Wie im Hinspiel: U23 trennt sich von Anker Wismar 2:2
Die U23 des 1. FC Union Berlin verpasst einen sichergeglaubten Sieg in letzter Sekunde und spielt gegen den FC Anker Wismar 2:2-Unentschieden. Unions Reserve ging durch Adrijan Antunovic und Sebastian Reiniger zweimal in Führung. Ein unliebsamer Elfmeterpfiff sowie eine Unaufmerksamkeit in der Nachspielzeit brachten die „Zweete“ um den verdienten Lohn.
Mit einem Sieg gegen die Hansestädter wollte sich das Team von U23-Coach Theo Gries erfolgreich von seinem treuen Heimpublikum verabschieden. Für die Grundformation wählte Unions Amateure-Trainer folglich betont offensiv ein 3-4-3-System:
Haker – Gill, Lippold, Gutjahr – Mrkaljevic, Boné, Antunovic, Englert – Turhan, Reiniger (89. Kulecki), Soltanpour
Als um 14:19 Uhr nach langem Warten der Mannschaftsbus vom FC Anker Wismar stark verspätet auf das Gelände am Bruno-Bürgel-Weg einbog, brannte die Sonne unbarmherzig auf die 154 ausharrenden Zuschauer. Theo Gries musste gezwungener Maßen einige personelle Veränderungen in seinem Team vornehmen. So hatte sich Mittelfeldregisseur David Hollwitz die 10. gelbe Karte eingehandelt und war ebenso wie der sich im Training am Meniskus verletzte Marcel Hegert zum Zuschauen verdammt. Die Kollegen kompensierten den Verlust der wichtigen Dreh- und Angelpunkte im Unioner Spiel anfänglich exzellent. Einer indisponiert agierenden Abwehr schlug Adrijan Antunovic listig ein Schnippchen. Zunächst versuchte Murat Turhan mit einem Distanzschuss zum Abschluss zu kommen. Den abgeblockten Versuch des Sturmschlackses zirkelte Unions Nummer zehn an den rechten Innenpfosten, von wo aus der Ball in die Maschen flog (7.). Das Tor wirkte beflügelnd auf die Gries-Elf und motivierte Sebastian Reiniger zu einem artistischen Fallrückzieher, der das Ziel jedoch verfehlte (9.). Weitere ungenutzte Chancen durch Murat Turhan (15.) und Kiyan Soltanpour (19.) folgten. Umso überraschender war der Pfiff des Schiedsrichters Marcel Riemer, der im Anschluss an einen der seltenen Angriffe Wismars auf den Elfmeterpunkt zeigte. Angeblich soll U23-Kapitän Stephan Gill den Ball bei einer Grätsche mit der Hand berührt haben. Anker-Kapitän David Rosinski verwandelte die sich bietende Möglichkeit zum 1:1-Pausenstand.
Das zu diesem Zeitpunkt unverdiente Zwischenergebnis korrigierte Sebastian Reiniger per Abstauber. Gästetorhüter Johannes Höcker verschätzte sich bei einem langen Ball folgenschwer, ließ das Leder in den eigenen Fünf-Meter-Raum abprallen und machte es dem heraneilenden Angreifer leicht, die 2:1-Führung zu erzielen (53.). Die Lust auf das 20. Saisontor merkte man Kiyan Soltanpour indes sichtlich an. Der Top-Torjäger gab keinen Ball verloren und erarbeitete sich so mehrfach Hochkaräter. Einzig der konsequente Abschluss bei seinem Schuss (56.) und dem später folgenden Kopfball (61.) verhinderte die Zwei-Tore-Führung der Hausherren. Ein Aufbäumen seitens der Mannschaft von Timo Lange war auch in der Schlussphase nicht zu erkennen. Die Feldvorteile der Gäste ergaben sich ausschließlich aus der Ergebnisverwaltung Unions und brachten den bis dato souveränen Keeper Christoph Haker nicht einen Moment in Verlegenheit. Allzu oft hatte Union II in dieser Spielzeit das Glück der Schlussminuten für sich gepachtet – diesmal kam es anders. In der Nachspielzeit segelte ein letzter verhängnisvoller Ball in den Unioner Strafraum, wo am langen Pfosten Sebastian Schiewe die Gunst der Stunde nutzte und ausglich. 2:2 lautete folglich das überraschende Endergebnis.
„In dieser Liga muss man immer damit rechnen, dass so ein Ding noch reingeht. Das ist bitter, weil es das letzte Heimspiel war und wir uns mit einem positiven Ergebnis von den Fans verabschieden wollten“, zeigte sich Theo Gries leicht betrübt über den Spielausgang.