Auswärts funktioniert‘s: Union setzt auf Ausbau einer Serie
Der 1. FC Union Berlin punktet seit mehreren Spieltagen unverdrossen auf fremden Plätzen. Mittlerweile stehen drei ungeschlagen überstandene Duelle auf dem Papier. Der Rekord in dieser Wertung datiert vom Februar 2011, als die Köpenicker vier Partien auf des Gegners Platz nicht verloren.
Formal gehen die Eisernen sogar als Favorit in das Spiel. Bei einem Schnitt von drei Gegentoren pro Partie und fünf verlorenen Vergleichen in Serie (Vereins-Negativrekord) muss Jahn Regensburg wohl als Außenseiters gelten. Beachtet man zudem, dass Union zuletzt in zwei Spielen keinen Gegentreffer zuließ und hinter Braunschweig und Hertha (je 16) die drittmeisten Punkte aus den letzten acht Spielen holte (15, zusammen mit Ingolstadt), drängt sich der Mannschaft von Uwe Neuhaus die Favoritenrolle nahezu auf. Eine Konstellation, die den Trainer zu einer Warnung veranlasste: „Ich bin überzeugt, dass Regensburg sich nicht aufgegeben hat. Sie haben nichts zu verschenken und werden versuchen, uns unten wieder mit reinzuziehen“, bleibt Uwe Neuhaus skeptisch.
Beim kommenden Gastgeber reagierte man derweil kürzlich auf die sportliche Talfahrt und beurlaubte Trainer Oscar Corrochano. Interimstrainer ist der in seiner eigentlichen Funktion als Sportdirektor angestellte Franz Gerber. Der musste feststellen, dass neue Besen nicht immer gut kehren. So missglückte das Debüt des neuen Übungsleiters am zurückliegenden Wochenende im Donau-Derby gegen Ingolstadt (2:4).
Darüber, wie sich der Kontrahent am Sonntag präsentieren wird, gab auch die Videoanalyse wenig Aufschluss. „Ich bin nicht sicher, ob Regensburg ähnlich wie Sandhausen kompakt abwartet, oder ob sie ihr Herz in die Hand nehmen und versuchen, uns unter Druck zu setzen“, überlegte Uwe Neuhaus noch auf der Pressekonferenz.
Für Regensburg spricht dabei die Zweitliga-Bilanz zwischen beiden Mannschaften, welche aus Berliner Sicht wenig freundlich daherkommt. Union unterlag in der Zweitliga-Saison 2003/04 in Regensburg mit 1:3, auch zu Hause reichte es nur zu einem Punkt. Grund genug also, Regensburg ernst zu nehmen, auch wenn es in der gemeinsamen Geschichte ja noch den 35. Spieltag der Drittligasaison 2008/09 gab. An jenem 9. Mai machte der 1. FC Union Berlin mit den Toren von Macchambes Younga-Mouhani und Karim Benyamina den Aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga perfekt.
Um in Regensburg bestehen zu können, muss Uwe Neuhaus bei seiner Elf einige Baustellen schließen. Da ist zum einen die Position im defensiven Mittelfeld, wo Markus Karl gelbgesperrt eine Lücke hinterlässt. „Markus hat der Mannschaft zuletzt viel Sicherheit verliehen. Ich muss mir etwas einfallen lassen. Ob Daniel Göhlert, Björn Jopek, Fabian Schönheim oder Michael Parensen die Position bekleiden oder ich eine Systemänderungen in Betracht ziehe, weiß ich selbst noch nicht - alles ist möglich“, hielt sich Uwe Neuhaus gewohnt bedeckt. Ein weiteres großes Fragezeichen steht hinter dem Einsatz des Kapitäns. Torsten Mattuschka krankt an einer Magen-Darm-Infektion und kämpft noch um die Spiel-Teilnahme am Sonntag.