Und niemals vergessen ...

Blaues Auge im halbvollen Glas: Union gönnt Ingolstadt ein 3:3-Unentschieden

Fr, 02. März 2012

Toll gespielt wurde trotzdem, aber es reichte trotz 70 überlegen geführter Minuten nur zu einem Punkt, der in der Nachspielzeit gerettet wurde. Union spielte im gewohnte 4 – 4 – 2 wie folgt:

Glinker – Pfertzel, Stuff, Menz, Kohlmann – Karl -  Ede, Parensen (85. Zoundi) – Mattuschka - Terodde, Silvio (69. Skrzybski)

6264 Zuschauern waren gekommen, um das Spiel der beiden Mannschaften zu sehen. Unterstützung für das eigene Team gab es laut hörbar jedoch nur von den mitgereisten Unionern. Die sahen eine Mannschaft, die vom Anstoß an nach vorne spielte und sofort zu Chancen kam. Doch weder Chinedu Ede noch Simon Terodde brachten den Ball aus aussichtsreicher Position über die Linie. Stattdessen das alte Lied der letzten Woche: Ingolstadts Adam Nemec erzielte aus dem Nichts die Führung (33.). Union zeigte sich jedoch völlig unbeeindruckt und nur zwei Minuten später glich der erneut in blendender Verfassung spielende Ede aus. Mit dem für die Heimmannschaft glücklichen 1:1 ging es in die Pause.

Die zweite Halbzeit begann, wie die erste geendet hatte: Union dominierte und zwang Ingolstadt in die Defensive. In der 48. Minute schlug das Geburtstagskind Simon Terodde zu und erzielte nach toller Vorarbeit von Michael Parensen die verdiente Führung. Der Treffer schockte Ingolstadt und es spielte nur noch Union. Doch erneut fiel völlig unverhofft ein Treffer. Nemec war es, der eine Flanke völlig frei vor Jan Glinkers Kasten einköpfen konnte (72.). Und es sollte noch schlimmer kommen. Buchner erzielte nach einer verwirrenden Situation im Union-Strafraum gar die 3:2-Führung. Fußball verrückt! Die Eisernen schienen erneut geschlagen in einem Spiel, das sie über 70 Minuten klar beherrscht hatten. Freiwillig aufgeben wollte sich bei Union aber keiner und so zog es auch Jan Glinker in den 16er der Gastgeber, als der Schiedsrichter in der 2. Minute der Nachspielzeit noch einmal Ecke gab. Und es sollte die richtige Entscheidung sein, denn Glinkers Kopfball fand über Umwege zu Markus Karl, der den Ball an alter Wirkungsstätte zum hochverdienten Ausgleich über die Linie drückte. Unmittelbar danach pfiff Schiedsrichter Christian Bandurski das Spiel ab.

Der Jubel der Union-Spieler über den Last-Minute-Ausgleich fiel jedoch spärlich aus und wich umgehend hitzigen Debatten auf dem Rasen. Zu klar war die eigene Überlegenheit, um mit dem blauen Auge des erkämpften Punktes zufrieden zu sein. Im Gegensatz zu den letzten Partien war jedoch diesmal das Glas zumindest nicht gänzlich leer.

Union-Trainer Uwe Neuhaus fand deshalb auch lobende Worte für sein Team: „Wir haben über 70 Minuten vieles gezeigt, was eine richtig gute Zweitligamannschaft ausmacht, waren zweikampfstark, passsicher und torgefährlich – wenn auch wieder nicht mit letzter Konsequenz. Wir müssen aber unbedingt die Fehler abstellen, die zu den vielen Gegentoren führen. Daran werden wir weiter arbeiten.“

Am kommenden Freitag bietet sich die nächste Gelegenheit, die Arbeit der Trainingswoche unter Beweis zu stellen. Dann trifft der 1. FC Union Berlin im Stadion An der Alten Försterei auf den MSV Duisburg.