'Nabend!

Selbstbewusstsein getankt: Frauen gewinnen 6:0 gegen Adlershofer BC

Mi, 22. August 2012
Selbstbewusstsein getankt: Frauen gewinnen 6:0 gegen Adlershofer BC

Die Frauenmannschaft des 1. FC Union Berlin gewinnt souverän mit 6:0 (4:0) und schießt sich für den Regionalligastart gegen den 1. FC Lok Leipzig am 2. September 2012 warm. Trotz zwei denkbar unterschiedlichen Halbzeiten ließen die Eisernen Ladies dem Verbandsligisten Adlershofer BC keine Chance und feierten letztendlich auch einen in der Höhe verdienten Testspiel-Erfolg.

In den Anfangsminuten wirkten die Unionerinnen jedoch etwas müde und unaufmerksam. Die Abwehr stand zwar gegen den harmlosen ABC-Sturm weitgehend sicher, aber der Spielaufbau des Teams war behäbig, die Aktionen nach vorn wirkten unkonzentriert und selten zwingend. Das Bemühen war allen elf Spielerinnen anzumerken, es fehlte dennoch lange Zeit an der nötigen Entschlossenheit in der gegnerischen Hälfte. Typisch für den Spielverlauf war das 1:0 in der 14. Minute, das nicht einem geordneten Spielzug, sondern dem Zufall entsprang: Nach einem Fehlpass einer Adlershoferin schaltete Jenny Trommer am schnellsten, erlief den Ball und umkurvte gekonnt die gegnerische Keeperin. Allerdings sprang in der Folgezeit nur noch eine sehenswerte Szene heraus, als Maike Lotze mit einem direkten Freistoß aus 20 Metern Entfernung die Latte traf (21.). Das Bild änderte sich erst in den letzten sechs Minuten vor der Pause. Aus heiterem Himmel produzierten die Rotweißen plötzlich mehrere gelungene Spielzüge, die allesamt zu Toren führten. Erst setzte sich Madeleine Wojtecki auf der linken Seite durch und bediente Jenny Trommer, die die präzise Hereingabe zum 2:0 einnetzte (39.). Nur eine Minute später vollendete Lina Müller eine Passstafette über Eyline Jakubowski und Kristina Böhme mit einem Heber aus 18 Metern zum 3:0. Wiederum nur 120 Sekunden später wiederholte Madeleine Wojtecki ihren Sturmlauf über links, bediente erneut Jenny Trommer, die eiskalt verwandelte. Mit dem etwas überraschenden Zwischenergebnis von 4:0 ging es dann auch in die Kabine.

Nach dem Seitenwechsel wirkte Union - nicht nur wegen der fünf frisch eingewechselten Spielerinnen - wie verwandelt. Frische, streckenweise freche und oft sehr schön anzusehende Kombinationen waren keine Seltenheit. Plötzlich klappten auch anspruchsvolle Aktionen über vier, fünf Stationen. Fast im Minutentakt brannte es lichterloh im ABC-Strafraum. Die Gastgeberinnen hatten es ihrer glänzend aufgelegten Torhüterin und einer seltsamen Abschlussschwäche von Union zu verdanken, dass es eine geraume Weile beim 4:0 blieb. Hinzu kam, dass der ansonsten fehlerlose Schiedsrichter den Eisernen in der 53. Minute einen klaren Elfmeter verweigerte. Der Verbandsligist investierte Mitte der zweiten Halbzeit mehr und erspielte sich in der 62. und 64. Minute sogar zwei gute Chancen für den Ehrentreffer, die Union-Keeperin Josefine Westphal mit tollen Paraden vereitelte. Das größere Bemühen der Gastgeberinnen hatte allerdings zur Folge, dass sich nun noch mehr Räume für Union öffneten. Eine dieser Lücken nutzte Sarah Hupfer für einen Sprint über links bis zur Grundlinie und eine tolle Hereingabe, die Lina Müller sehenswert zum überfälligen 5:0 verwandelte (70.). In der restlichen Spielzeit scheiterten Josephine Ahlswede, Justina Böhm, Franziska Schulte und Lina Müller an der ABC-Keeperin, ehe Lina Müller doch noch einen abgefälschten Distanzschuss zum 6:0-Endstand im Gehäuse der Adlershofer unterbrachte (85.). Nach einer Minute Nachspielzeit pfiff der Schiedsrichter die sehenswerte, aber einseitige Partie ab.