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U23: Ujazdowski knipst zum 1:0 in Torgelow

Sa, 28. April 2012
U23: Ujazdowski knipst zum 1:0 in Torgelow

Im Rennen um die Aufstiegsplätze hat die U23 des 1. FC Union Berlin einen „Big Point“ gelandet. Die Mannschaft von Trainer Engin Yanova krönte 90 Minuten drückender Überlegenheit mit einem für Torgelow schmeichelhaften 1:0. Den Treffer des Tages erzielte Daniel Ujazdowski in der 68. Spielminute.

Pruschke – Hoth, Gill, Trapp, Mrkaljevic – Uaferro – Selcuk, Malinowski, Giese (75. Jopek), Dietrich (46. Weiss) – Ujazdowski (89. Druschky)

Die Hitze stand im Rund der Torgelower Gießerei-Arena. Bei 30 Grad im Schatten hielt der Sommer Einzug in das mit 350 Zuschauern gefüllte Stadion. Das Spiel trug im Gegensatz dazu keinen Sommerkick-Charakter. Unions U23 wusste offenbar um den Stellenwert dieser Partie. Von Beginn an waren die Gäste um Dominanz bemüht. Zwar zeigten sich die Greifen aggressiv in den Defensivzweikämpfen, doch nach vorn ging für die Mannschaft von Trainer Norbert Dech nichts. Anders die Köpenicker, die durch einen Drehschuss von Daniel Ujazdowski eine erste torgefährliche Szene für sich verbuchen konnten. Auf der Gegenseite hatte Torgelow nach etwa einer knappen halben Stunde Gelegenheit die Führung zu erzielen. Der verzwickte Aufsetzer rief das ganze Können von Union-Keeper Kilian Pruschke auf den Plan, der den Ball im Nachsetzen unter sich begraben konnte. Dann geriet Schiedsrichter Marco Schibull unfreiwillig in den Fokus. Nach zweifelsfrei regelwidrigem Einsatz gegen Robin Hoth im Strafraum, verzichtete der Unparteiische auf den fälligen Pfiff und zog auf diese Weise den Unmut der Berliner Bank auf sich. Doch Union drückte unbeirrt weiter und hatte auch die letzte Chance der ersten 45 Minuten. Ein Freistoß von Philip Malinowski löste ein wildes Gestocher vor Greifen-Torhüter Andre Greulich aus, welchem ein Pfostentreffer durch Robin Hoth entsprang (39.).

Nach der Pause dauerte es eine Weile bis zur ersten Chance des zweiten Abschnitts. Dann blitzte Daniel Ujazdowski vor dem Kasten des Gastgebers auf und unterzog den eingewechselten Ersatzkeeper Andre Ronneburg einer ersten ernsthaften Bewährungsprobe, welche dieser mit einem ansehnlichen Reflex bestand (54.). Union zeigte sich gewillt die passiven Torgelower für ihre offensive Inaktivität zu bestrafen und suchte nach Lücken. Den Platzherren dagegen war das Fehlen ihrer drei torgefährlichsten Spieler Preiss (7), Pankau (14) und Lange (19) deutlich anzumerken - kaum was zu sehen von den in Gelb spielenden Vorpommern. Union zeigte sich stark in den Zweikämpfen und operierte ohne Hast. Und die eiserne Geduld zahlte sich in der 68. Minute aus. Der eingewechselte Benjamin Weiss setzte sich über die rechte Seite durch und flankte in die Zentrale vor das Tor, wo sich Daniel Ujazdowski schlitzohrig seines Bewachers entledigt hatte und zum 1:0 einnickte. Auch in der Folge wirkte Union konzentrierter und hatte mit Philip Malinowski - einmal mehr Hirn und Herz seines Teams - einen disziplinierten Taktgeber in den eigenen Reihen. Doch konnte auch Unions Nummer zehn die Drangphase Torgelows in der Schlussviertelstunde nicht verhindern. Zunächst entschärfte Kilian Pruschke einen Pressschlag, der auf das lange Eck zuflog spektakulär (74.). Dann hatte Unions Hintermannschaft einige gefährlich geschlagene Freistöße zu überstehen. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem Union nun über Konter auf den Ausbau der Führung drängte. Benjamin Weiss setzte sich gegen zwei Abwehrspieler durch und zog aus 16 Metern ab. In letzter Sekunde entschärfte Torgelows Andre Ronneburg den Versuch und parierte auch den Nachschuss, abermals von Weiss (87.). Spätestens mit dem Abpfiff hätte der zweite Treffer für die Köpenicker Amateure fallen können. Doch Referee Schibull hatte kein Einsehen und verweigerte nach Foul an Björn Jopek die Elfmeterentscheidung. Am Ausgang der Begegnung änderte diese Fehlentscheidung nichts mehr und Union II fuhr mit einem hochgradig verdienten 1:0 zurück in die Hauptstadt.

In seinem Resümee sprach Engin Yanova seiner jungen Mannschaft ein großes Kompliment aus: „Der Erfolg meiner Mannschaft muss um so höher eingeordnet werden, wenn man das Alter der Jungs mit in die Betrachtung einbezieht. Was wir heute im Spielaufbau, Ballbesitz und der offensiven Verteidigung gezeigt haben, sieht man in der Liga ganz selten, zumal wir in Torgelow einen sehr spielstarken Gegner zu bespielen hatten. Mit 50 Punkten haben wir uns für die kommenden Aufgaben, mit dem Regionalligaaufstieg als großem Ziel, sehr gut positioniert“, so die Analyse des U23-Trainers.