Zwei späte Treffer: Union II überrascht gegen Torgelow
Als Topteam der Oberliga Nord konnten die „Greifen“ mit breiter Brust nach Berlin reisen. „Greifen“-Coach Hamann, der über viele Jahre in den verschiedensten Funktionen bei Union aktiv war, hatte sein Team auf den Sieg eingeschworen. U23-Trainer Theo Gries wusste, was auf seine Mannschaft zukommen würde und verordnete zunächst eine defensive Grundausrichtung:
Niendorf – Fritsche, Gill, Trapp, Kohlmann – Gutjahr, Hegert, Hollwitz, Lippold (73. Englert) – Soltanpour, Mrkaljevic
Beide Mannschaften hatten offensichtliche Schwierigkeiten in das Spiel zu kommen. Der TSV Greif begann zwar erwartungsgemäß offensiv, wusste aber die anfängliche Überlegenheit nicht in zwingende Torchancen umzumünzen. Die „Zweete“ stand tief und versuchte über Konter in die Partie zu finden. Das kompakte Verschieben der Torgelower machte es den „Eisernen“ schwer, einen geordneten Angriff zu starten. Im Gegenzug verstand es die Hamann-Elf nicht, ihre Feldüberlegenheit zu nutzen und klare Möglichkeiten herauszuspielen. Die Versuche mit langen, hohen Bällen Torjäger Daniel Pankau in Szene zu setzen, scheiterten an den regelmäßigen Ungenauigkeiten der Zuspiele. Mit fortschreitender Spieldauer konnte sich Torgelow immer häufiger in der Hälfte der Hausherren festsetzen. Die Zuschauer mussten sich trotzdem bis zur 37. Minute gedulden ehe es zum ersten Torschuss des Spiels kam. Der stark aufspielende Daniel Nawotke konnte sich nach einer schönen Einzelaktion in Position bringen und aus 20 Metern abziehen. Eric Niendorf wusste sich mit einer spektakulären Parade zu helfen und konnte den Ball zur Ecke klären. Nur eine Minute später hatte David Hollwitz die Führung auf dem Fuß. Christian Gutjahr setzte, mit einem feinen Lupfer auf „Holle“, die Torgelower Abwehr außer Gefecht. Die Kreativkraft wollte es dann aber zu schön machen und schob das Leder knapp am gegnerischen Gehäuse vorbei. SchiedsrichterMarcel Riemer hatte die Pfeife schon zum Halbzeitpfiff angesetzt, als Hollwitz im Strafraum zu Fall gebracht wurde. Den folgenden Elfmeter verwandelte Marcel Hegert kraftvoll zum 1:0. So ging es mit der knappen Führung in die Pause.
Union Berlin begann die zweite Halbzeit wesentlich offensiver. Das Spiel gegen den Ball wurde sichtlich aggressiver geführt. Für die Mecklenburger wurde es zunehmend schwerer, klare Angriffe vorzutragen. Übereilte Torschüsse und viel Nickligkeiten seitens der Gäste waren ein klares Indiz für eine unübersehbare Unbeholfenheit. Torchancen waren in der durchwachsenen Partie Mangelware. Erst in der 80. Minute war es der Kapitän des Tabellenzweiten, der gefährlich vor das Tor von Eric Niendorf kam. Robert Jager hatte sich zuvor auf halblinks durchgesetzt und scheiterte am aufmerksamen Schlussmann der Köpenicker. Beinahe am Ziel verabreichte Torgelow doch noch die ganz bittere Pille. Clemens Lange versenkte das Leder aus kurzer Distanz (87.). Von hängenden Köpfen bei den Unioner trotz des späten Ausgleichs keine Spur. Mit einem Last-Minute-Tor (90.+3) belohnte Kiyan Soltanpour den Kampfgeist seiner Mannschaft und sicherte den gefeierten 2:1 Erfolg.