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„Wir treten trotzdem an.“ – Der 1. FC Union will den ersten Sieg der Saison gegen Paderborn

Do, 04. August 2011
„Wir treten trotzdem an.“ – Der 1. FC Union will den ersten Sieg der Saison gegen Paderborn

Nach der bitteren Pokalpleite gegen Rot-Weiss Essen geht es nun gegen den SC Paderborn 07 am Freitag, 05.08.2011, wieder um Punkte in der Liga. Zum zweiten Heimspiel im Stadion An der Alten Försterei empfängt der 1.FC Union Berlin um 18:00 Uhr den aktuellen Sechstplatzierten der 2. Bundesliga und hofft auf den ersten Dreier der noch jungen Saison.

Einen „Schwarzen Freitag“ erwischte die Neuhaus-Elf vergangene Woche. 5:6 nach Elfmeterschießen - so das Endergebnis gegen den Regionalliga-Aufsteiger aus Essen. Trotz zweier Tore in den letzten 10 Minuten der regulären Spielzeit, die zum glücklichen 2:2-Ausgleich führten, und einigen Chancen in der Verlängerung, verpasste Union die vorzeitige Entscheidung und musste auf das Glücksspiel Elfmeterschießen hoffen. Chinedu Ede und Simon Terodde  scheiterten mit ihren Versuchen und schickten RWE in die zweite Runde des DFB-Pokals. Simon Terodde – erst der Held des Ausgleichstreffers, dann Unglücksrabe vom Elfmeterpunkt – erinnert sich: „Wir haben nicht ins Spiel gefunden und mussten im Enddefekt noch froh sein, dass wir die Verlängerung erreicht haben“. Der sichtlich unzufriedene Trainer Uwe Neuhaus konnte nach dem Spiel seinem Gegenüber Waldemar Wrobel nur gratulieren: „Glückwunsch an Essen. Sie haben sich diesen Sieg verdient.“ Den Saisonstart hatten sich wohl alle bei Union anders vorgestellt.

Ganz anders der SCP – die Westfalen konnten bei ihrem Pokalauftritt mit einem 10:0-Sieg gegen Rot-Weiss Ahlen vollends überzeugen und die ersten guten Ergebnisse aus der Liga bestätigen. „Mit dem Pokalsieg haben wir einen richtig guten Saisonstart gehabt“, zeigte sich Paderborn-Trainer Roger Schmidt nach dem Spiel im Ahlener Wersestadion zufrieden. Auch mit der überraschenden Maßnahme, den ehemaligen Hoffenheimer Jens Grahl ins Tor zu stellen, bewies Schmidt ein glückliches Händchen. Der gebürtige Stuttgarter parierte beim Stand von 0:6 einen Handelfmeter. „Wir haben zu Null gespielt […] ich habe meine Sache ganz ordentlich gemacht“, so der Keeper nach seinem ersten Pflichtspiel für den SCP. Verzichten musste der Coach allerdings auf seinen Innenverteidiger Florian Mohr, der auch in Berlin fehlen wird. Der Abwehrmann zog sich beim 1:1 gegen Düsseldorf einen Meniskuseinriss zu und fällt wohl für mehrere Wochen aus.

Mit einer Bilanz von drei Niederlagen aus vier Spielen gegen Paderborn in Liga Zwei sieht es auf dem Zettel schlecht für die Eisernen aus. Die aktuelle Formkurve der Paderborner zeigt zudem steil nach oben: Auswärts wurde gegen Hansa Rostock 1:2 gewonnen und aus der Heimpremiere gegen Fortuna Düsseldorf konnten die Blau-Schwarzen nach Rückstand zumindest ein Remis mitnehmen. Von einem perfekten Saisonstart wollte Mittelfeldspieler Enis Alushi trotzdem nicht reden: „Perfekt wäre es gewesen, wenn wir auch gegen Düsseldorf gewonnen hätten, das war sicherlich auch drin, aber wir sind doch sehr zufrieden und können so in die nächsten Partien gehen.“

Der Negativserie gegen den SC Paderborn 07 will Uwe Neuhaus „mit der gesamten Energie“ begegnen, die in seinem Team steckt. „Wenn man unsere Bilanz gegen Paderborn betrachtet, vor allem in den letzten drei Spielen mit null Punkten und 0:7 Toren, dann sind die Karten schon klar verteilt. Wir werden aber trotzdem mit dem Ziel antreten die drei Punkte zuhause zu behalten. Das muss ganz klar unser Ziel sein“, erläuterte der Trainer die unmissverständlichen Marschroute für Freitag. Daran, dass der Kampf und der Einsatz in der Mannschaft stimmen werden, lässt der Coach keine Zweifel aufkommen: „Wir haben die Möglichkeit, punktemäßig zu Paderborn aufzuschließen und dieses Ziel werden wir von der ersten bis zur letzten Sekunde nicht außer Acht lassen.“

Ausgerechnet auf der Torhüterposition plagen den Coach in dieser Woche jedoch erhebliche Sorgen. Marcel Höttecke und Jan Glinker verletzten sich während des Trainings am Dienstag. „Marcel Höttecke wird mit einer Wahrscheinlichkeit von 95-99% nicht spielen können. Bei Jan Glinker haben wir noch Hoffnung, dass er am Freitag auflaufen kann“, so die Einschätzung des Trainers. Mit dem „Worst-Case-Szenario“ hat sich Uwe Neuhaus trotzdem beschäftigt: „Falls beide nicht spielen können, wird Killian Pruschke sein Zweitligadebut geben und am Freitag unser vollstes Vertrauen genießen.“  Auf allen anderen Positionen hat der Trainer die Qual der Wahl – es stehen, bis auf die Torhüter, alle Akteure zur Verfügung.

Das Stadion An der Alten Försterei öffnet am Freitag um 16:30 Uhr, der Anstoß erfolgt 18:00 Uhr.