„Nicht an unsere Leistungsgrenze gekommen“: Union unterliegt 0:2 in Köln
Die Grippewelle erwischte in der Nacht vor der Begegnung auch noch Fabian Schönheim. Neben Kapitän Torsten Mattuschka (Infekt) und Patrick Kohlmann (Leistenzerrung) musste auch der 26-jährige mit Fieber das Bett hüten. Trainer Uwe Neuhaus sah sich gezwungen seine Abwehr neu zu formieren. Heraus kam eine gänzlich neue Konstellation. Björn Kopplin begann auf der linken und Marc Pfertzel auf der rechten Abwehrseite. Christian Stuff spielte in der Innenverteidigung an der Seite von Roberto Puncec. Die offensive Position der Mittelfeldraute im 4 – 4 – 2-System besetzte gegen den Bundesligaabsteiger zunächst Silvio:
Haas – Pfertzel, Stuff, Puncec, Kopplin – Menz - Jopek, Parensen – Silvio (46. Özbek) – Nemec, Terodde (66. Skrzybski)
Bei leichtem Schneefall kam der 1. FC Köln mit viel Elan aus der Kabine. Die ersten hochkarätigen Torchancen hatten die Kölner durch den Abseitstreffer von Anthony Ujah, den Lattentreffer von Christian Clemens und die Kopfbälle von Stefan Maierhofer und Kevin McKenna (1./6./11./12.). Die Eisernen schienen durch die vielen Ausfälle leicht verunsichert. Eigene Angriffe kamen über Ansätze kaum heraus. Der Treffer von Kevin McKenna hatte sich entsprechend angekündigt. Ein Freistoß landete auf dem Kopf des Abwehrspielers, der das Leder zur Kölner Führung über die Linie drückte (18.). Mit dem anschließenden Wiederanpfiff wurde es für Köln erstmalig gefährlich. Marc Pfertzel servierte nach einer Ecke für Adam Nemec, der den Ball knapp verpasste (19.). Die Kölner Drangphase schien mit diesem Berliner Nadelstich vorerst beendet. Union beruhigte die Partie durch Ballbesitz, kam dabei aber zu selten in die Nähe des gegnerischen Strafraumes. In aussichtsreicher Position befand sich dann Simon Terodde, der sich um seinen Gegner drehte, den Ball aber nicht ausreichend unter Kontrolle bekam (33.). Köln schien mit der knappen Führung leben zu können und nahm den Fuß bis zum Halbzeitpfiff etwas vom Gas.
Mit neuem Personal verlieh Uwe Neuhaus dem Spiel seiner Mannschaft nach dem Pausentee frischen Wind. Baris Özbek kam für Silvio und sah fünf Minuten nach dem Seitenwechsel die größte Chance seiner Elf. Doch der Kopfball von Simon Terodde nach Flanke von Marc Pfertzel ging die entscheidenden Zentimeter über das Quergestänge. Der Schwung hielt indes nur kurz. Auf der anderen Seite legte Stefan Maierhofer aus dem Getümmel heraus das 2:0 nach (52.). Was folgte waren intensive Zweikämpfe gepaart mit einer erheblich Zahl von Fehlpässen auf beiden Seiten. Der eingewechselte Steven Skrzybski feuerte dann aus spitzem Winkel auf das Kölner Tor. Den Ball begrub Timo Horn jedoch unter sich (69.). Auch die nächste Chance konnte Union für sich verzeichnen. Über links setzte Björn Kopplin zu einer Flanke an, die sich spät in Richtung des rechten Torwinkels senkte, dann aber von oben nur auf dem Tornetz landete (71.). 42.000 Zuschauer sahen, wie die Gäste aus Köpenick Oberwasser bekamen und durch Adam Nemec eben fast noch zum Anschlusstreffer kamen, sich das Leben dann aber durch ein Missverständnis zwischen Björn Kopplin und Christoph Menz selbst wieder schwer machten. Glücklicherweise nutzte Köln den Konter nicht konsequent genug (78.). So sehr sie sich auch mühte, für die Elf von Uwe Neuhaus war im RheinEnergieStadion bis zum Abpfiff nichts mehr zu holen.
„Ich bin ein bisschen enttäuscht. Dass man in Köln verlieren kann ist unumstritten. Mit der Art und Weise war ich nicht einverstanden. Wir sind nicht an unsere Leistungsgrenze gekommen“, hatte sich Uwe Neuhaus mehr von dem Gastspiel in der Domstadt erhofft. Trotz der Vielzahl an Kölner Chancen sah Unions Chefcoach den Knackpunkt vor allem beim zweiten Gegentor: „Das 2:0 war für unser Spiel absolutes Gift. Die Körpersprache war danach nicht mehr gut. Das Ergebnis geht absolut in Ordnung.“
Sechs Tage verbleiben den Eisernen nun bis zum nächsten Ligaspiel. Am Freitag, den 01.03.2013 um 18:00 Uhr empfängt Union den FC Erzgebirge Aue im Stadion An der Alten Försterei.