Die größte Enttäuschung: Union unterliegt mit 0:2 in Offenbach
Trainer Uwe Neuhaus wich von der bevorzugten Raute ab und stellte seine Mannschaft im folgenden 4-1-4-1-System auf:
Haas - Pfertzel, Stuff, Puncec, Schönheim (76. Kohlmann) - Karl - Quiring, Mattuschka (82. Zoundi), Belaid, Jopek (67. Terodde) - Silvio
Beide Mannschaften starteten mit offenem Visier - von einer langen Abtastphase keine Spur. Zwar ergaben sich in den ersten Minuten keine zwingenden Torgelegenheiten, doch waren die Teams bemüht, über den Kampf ins Spiel zu finden. Flüssige Kombinationen blieben bis zur 10. Minute Mangelware. Dann hatte der Drittligist in kürzester Zeitabfolge gleich zwei gute Torszenen. Erst war es die einzige Kickers-Sturmspitze Mathias Fetsch (10.), dann Nicolas Feldhahn, der den Ball nach Kopfballablage von Ex-Herthaner Marc Stein über das Tor hämmerte (12.). Die favorisierten Köpenicker brauchten einige Zeit, um zur ersten guten Chance zu kommen. Fabian Schönheim marschierte nach einem Konter über die gesamte linke Flanke, sah den im Zentrum mitgelaufenen Silvio und passte die Kugel mustergültig in seinen Lauf. Der Brasilianer verpasste die Chance zur Führung nur um Haaresbreite (17.). Den größeren Zug zum Tor behielten jedoch die Gastgeber. Thomas Rathgeber spielte in der 24. Spielminute seinen Mannschaftskollegen Julius Reinhardt frei, der jedoch die dritte gute Einschusschance für die Hausherren vergab. Die mitgereisten Unioner im Sparda-Bank-Hessen-Stadion mussten sich fast eine halbe Stunde gedulden, bis die Eisernen wieder gefährlich vor den Kasten vom ehemaligen Union-Keeper Robert Wulnikowski kamen. Nach einem Strafraumgewusel legte sich Kapitän Torsten Mattuschka den Ball zurecht und zog aus knapp 20 Metern ab. Wulnikoski hätte keine Chance gehabt, das Leder ging allerdings knapp am Pfosten vorbei (29.). Die Unsicherheiten in der neuformierten Berliner Abwehr nutzte der OFC immer wieder geschickt aus, ließ aber die nötige Treffsicherheit vermissen. Der Schiedsrichter hatte die Pfeife schon im Mund, als Christopher Quiring artistisch fast das Führungstor erzielt hätte. Marc Pfertzels Hereingabe wollte der junge Dribbler per Seitfallzieher abschließen, jagte den Ball jedoch über das Quergestänge. So ging es torlos in die Kabine.
Trainer Uwe Neuhaus verzichtete auf Wechsel, jedoch starteten die zweiten 45 Minuten mit einer Kuriosität: Tijani Belaid hatte seinen Schienbeinschoner in den Katakomben vergessen und Union musste kurzzeitig mit 10 Mann spielen. Es dauerte wieder gut 10 Minuten bis es das erste Raunen im Rund gab. Bei einer Flanke von Marc Stein musste der starke Daniel Haas eingreifen und seine noch ungeordnete Abwehr vor dem Rückstand bewahren (57.). In der Folge blieb Offenbach seiner gutsortierten defensiven Grundordnung treu und lauerte auf Konter. Mit dem Spiel seiner Elf sichtlich unzufrieden stellte Uwe Neuhaus in der 67. Spielminute wieder auf die Rauten-Formation im Mittelfeld um und brachte für Björn Jopek Simon Terodde. Die Umstellung machte sich prompt bemerkbar. Eine Flanke von Fabian Schönheim aus dem linken Halbfeld erreichte den in der Mitte positionierten Silvio, der mit seinem Kopfball jedoch an OFC-Keeper Wulnikowski scheiterte (68.). Als die Eisernen endlich aktiver wurden und sich in der besten Phase der Partie befanden, platzte das Tor für die Hausherren in die Szenerie. Feldhahn flankte den Ball in die Mitte auf den mitgeeilten Fetsch. Der von Christian Stuffs Fuß abgefälschte Schussversuch landete unhaltbar für Daniel Haas in den Maschen (74.). Fünf Minuten vor dem Ende machte der "Underdog" dann den Sack vorzeitig zu. Reinhardt zirkelte einen Freistoß direkt auf den eingewechselten Vogler, der per Kopf das 2:0 markierte (86.). Der Drittligist verwaltete den Vorsprung und konnte den Sieg locker ins Ziel bringen.
Tief enttäuscht verlor Trainer Uwe Neuhaus nur wenige Worte in seiner Analyse. „Offenbach hat verdient gewonnen, weil sie die bessere Mannschaft waren. Sie haben auch gewonnen, weil sie das Spiel als Pokalfight angenommen haben. Das war die größte Enttäuschung, seit dem ich Trainer bei Union bin. Der Stachel sitzt sehr tief, wir werden auf keinen Fall zur Tagesordnung übergehen“, kündigte Unions Cheftrainer an.
Am kommenden Sonntag, 04.11.2012 um 13:30 Uhr wartet gegen Dynamo Dresden das nächste Punktspiel auf Union.