Einstand nach Maß: Özbek trifft - Union gewinnt 3:1 gegen Sandhausen
Zum Auftakt des 20. Spieltags der 2. Fußball-Bundesliga gewann der 1. FC Union Berlin am Freitagabend mit 3:1 (2:0) gegen den SV Sandhausen. Neben Michael Parensen und Torsten Mattuschka traf vor der Saison-Rekordkulisse von 17.532 Zuschauern auch Winterzugang Baris Özbek nur 120 Sekunden nach seiner Einwechslung.
Die Stufen und Sitze der neuen Haupttribüne waren blitzblank, als die Tore des Stadions An der Alten Försterei am Freitagabend pünktlich um 16:30 Uhr öffneten. Die Vorfreude auf diesen für den 1. FC Union Berlin historischen Abend war riesig und auch in der Mannschaft zu spüren. Entsprechend unglücklich die Erkrankungen von Christopher Quiring, Daniel Göhlert und Christian Stuff, die das Spektakel so nur vom Bett aus verfolgen konnten. Wie schon im Test gegen Lausanne begann somit Youngster Björn Jopek im rechten Mittelfeld. Auf der zweiten Innenverteidiger-Position begann Fabian Schönheim. In Gänze las sich die Aufstellung im 4 – 4 – 2-Sytem mit Mittelfeldraute wie folgt:
Haas – Kopplin, Puncec, Schönheim, Kohlmann – Menz – Jopek (66. Özbek), Parensen (89. Zejnullahu) - Mattuschka – Terodde (79. Skrzybski), Nemec
Die Gewöhnungsphase für die Zuschauer und Spieler dauerte lediglich einen gefühlten Wimpernschlag. Erstmals in dieser Saison von vier Stadionseiten angefeuert legten die Eisernen los wie die berühmte Feuerwehr. Die erste Ecke der Begegnung brachte sogleich die Führung der Hausherren. Michael Parensen versenkte den von seinem Kapitän Mattuschka getretenen Standard mit der Innenseite (6.). Die Gäste erstarrten in der Anfangsphase fast ehrfürchtig. Anders die Elf von Uwe Neuhaus, die weiter marschierte und nach Patrick Kohlmanns Flanke durch den Kopfball von Simon Terodde um ein Haar das 2:0 erzielte. Schlussmann Daniel Ischdonat hatte etwas gegen das zweite Gegentor und bereinigte die Situation mit den Fingerspitzen und im Nachfassen (10.). Hans-Jürgen Boysen suchte als Trainer auf Sandhausens Seite nach Lösungen für die drückende Überlegenheit des Gegners. Nach einer halben Stunde war der einzige Aufreger für den Union-Anhang die großzügige Auslegung der Vorteilsregelung durch Schiedsrichter Bandurski. Spielerisch ließen sich die Köpenicker von den Kurpfälzern die Butter nicht vom Brot nehmen. Es war einer dieser geradlinigen Angriffe, an dessen Ende der Abschluss von Simon Terodde am Arm von Marco Pischorn landete. Der Elfmeterpfiff von Christian Bandurski war alternativlos. Kapitän Torsten Mattuschka vollstreckte im Anschluss sicher (32.). Die Sandhäuser Abwehr bröckelte im Angesicht der eisernen Übermacht. Adam Nemec verschonte den mit etwa 100 Personen überschaubar gefüllten Gästeblock, als er in der letzten interessanten Szene der ersten Halbzeit aus zentraler Position per Kopf nur in die Arme von Ischdonat köpfte (39.).
Eine kurze Anlaufzeit nahm sich die Partie nach dem Seitenwechsel. Doch dann knüpfte Union an die Schlagzahl der ersten Hälfte an. Erst köpfte Torsten Mattuschka auf Michael Parensen, der aus spitzem Winkel leicht verzog (54.). Dann flankte der fleißige Linksaußen Parensen in das Zentrum, wo Simon Terodde von Seyi Olajengbesi hart bearbeitet den Fuß nicht rechtzeitig an den Ball bekam (56.). Auf der Gegenseite machte Ex-Herthaner Daniel Beichler mit einer Flanke auf sich aufmerksam, die für den sonst beschäftigungslosen Daniel Haas zur leichten Beute wurde (62.). Dann wurde es magisch im Stadion An der Alten Försterei. Der zwei Minuten zuvor für den ausgelaugten Björn Jopek eingewechselte Baris Özbek nutzte das Durcheinander nach einer Ecke im Fünfmeterraum und netzte nach seinen ersten 120 Sekunden für Union zum 3:0 ein (68.). Ein Traumeinstand! Union nahm in der Folge den Fuß vom Gas und spielte die klare Führung überlegt herunter. Zwei Minuten vor dem Ende kam zudem U19-Talent Eroll Zejnullahu zu seinem Zweitligadebüt, der auf dem Platz den Anschluss durch Julian Schauerte zum 3:1 erlebte, sich kurz darauf zusammen mit seinen Mannschaftskollegen aber dennoch über einen verdienten Sieg freuen durfte.
„Nach der sehr guten Vorbereitung haben uns die Erkrankungen der letzten Tage vor dem Spiel Sorgen gemacht. Deshalb war es wichtig, dass wir von Anfang an ein hohes Tempo gegangen sind und nicht versucht haben, mit den Kräften zu haushalten. Wir wollten das Ergebnis nicht verwalten und haben nachgelegt. Dass wir die Tribüneneröffnung sportlich veredeln konnten, freut uns alle sehr“, zeigte sich Uwe Neuhaus im Anschluss hoch zufrieden über das Ergebnis.
Als nächstes steht für die Mannschaft von Uwe Neuhaus das Derby gegen Hertha BSC an. Am Montag, den 11.02.2012 um 20:15 Uhr gastiert der 1. FC Union Berlin im Montagsspiel des 21. Spieltages im Berliner Olympiastadion.