Dominanz nicht belohnt: Union unterliegt in Cottbus 1:2
Union dominierte das Berlin-Brandenburg-Duell nicht zuletzt durch rund 50-minütige Überzahl in fast allen Belangen. 71 % Ballbesitz, 58 % gewonnene Zweikämpfe und 19 Torschüsse konnten die Eisernen vor über 4.000 mitgereisten Anhängern nicht in einen Sieg ummünzen. Die frühe Führung der Gastgeber durch Adlung (10.) egalisierte Torsten Mattuschka per Foulelfmeter (38.). Den Siegtreffer zum 2:1-Endstand für Energie Cottbus erzielte Boubacar Sanogo (67.).
Union agierte in exakt gleicher Aufstellung wie beim Galaauftritt gegen Aue vor Wochenfrist. Folgende Formation schickte Cheftrainer Uwe Neuhaus im 4 – 4 – 2 mit Mittelfeldraute auf das Feld:
Haas – Kopplin, Puncec (61. Puncec), Stuff, Parensen – Menz – Özbek (65. Quiring), Jopek - Mattuschka (82. Silvio) – Nemec, Terodde
Das Duell der beiden Teams aus Berlin und Brandenburg hielt von Beginn an, was es versprochen hatte. Beide Mannschaften kämpften um jeden Ball und gingen hohes Tempo und viel Risiko. Cottbus gehörten die ersten 20 Minuten, wenngleich der Führungstreffer recht glücklich fiel. Ein bereits abgeblockter Ball gelangte erneut zu Daniel Adlung, der aus der Distanz einfach mal draufhielt und zum 1:0 traf (10.). Union spielte unaufgeregt weiter und wurde nach 20, 25 Minuten dominanter. Klare Chancen sprangen vorerst nicht heraus, doch das Geschehen verlagerte sich immer mehr in die Cottbuser Hälfte. Mattuschka verzog aus Distanz (27.), Terodde kurz darauf ebenfalls (29.). In der 38. Minute jedoch lag der Torschrei den Unionern bereits auf der Zunge. Adam Nemec zog in den Strafraum wurde aber vom heranstürzenden Bittroff von den Beinen geholt. Schiedsrichter Dr. Brych zog die vorgesehenen Konsequenzen: Elfmeter für Union und Rot für Bittroff. Unions Kapitän Mattuschka ließ sich die Chance nicht entgehen und verwandelte den Strafstoß sicher zum Ausgleich (38.). Mit diesem Zwischenstand ging es in die Halbzeitpause.
Diese verließen die Cottbuser deutlich früher als die Berliner. Letztere jedoch übernahmen sofort die Initiative. Geschickt ließen sie die Gastgeber laufen, die ihrerseits die läuferische Herausforderung mit großer Hingabe annahmen und dem eisernen Angriffsschwung zwei dicht gestaffelte Viererketten entgegen stellten. Trotzdem musste in Minute 48 die Führung für Union fallen. Zu schön war der Schlenzer von Björn Jopek, doch für den geschlagenen Energie-Keeper Kirschbaum rettete die Lattenunterkante, von der die Kugel zurück ins Feld prallte. Drei Minuten später prüfte Adam Nemec den Cottbuser Schlussmann per Kopf – vergeblich. Energie verlegte sich aufs Kontern und kam lange Zeit nicht zum Zuge. In der 67. Minute war die große Chance da, die Toptorjäger Sanogo nutzte. Union-Keeper Daniel Haas lenkte einen Schuss von Kruska im Fallen noch an die Latte. Den Abpraller wuchtete Sanogo mit Vehemenz über die Linie. Die glückliche Führung gaben die Hausherren bis zum Schluss nicht mehr her. Dabei hatte Mattuschka nur zwei Minuten später den erneuten Ausgleich auf dem Fuß. Völlig frei kam er am Elfmeterpunkt mit links zum Schuss und setzte den Ball an den Pfosten. Kurz darauf vergab der über rechts durchgestartete Christopher Quiring ebenfalls eine gute Gelegenheit – es sollte einfach nicht fallen, das zweite Union-Tor.
So blieb es schließlich in einem bis zum Schluss hart umkämpften Spiel beim Sieg der Gastgeber, den Union-Trainer Uwe Neuhaus wie folgt kommentierte: „Es war ein gutes Derby mit hoher Qualität – genau so, wie sich das als Trainer vorstellt. Uns fehlt in letzter Konsequenz der richtige Killerinstinkt. Deshalb gelingt es uns nicht, uns in der Tabelle weiter vorne zu platzieren. Den unbedingten Glauben, solch große Spiele für sich entscheiden zu können, den müssen wir uns erarbeiten.“
Am kommenden Freitag, dem 15. März 2013 geht es weiter für seine Mannschaft. Um 18:00 Uhr empfangen die Eisernen den FC St. Pauli im Stadion An der Alten Försterei. Fast 22.000 Zuschauer im dann ausverkauften Stadion sorgen für einen neuen Besucherrekord bei einem Union-Heimspiel in der 2. Bundesliga.