 Minuten seinen linken Verteidiger, der mit dem Wechselspiel zwischen Kevin Giese und dem erstmals hinter den Spitzen eingesetzten Daniel Ujazdowski schlichtweg überfordert war. Mit dem für Türkiyemspor ausgesprochen schmeichelhaften 1:0 für Union ging es in die Pause.

Außer eines anderen Drachenmodells, das über der verwaisten Gegentribüne seine Bahnen am  grauen Wolkenhimmel zog, änderte sich für die Zuschauer nichts. Türkiyemspor fand nicht statt - Union rannte, kombinierte und erhöhte folgerichtig auf 2:0 (54.). Steven Skrzybski, von den verteidigenden Spielern angesichts seiner Explosivität selten zu halten, spielte von der Grundlinie in die Zentrale, wo erneut Ricky Djan-Okai goldrichtig stand und den Ball wie schon beim ersten Treffer auch diesmal nur noch über die Linie drücken musste. Bis auf einen Freistoß, der etwa einen Meter über den Querbalken segelte, hatten die Gastgeber nichts zu bieten. Und dann fiel zur Überraschung aller doch das kaum für möglich gehaltene Anschlusstor. Am langen Pfosten fand eine Ecke den heranfliegenden Ismail Kalem und der mit dem Kopf das Tor (61.). Ein Treffer aus dem „Garnichts“ schien einer mit Wirkung gewesen zu sein, denn von der zuvor gezeigten Dominanz war anschließend nur noch wenig zu erkennen. Engin Yanova reagierte und stellte um. Für den zweifachen Torschützen Djan-Okai kam Oliver Hofmann.  Daniel Ujazdowski rückte in die Spitze und Hofmann auf die zentrale Mittelfeldposition. Die Begegnung konnte an Qualität indes nicht zulegen. Im Gegenteil wäre die Can-Elf beinahe sogar zum Ausgleich gekommen, doch das Advents-Glück blieb Union hold und Kiminou Mayoungou bereinigte in Zusammenarbeit mit dem Pfosten die Szenerie. Türkiyemspor versuchte sich jetzt zu wehren und lief in einen klassischen Konter, den Steven Skrzybski im eins gegen eins zum 3:1-Endstand vergoldete (89.).

„Über die Punkte freue ich mich, das Spiel hingegen wirft Fragen auf. Technisch-taktisch haben wir von Woche zu Woche und manchmal auch von Halbzeit zu Halbzeit zu große Schwankungen“, kritisierte Engin Yanova das wechselhafte Auftreten seiner Mannschaft und fuhr fort: „Ich erhoffe mir für die ausbleibenden Spiele und die gesamte Rückrunde in dieser Richtung mehr Konstanz.“