1. FC Union Berlin - Chemnitzer FC 6:1 (4:0)
Schon in der 3. Minute zappelte der Ball zum ersten Mal im Chemnitzer Netz: Kristina Böhm hatte eine weite Hereingabe am Strafraumrand klug abprallen lassen, Madeleine Wojtecki fackelte nicht lange und verwandelte mit einem überlegten Schlenzer aus 16 Metern zum 1:0. Die frühe Führung gab dem vor Selbstbewusstsein strotzenden Team noch mehr Sicherheit. In den folgenden Minuten erspielten sich die Eisernen mehrere klare Chancen. Doch erst scheiterte Jenny Trommer nur knapp nach einer tollen Kombination von Lina Müller und Justina Krüger über links (6. Min.). Und in der 17. Minute verzog Madeleine Wojtecki nach mustergültiger Ablage durch Justina Krüger nur knapp. Letztere erlöste nur neun Minuten später das Publikum mit dem vorentscheidenden 2:0, als sie Maike Lotzes scharf getretenen Freistoß aus dem linken Halbfeld direkt annahm und volley einnetzte. Die Ernüchterung der Gäste nutzte Jenny Trommer, die sich geschickt um eine Chemnitzer Innenverteidigerin herumdrehte und den Ball zu Madeleine Wojtecki spitzelte, die das Spielgerät trocken ins Tor hämmerte - 3:0 (29. Min.). Und wiederum nur zwei Minuten später war der vierte Sieg im vierten Pflichtspiel endgültig besiegelt: Ein gut getimeter Pass von Kristina Böhm landete bei Jenny Trommer, die aus 17 Metern zu ihrem ersten Saisontor traf. Erst jetzt schienen die Chemnitzerinnen sich darauf zu besinnen, dass sie hier nicht kampflos untergehen wollten. Bis zur Pause kamen sie allerdings nur wenige Male vielversprechend vor das Unioner Gehäuse, konnten aber die gut stehende Abwehrkette nicht bezwingen. Und als eine Gästestürmerin doch einmal frei auf das Tor der Gastgeberinnen zulief, war die sehr aufmerksame Keeperin Ulrike Dottschadis zur Stelle und fischte ihr das Spielgerät vom Fuß. Mit der sicheren 4:0-Führung ging es in die Pause.
In der zweiten Hälfte nutzte das Trainergespann Steffen Beck und Ailien Poese die Gelegenheit zu einigen frühen Wechseln. Weil die Neuen sich nahtlos einfügten, bot sich den Zuschauern weiterhin dasselbe Bild: Union dominierte, Chemnitz reagierte. Zwar traf ein Fernschuss der Gäste die Oberkante der Querlatte (52. Min.). Doch beinahe im Gegenzug schlugen die Eisernen Ladies zurück: Kristina Böhm steckte durch die Abwehrkette auf Madeleine Wojtecki durch, die den Ball aus vollem Lauf an der Chemnitzer Keeperin vorbei ins Netz beförderte (55. Min.). Das 5:0 setzte weitere Kräfte bei den Roten frei, alleine Justina Krüger scheiterte zweimal in der 59. und 66. Minute nur knapp. In der 70. Minute folgte dann der schönste Treffer des Spiels: Madeleine Wojtecki setzte sich auf der linken Seite durch, stürmte beherzt in den Sechzehner der Gäste, umkurvte noch eine Verteidigerin und legte von der Grundlinie präzise zurück auf Lina Müller, die das Spielgerät aus fünf Metern Entfernung nur noch einschieben musste. Erst jetzt, im Bewusstsein des sicheren Vorsprungs, ließen Konzentration und Laufbereitschaft von Union nach. Die Chemnitzerinnen kamen etwas stärker auf und schafften in der 75. Minute, nach einer Kette von kleineren und größeren Fehlern der Eisernen, den glücklichen Ehrentreffer. Zwar ergaben sich in der 77. und 78. Minute noch zwei sehr gute Doppelchancen, die beide von Josephine Ahlswede eingeleitet wurden. Doch sowohl Jenny Trommer als auch Lina Müller scheiterten an der vielbeinigen Chemnitzer Defensive. So blieb es bis zum Schlusspfiff bei dem hochverdienten 6:1-Erfolg.
Fazit: Ein souveräner, taktisch und spielerisch überzeugender Auftritt gegen ein Team vom Tabellenende, das seine bisherigen Partien nur knapp verloren hatte. Der klare Sieg ist sicher kein Grund abzuheben. Aber mit neun Punkten aus drei Spielen grüßt Union von der Tabellenspitze und kann sich in aller Ruhe auf die nächste Aufgabe vorbereiten: In zwei Wochen geht es gegen den Halleschen FC, der zu den stärker eingeschätzten Mannschaften der Liga gehört.