Aha. Der frühe Vogel ...

FuMA Leitung trifft Präsidium

Mo, 12. September 2011
Am vergangenen Donnerstag traf sich die FuMA-Leitung mit dem Präsidium des 1. FC Union Berlin. Präsident Dirk Zingler und Präsidiumsmitglied Dirk Thieme wurden dabei noch ?unterstützt? von Aufsichtsratsmitglied Jochen Lesching und Geschäftsführer Oskar Kosche. Es hatten sich zahlreiche Themen angesammelt, wobei über die wichtigsten hier kurz informiert werden soll.

Fanbetreuer Lars Schnell informierte zum Beispiel über den bevorstehenden Testlauf einer Kommentationsanlage für Blinde und Sehgeschädigte zum Spiel gegen Ingolstadt. Es handelt sich dabei um die gleiche Anlage, wie sie u.a. auch in der Allianz-Arena in München verwendet wird. Sie soll helfen auch An der Alten Försterei den Service für beeinträchtigte Zuschauer auf ein Niveau zu heben, wie es in vielen Stadien Europas schon heute Standard ist. Das Präsidium unterstützt diese Idee uneingeschränkt und wird sich mit Sponsoren bezüglich der nicht unerheblichen finanziellen Aufwendung in Verbindung setzen.

Thomas Matscheroth von der AG Marketing berichtete über die gute, aber noch ausbaufähige Zusammenarbeit mit ?upsolut?. In dem Zusammenhang gab es auch eine kritische Auseinandersetzung mit den Motiven und der Preisgestaltung der aktuellen T-Shirt-Kollektion des Fanshops. Dem Präsidium wurden verschiedene Meinungen aus der Fanszene sowie persönliche Eindrücke vermittelt, die dort eher noch Optimierungspotential sehen.

Aus der AG Faninteressen wurde über ein Projekt berichtet, in dem die Behandlung der Gästefans AdAF durch den eingesetzten Ordnungsdienst einer genaueren Beobachtung unterzogen worden ist und weiter wird. Grund hierfür sind zahlreiche kritische Reaktionen anderer Fanszenen auf ihren Besuch in unserem Stadion und der Wunsch, dass andere Fans hier ebenso als Gäste behandelt werden, wie wir es in der Ferne auch am liebsten sehen. Dirk Zingler begrüßte die Idee, warnte aber vor einer pauschalen Vorverurteilung des Ordnungsdienstes.

André Lange berichtete kurz über den aktuellen Stand der Kampagne ?Pyrotechnik legalisieren?, welche nach einem personellen Wechsel beim DFB seiner Einschätzung nach einen Rückschlag erlitten hat. Dirk Zingler betonte die bereits erfolgte klar positive Stellungnahme des 1. FC Union zu dieser Kampagne und erklärte, dass sich der Verein noch mal nachdrücklich im Sinne der Kampagne und kritisch bezüglich der mangelhaften Informationspolitik an den DFB wenden wird.

Eine Nachfrage wegen der aktuellen Problematik der Zaunfahnen an der Gegengeraden, beantwortete Zingler mit der klaren Aussage, dass es seitens des Vereins keine Anweisungen an den Ordnungsdienst gebe, dort Zaunfahnen um- oder gar abzuhängen. Eine Absprache mit den Sponsoren bzgl. teilweise abgedeckter Werbebanden besteht.

Abschließend brachte André im Namen des Wuhlesyndikats eine Anfrage vor, die zu einer längeren Diskussion führte. Er bat den Verein zu prüfen, ob die Möglichkeit der Installation einer Beschallungsanlage auf der Waldseite bestehen würde. Während das Präsidium zwar mit Erstaunen reagierte, aber durchaus im Interesse des WS die technische Möglichkeit überprüfen möchte, sprachen sich fast alle anderen Teilnehmer teils recht deutlich gegen die Umsetzung dieser Idee aus, da weder die Notwendigkeit, noch die ?uniongerechte Umsetzung? im Stadion für auch nur denkbar erachtet wird.

Jacob Rösler sprach dann noch die Außendarstellung des Vereins in den vergangenen Wochen an und hinterfragte dabei speziell die Sicht des Präsidiums auf die Doppelfunktion Stadionsprecher/Pressesprecher. Das Präsidium stellte klar, dass die Doppellung nicht negativ gesehen wird und eine ?Herz auf der Zunge?-Sprache durchaus gewünscht sei, weil diese eben auch Uniontypisch ist. Es wurden aber Probleme in der Kommunikation eingeräumt, welche aber z.B. bezüglich des Sommerlochthemas auch im Wesentlichen vom Zeitpunkt der Kontaktaufnahme durch den Journalisten beeinflusst worden sind. Generell wurde, auch anhand von Beispielen aus der Vergangenheit, noch mal auf die zum Teil deutliche Diskrepanz zwischen Realität und Berichterstattung in den Medien verwiesen.

Zum Ausklang kam es noch zu einer abschließenden Auswertung der Ereignisse in Dresden. Während dieser angeregten Diskussion machte Dirk Zingler mit klaren Worten seine Kritik an den Geschehnissen nach dem Spiel deutlich. Er appellierte an die Unionfans maßvoll zu agieren und nahm dabei vor allem die Vertreter der aktiven Szene in die Pflicht. Tendenzen, wonach die Fans und Mitglieder des 1. FC Union den Umgang mit sportlichem Misserfolg nach den letzten Jahren des stetigen Auftriebs verlernen könnten, sollte unbedingt entgegen gewirkt werden.