Union II dreht gegen Ludwigsfelde 0:2-Rückstand
Es war das Spiel, das Theo Gries erwartet hatte. Der Ludwigsfelder FC kam mit gehörigem Respekt an den Bruno-Bürgel-Weg und stellte Union II durch eine außerordentlich defensive Grundformation von Beginn an vor die schwere Aufgabe, die nahezu unauffindbare Lücke im Abwehrbollwerk ausmachen zu müssen. „Ich habe ein knappes Spiel erwartet und so ist es auch gekommen“, gab U23-Trainer Theo Gries nach der Begegnung zu verstehen.
Dabei hatten die ersten Minuten für Union vielversprechend begonnen. Schnell wurde klar, dass die Köpenicker die besseren technischen Voraussetzungen mitbrachten. Der Ball zirkulierte flüssig in den eigenen Reihen und Ludwigsfelde ging es ein ums andere Mal deutlich zu schnell. Doch die Anfangseuphorie fand ein jähes Ende, als Dmytro Ronis mit einem Hackentrick Ludwigsfeldes Kapitän Kim Schwager ins Spiel brachte. Der hätte den Ball am geschlagenen Schlussmann Christoph Haker nur ins Tor schieben müssen (7.). Eine scheinbar bereits geklärte Situation kann Ludwigsfeldes Andre Thomas dann aber wenig später im Tor der Hausherren unterbringen. 0:1 nach neun Spielminuten, das konnte Theo Gries nicht gefallen: „Die Fehlerquote war heute einfach zu hoch“, monierte der Coach und meinte damit auch den unnötigen Ballverlust im Mittelfeld, der zu einer Kontersituation und zum 0:2 für die Gäste führte (43.). „Wir waren in dieser Situation falsch gestaffelt und zu weit aufgerückt, da hat uns der Gegner eiskalt erwischt“, haderte Theo Gries mit diesem folgenschweren Fauxpas. Aber die „Zweete“ ließ die Köpfe nicht hängen und machte mit dem Wiederanstoß, nur eine Minute später, den so wichtigen Anschlusstreffer. Nach einer Ecke von Philipp Kulecki gebrauchte Marcel Hegert seine Brust, um das Spielgerät über die Linie zu kämpfen. Mit 1:2 ging es pünktlich nach 45 Minuten in die Kabine.
Der zweite Abschnitt begann als wenn jemand den Stecker in die Steckdose gesteckt hätte. Druckvoll drängte die Gries-Elf über Flankenbälle durch Astrit Selanci und Denis Mrkaljevic auf den Ausgleich. Die letzte Präzision fehlte allerdings, sodass sich für die beiden hochgewachsenen Stürmer Kiyan Soltanpour und Murat Turhan keine klaren Verwertungsmöglichkeiten ergaben. Der Ausgleichstreffer war demnach folgerichtig ein Zufallsprodukt. Ein Freistoß von Kiyan Soltanpour bringt Ludwigsfeldes Keeper Alexander Schostock in Bedrängnis, welcher den Ball nicht festhalten konnte. Murat Turhan stand goldrichtig und musste zum umjubelten Ausgleich nur noch abstauben (72.). Das Spiel fand in der Folge zwischen den Strafräumen statt und spielerische Glanzpunkte oder Torchancen waren absolute Mangelware. Die nach dem Ausgleich erwarteten Schwierigkeiten der Ludwigsfelder blieben überraschend aus. Der erwartete Ruck durch die Mannschaft der Köpenicker ebenso, auch weil Ludwigsfelde mit taktischer Disziplin und robuster Zweikampfführung wenig zuließ.
Nach einer leistungsgerechten Punkteteilung fasste Theo Gries zusammen: „Ich bin nach dem Spielverlauf grundsätzlich zufrieden mit dem Ergebnis. Ich freue mich besonders, dass meine Mannschaft nach dem 0:2 nicht aufgesteckt hat. Wir haben Moral bewiesen und uns diesen Punkt erkämpft.“
Im 3-1-4-2 spielte Union mit folgender Besetzung:
Haker – Kulecki, Gill, Trapp – Hegert – Mrkaljevic (71. Thomas), Hollwitz, Malinowski, Selanci (65. Gutjahr) – Turhan, Soltanpour