Tormangel trotz Chancenflut: Union II mit Remis gegen Neustrelitz
Zum Abschluss des siebten Spieltages der Regionalliga Nordost trennte sich Unions U23 in einem ereignisreichen Schlagabtausch 0:0 von der TSG Neustrelitz.
Pruschke – Menz, Mayoungou, Trapp, Demirkol (46. Giese) – Hoth, Hollwitz – Skrzybski, Zeynullahu, Herrmann – Ujazdowski (66. Grüneberg)
Die Kontrahenten kannten sich bereits aus den zurückliegenden Oberligajahren. Neustrelitz gehörte dabei nicht gerade eben zu den Lieblingsgegnern der Eisernen Amateure. Zweimal musste sich Union II im Aufstiegsjahr gegen die Mecklenburger geschlagen geben. Die Erinnerungen an die Aufeinandertreffen schienen noch frisch zu sein. Respektvoll traten Unions Amateure dem Gegner entgegen. Einige Minuten verstrichen, bis Neustrelitz sich ein gutes Maß an Dominanz herausarbeitete. In Spielminute zehn hätte die anfängliche Überlegenheit der Gäste beinahe die Führung bedeutet. Der Ball prallte nach einem Kopfball von Thomas Franke jedoch vom Pfosten zurück ins Spielfeld. Auch die nächste Chance hatte Neustrelitz. Gramoz Kurtaj lief mutterseelenallein auf Kilian Pruschke zu, der lange stehen blieb und mit einer reflexartigen Fußabwehr für Erleichterung bei den 228 Zuschauern sorgte (13.). In der Folge gab es kaum Erbauliches zu sehen. Neben den zwei Großchancen für Neustrelitz glich das Geschehen auch sonst dem berühmten Spiel auf ein Tor. Dann entzog sich Union II erstmalig dem aggressiven Klammergriff der Gäste und kam zur ersten Torgelegenheit. Der junge Eroll Zeynullahu köpfte das Leder nach einer Flanke von Ugur Demirkol allerdings zu ungenau und damit am kurzen Pfosten vorbei (23.). Einen Wimpernschlag später musste TSG-Schlussmann Daniel Bittner über sich hinaus wachsen, als er einen Freistoß von Daniel Ujazdowski aus dem Winkel kratzte (25.). Wiederum Ujazdowski traf nach Zuspiel von Steven Skrzybski nur den Pfosten (33.). Die letzte Chance der ersten Halbzeit hatte sieben Minuten vor dem Pausenpfiff TSG-Angreifer Velimir Jovanovic, dem die Nerven versagten und der das Spielgerät am langen Pfosten vorbeischob.
In der Halbzeit musste U23-Trainer Engin Yanova erstmalig wechseln. Linksverteidiger Ugur Demirkol konnte nicht weitermachen. In der neuformierten Abwehr einigte man sich auf Fehlervermeidung. Da auch Neustrelitz verhalten aufbaute, pendelte das Spiel zwischen den Strafräumen hin und her. Elf Minuten nach Wiederanpfiff war die Zeit ohne Abschlussszenarien beendet. Neustrelitz kam durch Velimir Jovanovic zum Zuge, doch Kilian Pruschke war mittels Glanzparade zur Stelle. Auf der anderen Seite blieb Daniel Ujazdowski am herauseilenden Daniel Bittner hängen und fand im direkten Anschluss Steven Skrzybski im stark haltenden Mecklenburger Schlussmann seinen Meister (56./58.). Die Partie blieb bis zum Abpfiff weiter fiebrig, Tore sollte das Kräftemessen aber nicht mehr hervor bringen.
Viele Torchancen und doch keine Treffer, Engin Yanova war nur mäßig einverstanden mit der Leistung seiner Mannschaft: „Nach meinem Dafürhalten war das Spiel von beiden Seiten sehr verkrampft. Die spielerische Klasse, die wir gegen Magdeburg gezeigt haben, konnten wir heute so nicht auf dem Platz umsetzen. Vielleicht lag es auch daran, dass wir auf einigen Positionen neu besetzt waren. Allerdings hatte ich mir mit den drei Profis in der Mannschaft schon mehr erwartet.“ Dass sein Team ohne Gegentor blieb, stimmte den U23-Trainer dagegen positiv, aber: „Hinten stand die Null, das ist gegen diesen mit Standards immer gefährlichen Gegner gut. Trotz guter Möglichkeiten haben wir aber auch vorne eine Null zu stehen, das ist frustrierend. So bin ich nach dem Spielverlauf mit der Punkteteilung zwar einverstanden, vorgenommen hatten wir uns indes mehr“, analysierte Engin Yanova im anschließenden Pressegespräch.