„Einigeln ist nicht die Lösung“ – Uwe Neuhaus sieht Punkt-Chance in Frankfurt
Sechs Tage nach dem Sieg gegen Alemannia Aachen trifft der 1. FC Union Berlin am Freitag, 30.09.2011, um 18:00 Uhr auf Bundesligaabsteiger und Liga-Schwergewicht Eintracht Frankfurt.
Ist es nun ein Vorteil oder doch eher ein Nachteil, wenn der nächste Gegner in seinem letzten Spiel siegreich war? Uwe Neuhaus beantwortet diese Frage salomonisch und sagt: „Beides kann der Fall sein.“ Getanktes Selbstbewusstsein oder Überheblichkeit – eine Mannschaft kann nach hohen Siegen in beide Richtungen reagieren, glaubt der Trainer.
„Allen ist klar, dass Frankfurt der Favorit ist. Wir haben nichts zu verlieren und werden um unsere Chance spielen“, erklärt Marc Pfertzel, der als Verteidiger weiß, welch geballte Offensivkraft auf ihn zukommen wird. „Das wird eine schwere Aufgabe, aber wir haben keine Angst davor“, ergänzte der Franzose und wähnt seine Mannschaft nach den jüngsten Ergebnissen auf einem guten Weg.
Dass es seitens der Eintracht durch das Montagsspiel gegen Dresden (4:1) zu einem Substanzverlust kommen könnte, lässt Uwe Neuhaus nicht gelten. „Für mich hat Frankfurt den besten Kader der 2. Liga. Das Spiel in Dresden war eine Demonstration ihrer Stärke“, so der Union-Trainer, auch mit Blick auf die Ersatzbank, wo Armin Veh mit Karim Matmour und Rob Friend weitere Großkaliber sogar noch schonen konnte.
Auswärts holte das Team von Trainer Armin Veh bis jetzt mehr Punkte als in der heimischen Commerzbank-Arena, wo es für die Hessen in bisher vier Spielen nur einen Sieg zu verbuchen gab. „Verloren haben Sie dort aber auch noch nicht“, erstickte Uwe Neuhaus den Versuch, den Favoriten schwächer zu reden als er tatsächlich ist, bereits im Ansatz.
Eintracht Frankfurt ist noch immer ungeschlagen und damit voll im Soll beim Unternehmen Wiederaufstieg. Gegen solch einen Gegner wiegt der Ausfall von wichtigen Säulen wie Ahmed Madouni (Bänderdehnung Knie) und Silvio (Außenbandriss Sprunggelenk) schwer. John Jairo Mosquera musste zudem am Dienstag das Training abbrechen, auch er wird nicht mit nach Frankfurt reisen. Derart ersatzgeschwächt wird es sicher nicht leichter, bei einem Gegner dieses Kalibers zu bestehen, aber: „Einigeln allein ist nicht die Lösung. Wir müssen mutig sein und das Spiel nach vorn suchen. Mit konsequentem Konterspiel sehe ich eine Chance für uns“, so Unions Chefcoach.
Chinedu Ede hat seine Rückenbeschwerden überstanden und ist ebenso wie Christopher Quiring einsatzfähig. Den Flieger nach Frankfurt besteigt außerdem U23-Kapitän Stefan Gill. Der 22-jährige Abwehrspieler wird als Absicherung für die dezimierte Innenverteidigung mit in die Main-Metropole reisen.
Die Partie in „Mainhattan“ ist einer der Höhepunkte im Saison-Kalender des 1. FC Union Berlin. Klar, dass der vom Eisernen V.I.R.U.S. organisierte Sonderzug für 800 Fans schnell ausgebucht war. Die Abfahrt von Lichtenberg erfolgt morgens um 8:39 – die Ankunft am Stadion gegen 15:45 Uhr, mittendrin bleibt für die Fans somit ausreichend Zeit, um im geselligen Miteinander die Punkte-Chancen auszuloten.
Egal wie das Spiel am Freitag verläuft, ein Dankeschön für die Unterstützung der Fans lässt sich die Mannschaft nicht nehmen und reist gemeinsam mit dem eisernen Anhang zurück in die Hauptstadt. Für die mehrstündige Heimreise haben die Spieler zwei Fässer Freibier im Gepäck, die sie natürlich selbst ausschenken werden…