U23: Rutschpartie mit Punkteteilung
Mit dem Ziel einen Punkt aus der Hansestadt entführen zu können, waren die Youngsters von Union-Trainer Theo Gries zum Auswärtsspiel aufgebrochen. Den Weg zum Punktgewinn sollte folgende im 3-4-3 beginnende Startaufstellung ebenen:
Niendorf – Fritsche, Trapp, Mrkaljewic – Hegert, Malinowski, Hollwitz, Kohlmann – Turhan, Reiniger, Soltanpour (72. Gutjahr)
Bedingt durch die Unbespielbarkeit des Rasens im Kurt-Bürger-Stadion wurde das Punktspiel zwischen Anker Wismar und Union II kurzerhand auf einem Kunstrasenplatz neben dem Stadion ausgetragen. Beide Mannschaften hatten anfänglich erhebliche Probleme mit den bescheidenen Gegebenheiten. Eine klumpige Schneedecke lag auf dem ohnehin äußerst harten Kunstrasen, sodass ein jedes Passspiel zum Wagnis geriet. Entsprechend vorsichtig agierten die Akteure vor den Augen der ca. 200 Zuschauer. Die erste Ecke sicherten sich die Hausherren in der 17. Spielminute, bis dahin ging auf beiden Seiten offensiv nicht viel. Die Bedingungen waren es dann auch, die für das erste Highlight der Begegnung und gleichzeitig für die Führung der Gäste sorgten. Ohne echte Bedrängnis spielte Wismars Kapitän Steffen Seering einen Rückpass auf den verdutzten Schlussmann Johannes Höcker, der nicht schnell genug vom Fleck kam, um den Ball noch zu erreichen. Der Ball trudelte in aller Ruhe in das leere Tor zur 1:0-Führung für Union (19.). Drei weitere Möglichkeiten durch Kiyan Soltanpour (32.), Marcel Hegert (41.) und Sebastian Reiniger (42,) hätten gut und gerne den Ausbau der Führung bedeuten können, wenn nicht müssen. Eine Minute vor dem Pausentee drückte Murat Turhan das Spielgerät über die Linie, Schiedsrichter Peter Plaue verwerte dem Treffer allerdings die Anerkennung. Beim vorhergehenden Schuss von Sebastian Reiniger habe der Stürmer im Abseits gestanden, ob dem tatsächlich so war darf bezweifelt werden. Das wärmende Halbzeitgetränk nahm die Gries-Elf in eigens herangeschafften Linienbussen der Wismarer Verkehrsbetriebe ein. Dies war nötig, da die Kabinen für die 15-minütige Unterbrechung zu weit entfernt gelegen waren.
Ohne Wechsel starteten die Kontrahenten in den zweiten Abschnitt, welcher ein wahrlich kurioser werden sollte. In Spielminute 55 entschied der Unparteiische zunächst auf Elfmeter für Wismar, den Strafstoß konnte Schwandt zum 1:1-Ausgleich verwandeln. Nur drei Minuten später nahm Wismars Sissoko Anlauf und warf sich im Strafraum befindlich darnieder, die Konsequenz dieser zweifelhaften Darbietung: ein weiterer Elfmeter. Wiederum Schwandt erhöhte für die Platzherren auf 2:1. Was folgte waren vor allem Angriffsbemühungen der Union-Youngsters. Anker stand nun tief, verwaltete das Ergebnis und machte nicht mehr viel für das Spiel. Reiniger hatte nach einem langen Ball von Mrkaljevic den Ausgleich für Union auf dem Fuß, scheiterte aber am Außennetz (84.). So unterhaltsam wie das Spiel angefangen hatte, so endete es auch. Der in seinen Entscheidungen insgesamt wankelmütige Schiedsrichter Peter Plaue entschied in der 90. Minute das dritte Mal auf Elfmeter, diesmal jedoch für Union. Nach Foul an Reiniger vollendete Marcel Hegert mit dem Abpfiff zum 2:2-Endresultat.
"Man konnte das im Vorfeld an der Tabelle ablesen, Anker Wismar hat eine sehr gute Defensive. Gegen diese Mannschaft Tore zu erzielen ist sehr schwer. Uns ist das heute zweifach gelungen, weshalb ich mit dem Ergebnis am Ende sehr gut leben kann. Meiner Mannschaft muss ich für ihr Spiel auf diesem schwierigen Geläuf ein absolutes Kompliment aussprechen“, zeigte sich Theo Gries auf der Pressekonferenz zufrieden.