Bescherung an der Alten Försterei: Union siegt 2:0 gegen Kaiserslautern
Das Spiel gegen den Bundesligaabsteiger Kaiserslautern brachte im Vergleich zum 2:1-Sieg gegen den VfL Bochum zwei Veränderungen der Anfangself mit sich. Für Silvio und Patrick Zoundi kehrten Torsten Mattuschka und Christopher Quiring in die Startaufstellung zurück. Mit dem 4-4-2 mit Mittelfeldraute beharrte Uwe Neuhaus auf dem Erfolgsrezept der Vorwoche:
Haas – Pfertzel, Stuff, Schönheim, Kohlmann – Karl – Quiring (69. Zoundi), Parensen – Mattuschka (87. Göhlert) -Terodde, Nemec (86. Silvio)
Anlaufzeit benötigte das Duell keine. Adam Nemec zog schon nach zwei Minuten ab, stand dabei jedoch tief im Abseits. Danach blieb der Spielfluss bei eisigen Temperaturen auf der Strecke und Kaiserslautern wurde zunächst durch Standards gefährlich. Erst verzog Florian Dick einen Freistoß aus zentraler Position, dann tat es ihm sein Kollege Mimoun Azaouagh gleich und schickte das Leder über den Querbalken (3./6.). Wenig später wurde es laut im Stadion An der Alten Försterei. Mit dem Spielgeschehen hatte dies in dem Falle nichts zu tun. Nach 12:12 Minuten war das dritte und letzte Kapitel des Schweigestreiks Geschichte. Union profitierte von der Unterstützung von den Rängen und setzte sogleich zu einer gefährlichen Aktion an. Simon Terodde löste sich im richtigen Moment von seinem Bewacher, zögerte bei der Entscheidung für Schuss oder Pass aber einen Augenblick zu lang. FCK-Keeper Tobias Sippel nutzte dies und begrub den Ball unter sich (15.). Kaiserslautern ließ sich von Unions Chance nicht beeindrucken und ging weiter nach vorn. Von außen zog Albert Bunjaku in den Strafraum, hatte freies Schussfeld und scheiterte jedoch am reaktionsschnellen Daniel Haas auf der Linie (20.). Auf der Gegenseite machte Tobias Sippel eine weniger glückliche Figur. Markus Karl köpfte das Leder auf das Tor, Sippel griff sich den Ball, geriet dabei aber im Rückwärtsgang ins Straucheln. In letzter Sekunde trennte sich Lauterns Nummer 1 auf Kosten einer Ecke vom Spielgerät (24.). Fünf Minuten darauf düpierte Michael Parensen die gesamte Gästeabwehr mit einem Pass von der Grundlinie in den Rückraum. Einen Torschützen fand diese kluge Hereingabe indes nicht. Munter gingen die Aktionen nun hin und her. Mit seinem sonst so starken linken Fuß misslang Alexander Bugera eine Flanke derart, dass sie kurioser Weise wieder gefährlich wurde und auf dem Quergestänge über dem Kopf von Daniel Haas landete (31.). Das spielerische Element hatte in den Folgeszenen die Mannschaft von Uwe Neuhaus auf der Seite, den Roten Teufeln schien die Kälte die Lust am Fußball zu nehmen. Durch Fernschüsse von Azaouagh und Borysiuk verzeichnete Lautern-Trainer Franco Foda vor der Halbzeitpause noch zwei Halbchancen für seine Elf (39./41.). Darauf wollten es die Eisernen aber nicht beruhen lassen. Christopher Quiring flankte nach innen, wo Simon Terodde aus fünf Metern einköpfte. Der sechste Saisontreffer des Angreifers bedeutete damit die 1:0-Pausenführung (43.).
Auf Wechselspiele verzichtete Uwe Neuhaus in der Halbzeit. Seine Mannschaft gab ihm bis dato auch keinen Grund dafür. Auch im zweiten Abschnitt präsentierte sich ein aufmerksam verteidigender Gastgeber. Den Gästen fehlten die Anspielstationen, zu eng markierten die Defensivakteure von Union die Pfälzer Offensivkräfte. Chancen entstanden dadurch bis zur 57. Minute nicht, dann verursachte Torsten Mattuschka einen Freistoß, der durch den Kopfball von Idrissou indes kaum Gefahr ausstrahlte (57.). Schwerwiegender war an dieser Situation, dass es die fünfte Gelbe Karte für Unions Kapitän setzte, der damit in Braunschweig im letzten Punktspiel des Jahres fehlen wird. Union hatte in dieser Phase keine Probleme, sich gegen die Angriffe von Kaiserslautern zur Wehr zu setzen. Besser noch, der leichte Außenseiter, wie Uwe Neuhaus sein Team im Vorfeld nannte, erhöhte die Führung auf 2:0. Wieder vollstreckte Simon Terodde eine Flanke von der rechten Außenbahn. Diesmal kam der Ball von Marc Pfertzel, den Unions 11er mit der Brust annahm und mittels Seitfallzieher versenkte (66.). In aller Ruhe und mit viel Disziplin verwies Union den Gegner immer wieder in die Schranken. Kaum ein Offensivpass, der auf Lauterer Seite den Zielspieler fand. Was die Eisernen zeigten, war von großer Reife geprägt. Patrick Zoundi hätte den Sack mit einem Treffer kurz darauf zumachen können. Kapitän Mattuschka spielte Zoundi mustergültig frei, doch sprang Tobias Sippel in den Schuss des Mannes aus Burkina Faso (82.). Und so mussten die 16.750 Zuschauer im ausverkauften Rund noch ein paar Minuten zittern, bis der hochverdiente Sieg gegen die aufstiegsambitionierten Pfälzer nach neunzig intensiven Minuten geschafft war.
„Wir werden auf der morgigen Weihnachtsfeier sicherlich alle gute Laune haben“, eröffnete ein zufriedener Uwe Neuhaus seine Analyse nach dem Spiel. „Der Knackpunkt war die vergebene Chance von Albert Bunjaku, die Daniel Haas mit der Schulter parierte. Von diesem Zeitpunkt an hat sich die Mannschaft reingebissen. Auch nach der Führung haben wir nicht versucht, das Ergebnis zu verwalten. Mit dem 2:0 war das Spiel zu unseren Gunsten entschieden und wir hatten es relativ gut im Griff“, so Unions Cheftrainer, der nun auf ein erfolgreichen Abschluss des Jahres 2012 in Braunschweig hofft.
Zum sportlichen Jahresausklang reist der 1. FC Union Berlin am kommenden Spieltag zu Eintracht Braunschweig. Anstoß zum Montagsspiel (10.12.) im Braunschweiger Eintracht-Stadion ist um 20:15 Uhr.