"Wir haben den Klassenerhalt selbst in der Hand": Der 1. FC Union Berlin trifft auf Oberhausener "Malocher"
Zur Vermeidung eines Herzschlagfinales um den Spielklassenverbleib wäre nach drei Unentschieden in Folge der Sieg in Oberhausen ein wichtiger Schritt. Nach zwei Wochen ohne Punktspiel hat Union am kommenden Sonntag den Tabellenvorletzten vor der Brust. Der 27. Spieltag ist für beide Vereine demnach richtungsweisend. Sollte Union die Punkte entführen können, wüchse der Vorsprung auf den Relegationsplatz im besten Falle auf zehn Punkte an. Dort stehen die Osnabrücker, die es an diesem Wochenende ihrerseits mit Karlsruhe zu tun bekommen. "Wir haben den Klassenerhalt selbst in der Hand und müssen in allen Bereichen noch eine Kohle drauf packen", fordert Christian Beeck, der mit einem kämpferischen Gegner rechnet: "Für Oberhausen geht es um sehr viel. Uns erwartet dort ein sehr hartes und intensives Spiel", so der Teammanager vor dem Duell am Sonntag.
In der Saison habe die Mannschaft mehrfach gezeigt, dass sie in die 2. Bundesliga gehöre. Müßig zu warnen, dass rechnerisch noch gar nichts feststeht. Uwe Neuhaus will einen Spannungsabfall deshalb unter allen Umständen vermeiden: "Das große Rechnen sollten wir sein lassen und uns voll und ganz auf das Spiel konzentrieren. Zurücklehnen können wir uns, wenn es geschafft ist", formulierte der Cheftrainer bildhaft in die Mikrofone der Journalisten.
Der Hinweis kommt nicht von ungefähr. Für Oberhausen ist der Abstieg noch längst nicht besiegelt. Dazu Uwe Neuhaus: "Nach den letzten Spielen mit wenig zufriedenstellenden Ergebnissen werden sie die Zeit genutzt haben, um die Spieler einzuschwören. Mit Blick auf die nächsten Spieltage kann man davon ausgehen, dass jeder in Oberhausen an die Rettung glaubt." Unter dem neuen Trainer Theo Schneider stehen für die selbsternannten "Klassenkämpfer" nach dem Spiel gegen Union noch die Begegnungen mit Düsseldorf, Bielefeld und Karlsruhe an. "Es muss uns gelingen, die Leidenschaft des Gegners aufzunehmen. Ich glaube, dass wir die bessere Mannschaft haben und eine gute Chance auf die drei Punkte besitzen", zeigt sich Unions Trainer zuversichtlich.
Am 27. Spieltag dezimierte sich Oberhausen durch jeweils die fünfte Gelbe Karte von Benjamin Reichert, Daniel Gordon und Dimitrios Pappas für das Spiel gegen Union um drei seiner Leistungsträger. Der mutmaßliche Vorteil für die Eisernen währte allerdings nur sehr kurz, denn tags darauf setzte es für Torsten Mattuschka eine Rote und wenig später die fünfte Gelbe für Patrick Kohlmann und die Ampelkarte für John Jairo Mosquera. Zum wiederholten Male also muss Uwe Neuhaus eine Reihe von Spielern, die verletzungsbedingt oder gesperrt nicht mitwirken können, ersetzen. "Wir kennen diese Situation aus den vergangenen Monaten", deutete Uwe Neuhaus einen ungeliebten aber routinemäßigen Umgang mit den Gegebenheiten an. Offen ließ Neuhaus, wie er die fehlenden Akteure ersetzen wird. Klar scheint jedoch, dass Halil Savran im Sturm beginnen wird, ob Karim Benyamina als zweite Spitze von Beginn an dabei sein wird, verriet der Trainer allerdings nicht. Neben den Gesperrten fehlen außerdem Christian Stuff (Schulter) und Santi Kolk (Sprungelenk). Sie arbeiten derzeit in der Reha für ihr Comeback.