Enttäuschend: Union verschläft die 1. Halbzeit und verliert in Karlsruhe 0:2
Union-Trainer Uwe Neuhaus veränderte sein Team aufgrund von Silvios verletzungsbedingtem Ausfall personell und taktisch. Christoph Menz kehrte zurück in die Innenverteidigung, Parensen übernahm die linke Rautenposition, wodurch Ede weiter vorne in die Offensive rückte:
Glinker – Pfertzel, Stuff (74. Göhlert), Menz (60. Skrzybski), Kohlmann – Karl – Zoundi, Parensen – Mattuschka (83. Belaid) – Ede - Terodde
Karlsruhes Verunsicherung wurde unmittelbar nach dem Anstoß sichtbar. Kaum eine Minute war gespielt, als ein Schuss von Simon Terodde an die Latte des KSC-Tores krachte. Das berühmte Quäntchen Glück zum optimalen Auftakt für Union fehlte hier und löste offenbar beim KSC alle Blockaden. Mit Mut und Leidenschaft stürzten sich die Blau-Weißen in den Kampf um die Existenz in der 2. Bundesliga. Bezeichnend dafür die Bilanz bei Standardsituationen. Die ersten fünf Ecken, die die Hausherren herausspielten führten allesamt zu Abschlüssen. Trotz erheblicher Größenvorteile der Eisernen gewannen die KSC-Spieler in diesen Situationen alle Kopfballduelle. Union bekam keine Ordnung in die Defensive und auch die Abteilung Attacke konnte kaum für Entlastung sorgen. Verdient ging der KSC schließlich nach einer Viertelstunde in Führung. Christian Timm gewann das Laufduell gegen Christian Stuff und ließ Jan Glinker im Union-Tor keine Chance (13.). Hinten liegend versuchte die Mannschaft von Uwe Neuhaus die Kontrolle über das Spiel zurückzuerobern. Über klare Vorteile beim Ballbesitz ging auch wieder mehr nach vorne. Ein Tor sprang vor der Pause jedoch nicht mehr heraus.
Ohne Wechsel auf beiden Seiten begann die zweite Halbzeit. Union gelang es nun wesentlich besser, die KSC-Mannschaft auseinander zu reißen. Die Eisernen drückten sichtbar auf’s Tempo und ließen deutlich erkennen, dass sie nicht daran dachten, die Punkte kampflos abzugeben. Uwe Neuhaus stellte nach 60 Minuten das System auf die altbekannte Raute und zwei Stürmer um. Steven Skrzybski ersetzte Christoph Menz und sorgte für weitere Bewegung im gegnerischen Strafraum. Weder ihm noch Simon Terodde oder Patrick Zoundi gelang es jedoch, den Ball irgendwie ins Tor zu befördern. An Gelegenheiten dazu mangelte es nicht, allein der richtige Abschluss sollte nicht glücken. Just als Union die letzten Wechsel vollzogen hatte (Göhlert kam für den leicht angeschlagenen Stuff, Belaid für Mattuschka), stach der Joker, den der neue KSC-Coach Markus Kauczinski ins Spiel gebracht hatte. Klemen Lavric vollendete in der 84. Minute zum 2:0 und entschied die Partie damit.
Für Union endete Woche ebenso enttäuschend, wie sie am Montag mit der deutlichen Niederlage gegen Eintracht Frankfurt begonnen hatte. Über die Ursache für die Niederlage ärgerte sich Uwe Neuhaus gewaltig: „Glückwunsch an den KSC. Eine gute Ordnung und Leidenschaft haben heute den Unterschied gemacht. Ich habe bei meinen Spielern heute die richtige Grundeinstellung vermisst. Wenn man die nicht von Beginn an den Tag legt, wird es schwer, sie im Spiel auf 100% hochzufahren.“
Gelegenheit zur Wiedergutmachung hat seine Mannschaft bereits am kommenden Donnerstag. Um 18:00 Uhr trifft dann der 1. FC Union Berlin im Stadion An der Alten Försterei auf den FC Erzgebirge Aue.