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DFB-Pokal in Offenbach: Mit Drittrunden-Einzug will Union Winterurlaub verkürzen

Mi, 31. Oktober 2012

Die Profis hatten in der Ballsporthalle an der Hämmerlingstraße soeben Stabilisationsübungen hinter sich gebracht und machten sich auf den Weg auf die regenerative Waldrunde. Bis auf die Langzeitverletzten Felipe Gallegos, Björn Kopplin und Michael Parensen waren alle Spieler mit an Bord, auch Torsten Mattuschka. Der Kapitän hatte tags zuvor einen Pferdekuss in den rechten Oberschenkel erhalten, machte die Übungseinheit aber voll mit. „Alle sind gesund. Torsten hat einen kleinen Pferdekuss, ansonsten gibt’s nichts Größeres zu beklagen“, gab Uwe Neuhaus Entwarnung und setzt gegen Offenbach auf den Einsatz seines Spielführers.

Die Startelf vom Wochenende wird Unions Chefcoach für das Pokalspiel demnach kaum wesentlich umstellen müssen. „Wichtig ist die Gesundheit und Fitness der Spieler, da werde ich mir Rückmeldungen holen und dann entscheiden, ob es Veränderungen geben wird“, so der Trainer, der auf ein hohes Leistungsvermögen seiner Spieler angewiesen ist: „Der Gegner wird sich seine Chancen ausrechnen. Sie sind seit mehreren Wochen nicht mehr als Verlierer vom Platz gegangen. Das wird ein Kampf auf Biegen und Brechen. Auf dem Papier sind wir vielleicht der Favorit, aber für mich stehen die Chancen 50:50.“ Seit elf Spieltagen sammeln die Offenbacher Kickers unter Trainer Arie van Lent im Ligabetrieb Punkte. Vorsicht ist daher oberstes Gebot.

Aber nicht nur sportlich ist Offenbach ein ernstzunehmender Widersacher, auch die Kulisse im neu errichteten Sparda-Bank-Hessen-Stadion sei nicht zu unterschätzen. „Bis jetzt kenne ich nur den alten Bieberer Berg. Ich erinnere mich an eine stimmungsvolle, fußballfanatische Atmosphäre dort. Das wird auch im neuen Stadion nicht anders sein“, weiß Uwe Neuhaus um die Kraft eines frenetischen Heimpublikums.

Den Sprung in die dritte Pokalrunde im diesjährigen Anlauf tatsächlich zu meistern ist das große Ziel: „Im Pokal-Wettbewerb bin ich weder als Spieler noch als Trainer so richtig weit gekommen, das soll sich unbedingt ändern“, verrät der Coach und würde sich sehr über einen verkürzten Winterurlaub freuen: „Als Anreiz winken ein, zwei Tage weniger Freizeit. Die dritte Runde zu erreichen wäre sowohl gut für den Verein und für die Mannschaft zeitgleich nochmal ein kleiner Schub für die Meisterschaft“, erkennt Neuhaus noch einen weiteren, nicht zu vernachlässigenden Aspekt des möglichen Weiterkommens.

Wenn irgend machbar, soll der Weg in die nächste Runde am liebsten nicht länger als neunzig Minuten dauern. Mit dem Szenario Elfmeterschießen beschäftigt sich rund um das Stadion An der Alten Försterei deshalb auch niemand. „Elfmeterschießen zu üben bringt nichts. Im Training haut Torsten Mattuschka 29 von 30 rein. Den 30. verschießt er vielleicht, weil er den Ball über das Tor lupft“, argumentiert Uwe Neuhaus deshalb schlüssig.

Für lautstarke Unterstützung im fernen Hessen werden über eintausend eiserne Schlachtenbummler sorgen. Karten für alle Kurzentschlossenen sind an den Tageskassen erhältlich.