„Kaltschnäuzig“ in die zweite Runde: Union gastiert zum DFB-Pokal in Essen
Die Spannung während der Pokal-Auslosung in der ARD-Sportschau am 11. Juni 2011 hielt für Union nicht übermäßig lange an. Schon die zweite Paarung lüftete das Geheimnis um den Erstrunden-Gegner der Eisernen. „Der Fußball schreibt manchmal komische Geschichten“, kommentierte Uwe Neuhaus, nachdem feststand, dass es für den 1. FC Union Berlin ausgerechnet nach Essen, zum Ex-Verein des Union-Trainers, gehen wird. Aber nicht nur Uwe Neuhaus, sondern auch der kaufmännisch-organisatorische Leiter der Lizenzabteilung des 1. FC Union Berlin, Nico Schäfer, hat eine längere Zeit seines Schaffens an der Hafenstraße zugebracht. Zusammen kommen Uwe Neuhaus und Nico Schäfer auf 16 Jahre im Dienst des jetzigen Viertligisten. Die Konstellation ist für den Trainer deshalb auch nicht alltäglich. Uwe Neuhaus: „In meiner fünfjährigen Zeit in Essen als Spieler und Trainer bin ich jeweils in die 2. Bundesliga mit aufgestiegen. Zudem habe ich über 20 Jahre in dieser Stadt gelebt - ein stinknormales Spiel ist es für mich nicht.“
Abseits der persönlichen Historie des Trainers ist die Begegnung aber vor allem eines: Die riesige Chance in die zweite Pokalrunde einzuziehen. Ein Aus gegen den amtierenden Meister der NRW-Liga und Regionalligaaufsteiger wäre unschön und riefe kummervolle Erinnerungen an die jüngere Pokalhistorie hervor. Naturgemäß steht für das Duell im Zentrum des Ruhrgebietes die Ausgangslage fest, findet auch Uwe Neuhaus: „Wir sind der Favorit und nehmen diese Rolle auch an“, gab der Trainer selbstbewusst zu verstehen, ohne aber den dem Pokal anhaftenden Mythos aus den Augen zu verlieren: „Gerade im Pokal führen unerwartete Unwägbarkeiten immer wieder zu Überraschungen“, so der Coach.
Im vierten Anlauf unter Neuhaus‘ Regie soll es mit dem Weiterkommen endlich klappen. Für Mittelfeldspieler Markus Karl gibt es am Gelingen dieses Vorhabens kaum einen Zweifel: „Wenn wir die in der Mannschaft steckende Qualität abrufen, können wir die erste Runde definitiv überstehen“, so Karl, der in der Vielzahl der erarbeiteten Chancen, vor allem im Heimspiel gegen Fürth, Grund zur Hoffnung sieht, aber festhält: „Vor dem Tor müssen wir bedeutend kaltschnäuziger zu Werke gehen.“ Auch wenn Essen zwei Ligen tiefer aktiv ist, darf der Gegner keinesfalls unterschätzt werden: „Da gibt es ein paar Jungs, die richtig gut kicken können“, gab der aus Ingolstadt an die Wuhle gewechselte Karl deshalb zu verstehen.
Der Kader ist bis auf Fabian Fritsche komplett. Auch bei den Spielern die kürzlich Blessuren davon trugen, sieht es vor dem Pokalspiel gut aus. John Jairo Mosquera (Pferdekuss) und Torsten Mattuschka (Kreuzbanddehnung) trainierten in der Woche wieder voll mit der Mannschaft. Michael Parensen (Knie) sammelte in der U23 gegen BAK Spielpraxis. „Torsten und Michael rücken von Tag zu Tag näher an die Mannschaft, sodass man als Trainer die Qual der Wahl hat“, offenbarte Uwe Neuhaus. Veränderungen der Startelf zum Fürth-Spiel sind möglich, welche genau das sein werden, ließ der Chefcoach vorerst noch offen.
Der Pokal-Auftritt der Eisernen am Freitag beginnt um 20:30 Uhr.