„Frische ist bedeutsam“: Union will Sandhausen mit Tempo begegnen
Die Essener Pokalschlacht hat Kraft gekostet. 120 Minuten mussten sich Uwe Neuhaus‘ Spieler quälen, bis die Erlösung durch Simon Terodde große Glücksgefühle freisetzte. Bedingt durch die kurze Regenerationszeit, verblieben die Profis nach der Partie im Essener Hotel und machten sich erst am folgenden Tag auf den Heimweg.
Dort angekommen begab sich Roberto Puncec umgehend in die Hände der medizinischen Abteilung. Während seine Mannschaftskameraden die regenerativen Einheiten absolvierten, ließ der Kroate einen Bluterguss in der linken Wade behandeln. Der 20-Jährige teilt sich das Lazarett mit dem Innenverteidiger-Kollegen Fabian Schönheim, dessen hartnäckige Adduktoren-Zerrung noch keine positive Prognose für einen Einsatz am Freitag zulässt.
Der Verlust seines Innenverteidiger-Duos wird Uwe Neuhaus nicht gefallen, auch weil der SV Sandhausen auf einer Erfolgswelle schwimmt. Ohne Niederlage in zwei Ligaspielen und mit einem eindrucksvollem Pokalauftritt, rechnet Unions Cheftrainer mit einem beflügelten Gegner. „Als Aufsteiger haben sie die Euphorie und das Selbstvertrauen mit in die 2. Liga genommen“, so Uwe Neuhaus, der Respekt vor der kommenden Aufgabe hat: „Mit Daniel Schulz, den wir sehr gut kennen, und Marco Pischorn sind sie defensiv sehr kopfballstark, außen wird mit einer tollen Geschwindigkeit kombiniert und die Konter sorgen immer wieder für Gefahr. Wir tun gut daran, diese Mannschaft nicht zu unterschätzen“, warnt Uwe Neuhaus vor den Schützlingen von Trainer Gerd Dais.
Der Aufwärtstrend des Kontrahenten ist ein noch recht neues Phänomen. Vor nicht allzu langer Zeit stritt sich der SV Sandhausen, noch in der Viertklassigkeit beheimatet, mit den Sportfreunden Siegen oder dem SV Elversberg um die Punkte. Als zweiter Verein in der Kurpfalz stand man in der jüngeren Vergangenheit im Schatten von 1899 Hoffenheim. Am vergangenen Wochenende wendete sich dieses Blatt für einen Moment. Anders als der große Nachbar schaffte die Mannschaft von Trainer Gerd Dais den Sprung in die zweite Pokalrunde. Das deutliche 3:0 gegen Energie Cottbus war auch der persönliche Erfolg eines Mannes, der seine fußballerische Heimat neun Jahre lang beim 1. FC Union Berlin hatte. Seit 2010 spielt Daniel Schulz in nunmehr 69 Partien für seinen neuen Verein und schoss dabei vier Tore. Eines davon gegen Cottbus im Pokal. Sandhausen wird den Gast aus Berlin-Köpenick beflügelt und 30 Minuten ausgeruhter empfangen.
Die Zusammenstellung seines 18er-Kaders vertagte Uwe Neuhaus auf das Abschlusstraining am Donnerstag, um 12:00 Uhr. Durch die möglichen Ausfälle der Innenverteidiger-Achse Puncec-Schönheim stehen Christian Stuff und Christoph Menz vor ihrem Startelfdebüt. „Körperliche Frische wird am Freitag große Bedeutung haben. Ich muss gucken, wie die Harmonie in der Mannschaft ist und wer ein hohes Tempo gehen kann“, sagte Uwe Neuhaus.
Für das Spiel sind an den Abendkassen am Spieltag Tickets für den Gästebereich erhältlich.