„Nach gefühlten 20 Jahren“: Union will ersten Sieg in München
Am Sonntag, den 05.05.2013 trifft der 1. FC Union Berlin auf den TSV 1860 München. Gegen die punktgleichen Löwen ist im siebten Anlauf seit dem Aufstieg in die 2. Liga der erste Sieg das Ziel.
Seinen Optimismus hat Torsten Mattuschka nach dem Sieg gegen Regensburg wiedergefunden. Mit dem verwandelten Elfmeter nach 63 Minuten führte er seine Elf gegen den als Absteiger feststehenden Jahn auf die Siegerstraße. Nun geht es in der Bayerischen Hauptstadt gegen 1860 München, wo Unions Kapitän nach etlichen Anläufen endlich den ersten Sieg einheimsen will. „Auch wenn uns die Mannschaft nicht zu liegen scheint, wir müssen versuchen alles rauszuhauen, damit uns da endlich mal was gelingt. Dann können wir auch mal im Flieger sitzen und uns nicht Gedanken darüber machen, weshalb es wieder nicht geklappt hat.“
Dabei hat der Kapitän am Wohl und Weh seiner Mannschaft stets einen großen Anteil. Unions Führungsspieler ist an nicht weniger als acht der letzten neun erzielten Tore indirekt oder direkt beteiligt. Seiner Natur folgend tritt der erfahrene Spezialist für die ruhenden Bälle, wenn es um seine Person geht, selbstkritisch auf die Bremse. „Ich versuche jedes Spiel etwas beizutragen. Allerdings hab auch ich in den letzten Wochen meine Leistung nicht so abrufen können, wie ich mir das vorstelle“, so der gebürtige Cottbuser. Dass es auf dem Rasen nicht um ihn allein gehen kann, weiß der 32-Jährige ganz genau. Von seinen Mitspielern erwartet der Taktgeber deshalb vollen Einsatz: „Ich hoffe, dass ich mit gutem Beispiel voran gehen kann und die anderen Spieler mitziehen. Dann holen wir nach gefühlten 20 Jahren vielleicht endlich mal drei Punkte dort.“
Als Freund gründlicher Analysen überraschte Uwe Neuhaus vor der versammelten Fachpresse mit seiner ablehnenden Haltung gegenüber Zahlenspielen, welche wie dunkle Wolken über der bevorstehenden Partie hängen. „Vielleich müssen von unserer Seite alle Statistiken ad acta gelegt werden. Ob 1860 zu den stärkeren oder schwächeren Heimmannschaften gehört, darf nicht interessieren“, machte Uwe Neuhaus seinem Unglauben in die vagen Prognosen deutlich. Vielmehr erkennt Unions Chefcoach Parallelen. „Sie haben, wenn es in der Tabelle mal richtig nach oben hätte gehen können, ähnlich wie wir, keinen Sieg eingefahren. Deshalb bewegen sie sich jetzt in den gleichen Gefilden“, erwartet Uwe Neuhaus eine Partie mit kaum spürbaren Auswirkungen in der Tabelle, in welcher dennoch beide Mannschaften drei Punkte erringen möchten.
Die Zusammenstellung des gegnerischen Kaders darf qualitativ hochwertig genannt werden. „Die 60er haben eine Mannschaft, die mit erstligaerfahrenen Spielern gespickt ist“, erklärte Uwe Neuhaus. Das herausragende Spielermaterial kann ohne Druck befreit aufspielen und ist dadurch noch gefährlicher. Welche Auswirkungen die Querelen um den Investor Hasan Ismaik und die dadurch entstehende Unruhe im Umfeld des Vereins auf die Spieler haben, bleibt abzuwarten. „Spurlos“, so vermutete Uwe Neuhaus „wird das sicher nicht an ihnen vorübergegangen sein.“
Der Anstoß des Sonntagspiels in der Münchner Allianz-Arena erfolgt um 13:30 Uhr.