Spätes Gegentor: U23 holt Punkt in Rostock
Vor dem Spiel hatte Theo Gries das Ziel für die Partie glasklar formuliert. Man wolle die makellose Heimbilanz der Ostseestädter (12 Spiele/12 Siege) unbedingt beenden, weshalb sich der U23-Trainer, wie auch schon im Hinspiel, für ein offensives 3-4-3 entschied:
Niendorf – Fritsche, Gill, Trapp – Hegert, Giese (58. Antunovic), Hollwitz, Gutjahr (46. Kohlmann) – Mrkaljevic (87. Englert), Turhan, Soltanpour
Seine Mannschaft musste Union-Trainer Theo Gries im Vergleich zum Sieg gegen Tennis Borussia auf einigen Positionen neu besetzen. Doch das neue Personal fand sich augenscheinlich von Beginn an gut zurecht, auch wenn der favorisierte Hausherr zunächst den Takt angab. Es war größtenteils Keeper Eric Niendorf zu verdanken, dass die Hanseaten nicht bereits im ersten Abschnitt in Führung gehen konnten. Unions Fels in der Brandung parierte eine brandgefährliche Eins-gegen-Eins-Situation und strahlte auch sonst gehörig Souveränität aus. Seine Vorderleute hatten nur einige wenige im Ansatz ordentlich vorgetragene Offensivaktionen vorzuweisen. Spätestens an der gegnerischen Strafraumkante war zumeist Schluss für die durchaus gefälligen Kombinationen. Ohne Treffer ging es nach 45 Minuten mit 0:0 in die Kabine.
Der zweite Durchgang brachte nach wenig nennenswerten Anfangsminuten die Führung für die Jung-Unioner. Nach 51. gespielten Minuten nutzte David Hollwitz einen ruhenden Ball, um die Gäste-Führung zu initiieren. Mit seinem Freistoß suchte Unions Taktgeber den Knipser der Oberliga schlechthin. Kiyan Soltanpour, die fleischgewordene Torgarantie, ließ sich nicht lange bitten und besorgte mit seinem sechzehnten Saisontreffer die 1:0-Führung für Union II. Gekonnt agierte der Stürmer „mit Köpfchen“ und nickte das Leder über die Torlinie. Dass sich Kevin Giese in dieser Phase des Spiels eine Platzwunde am Kopf zuzog, länger behandelt und dann gar ausgewechselt werden musste, nahm Schiedsrichterin Sandra Blumenthal zum Anlass einige Minuten nachspielen zu lassen. In der zweiten Minute der Nachspielzeit passierte es dann. Unions Reserve musste kurz vor dem Zielstrich doch noch den Ausgleich hinnehmen. Aus stark abseitsverdächtiger Position heraus erzielte Rostocks Patrick Kühn vor 120 Zuschauern den 1:1-Endstand.
Vielleicht wäre es des Guten tatsächlich ein wenig zu viel gewesen, hätte sich die Mannschaft von U23-Trainer Theo Gries mit drei Punkten im Gepäck auf den Heimweg gemacht. Ähnlich sah das auch Unions U23-Coach: „Das Ergebnis ist dem Spielverlauf nach zu urteilen schon richtig so, angesichts des Zustandekommens aber doch ein wenig ärgerlich“, so Theo Gries.