Eiserne Ladies schlagen den Tabellenführer deutlich
4:0-Sieg gegen Nürnberg:

Die Profimannschaft der Frauen des 1. FC Union Berlin setzt sich im Duell mit dem 1. FC Nürnberg deutlich mit 4:0 durch. Lisa Heiseler nutzt in der 14. Minute einen Fehler in der Nürnberger Hintermannschaft zum Führungstreffer. Unmittelbar nach dem Seitenwechsel präsentieren sich die Köpenickerinnen sehr stark und sorgen durch Treffer von Dina Orschmann (53.) und Eleni Markou (61.) für die frühe Vorentscheidung. Den Schlusspunkt setzt Antonia Halverkamps in der 90. Spielminute zum 4:0-Endstand.
1. FC Union Berlin: Bösl – Weiß, Schneider, Markou, Steinert – Köster (13. Moraitou), Frank (83. Janez), Heiseler – Metzker (70. Sakar), D. Orschmann (70. Abu Sabbah), Reissner (83. Halverkamps
1. FC Nürnberg: Etzold – Meroni (64. Baumgärtel), Senelius, Thöle, Pollak (90+4. Salfelder) – Mai, Guttenberger (81. Brunmair), Mailbeck, Günster – Desic (90+4. Lindland), Lein
Personal: Nach dem 2:1-Auswärtssieg zum Rückrundenauftakt beim Hamburger SV veränderte Cheftrainerin Ailien Poese die Mannschaft auf zwei Positionen. Für die gesperrte Charleen Niesler rückte Eleni Markou in die Startelf, zudem spielte Celine Frank anstelle von Athanasia Moraitou. Verletzungsbedingt mussten die Unionerinnen auf Katja Orschmann, Marie Becker, Sophie Trojahn, Nele Bauereisen und Maria Cristina Lange verzichten.
Zuschauer: 5.394
Tore: 1:0 Heiseler (14.), 2:0 D. Orschmann (53.), 3:0 Markou (61.), 4:0 Halverkamps (90.)
Heiseler profitiert von Nürnberger Abstimmungsfehler – Führung zur Pause
Bei kaltem Winterwetter in Berlin-Köpenick brauchten die Mannschaften zunächst einige Minuten, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Stattdessen dämpfte ein früher verletzungsbedingter Wechsel bei den Eisernen Ladies die Stimmung im Stadion: Leonie Köster musste nach einem Zweikampf mit einer Trage vom Platz gebracht werden (13.).
Dem Verletzungsschock zum Trotz konnte Lisa Heiseler die Unionerinnen nur eine Minute später in Führung bringen, wobei die Kapitänin von einem kapitalen Fehler in der Nürnberger Hintermannschaft profitierte. Bei einem Rückpass waren sich FCN-Torhüterin Hannah Etzold und Verteidigerin Amelie Thöle nicht einig, sodass beide den Ball passieren ließen und somit Heiseler ins Spiel brachten, die das Leder aus fünf Metern nur noch ins leere Gehäuse schieben musste (14.).
Insgesamt sahen die 5.394 Zuschauer ein ausgeglichenes Spitzenspiel, in dem Strafraumszenen weitestgehend ausblieben. In der 26. Minute meldete Franziska Mai die Nürnbergerin in der Offensive an, doch nach einem Sprint durch die Unioner Hintermannschaft kam die Flügelspielerin nicht mehr zum Abschluss. Auf der Gegenseite ließ auch Naika Reissner in der 33. Minute mehrere gegnerische Verteidigerinnen stehen, kam aus spitzem Winkel im Strafraum jedoch ebenfalls nur halbherzig zum Schuss und stellte Etzold vor keine größeren Probleme.
Ähnlich wie dem Führungstreffer der Eisernen Ladies ging auch der größten Chance des 1. FC Nürnberg ein individueller Fehler voraus: Athanasia Moraitou spielte einen Rückpass in den Fuß von Club-Stürmerin Medina Desic, die daraufhin allein auf Cara Bösl zulief, welche jedoch stark im Eins-gegen-eins parierte (37.). Nürnberg wurde in dieser Phase etwas aktiver, doch die Unionerinnen konnten sich in der Schlussphase vermehrt aus dem Druck befreien. So prüften die Rot-Weißen mehrmals Schlussfrau Etzold, die jedoch stets sicher zupackte (42./43.). Entsprechend blieb es bei der 1:0-Führung zur Pause.
Orschmann baut die Führung vom Punkt aus – Markou sorgt für die Vorentscheidung
Union kam deutlich besser aus der Halbzeitkabine und setzte Nürnberg früh unter Druck. In der 51. Minute setzte sich die umtriebige Naika Reissner stark gegen mehrere Gegenspielerinnen durch, konnte mit ihrem scharfen Pass in den Fünf-Meter-Raum jedoch nicht Lisa Heiseler in Szene setzen. Nur 30 Sekunden später stand Reissner erneut im Fokus: Ein Schuss der Flügelspielerin wurde im Strafraum von FCN-Kapitänin Luisa Guttenberger mit dem Arm geblockt, woraufhin Schiedsrichterin Celina Böhm auf den Elfmeterpunkt zeigte. Dina Orschmann nahm sich der Sache an und verwandelte mit einem platzierten Schuss, obwohl Schlussfrau Hannah Etzold in die richtige Ecke gesprungen war (53.).
In der 61. Minute kam es für die Köpenickerinnen noch besser: Nach einer Ecke von Heiseler köpfte Eleni Markou aus acht Metern zum 3:0 ein. Die Eisernen Ladies spielten sich in einen Rausch und sollten nur drei Minuten später die nächste Großchance auf einen Treffer haben: Abermals lief Reissner mehreren Gegenspielerinnen davon und konnte am Fünf-Meter-Raum nur durch ein Foul von Etzold vom Ball getrennt werden (63.). Erneut zeigte Böhm auf den Elfmeterpunkt, doch Judith Steinert vergab die Gelegenheit, das Ergebnis noch deutlicher zu gestalten. Die Außenverteidigerin schoss in dieselbe Ecke wie Orschmann, doch auch Etzold entschied sich für dieselbe Seite wie beim 2:0-Treffer und parierte diesmal den Ball (64.). Heiseler kam anschließend noch zum Nachschuss, schoss den Ball aus schwieriger Lage jedoch über das Netz.
Das Spiel war nichtsdestotrotz entschieden und trudelte in den verbleibenden Minuten dem Ende entgegen. Weitere Torchancen blieben größtenteils aus und die Eisernen Ladies kontrollierten die Partie souverän. Antonia Halverkamps hatte in der 90. Minute allerdings noch etwas vor: Nach einem Pass von Steinert schlenzte die Eingewechselte den Ball aus 15 Metern sehenswert ins lange Eck und setzte mit dem Treffer zum 4:0 den Schlusspunkt.
Durch den Sieg schieben sich die Eisernen Ladies in der Tabelle bis auf einen Punkt an den Club heran. Der Vorsprung auf Rang 3, den SV Meppen, und Nichtaufstiegsplatz 4 beträgt sieben Zähler.
Stimmen zum Spiel
„Wir sind sehr glücklich, dass wir heute gewonnen haben. Wir haben unter der Woche sehr hart gearbeitet und wollten den Fans etwas zurückgeben. Dass wir gegen einen so starken Gegner ein solches Ergebnis erzielt haben, zeigt den Charakter und die Qualität der Mannschaft. Ich denke, wir haben allen gezeigt, was wir können, und das wollen wir natürlich auch in Zukunft natürlich zeigen“, lautete das Fazit von Eleni Markou.
Naika Reissner sagte: „Es ist jetzt natürlich ein sehr tolles Gefühl. Ich glaube, man hat uns angesehen, dass wir den Sieg unbedingt wollten. Wir haben heute einfach alles gegeben, hatten Spaß und haben vier Tore gemacht. Es hätte nicht besser laufen können und jetzt müssen wir einfach auch die restlichen Saisonspiele so angehen.“
„Wir haben in den letzten Wochen ja sehr viel über unsere Chancenverwertung gesprochen und das haben wir heute wirklich unheimlich gut gemacht. Wir sind souverän aufgetreten, waren geduldig und sehr aufmerksam. Dementsprechend gilt mein größter Respekt heute allen Spielerinnen, die hier heute ihr ganzes Herz auf dem Platz gelassen haben. Wir als Trainerteam haben ihnen in der Woche viel mitgegeben, aber sie haben es heute hervorragend umgesetzt“, lobte Cheftrainerin Ailien Poese den Auftritt ihrer Mannschaft.
Ausblick
Das kommende spielfreie Wochenende in der 2. Bundesliga nutzen die Köpenickerinnen für ein Testspiel Mitte der Woche. Nach der morgigen Regenerationseinheit, treffen die Eisernen Ladies am Mittwoch, dem 19.02.2025, auf den einstigen Regionalliga-Konkurrenten FC Viktoria 1889 Berlin. Der Anpfiff der Partie erfolgt um 14 Uhr im Trainingszentrum Oberspree. Der Eintritt ist kostenlos.