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Frühes Tor verpasst: Union bleibt auch in Sandhausen ohne Punkte

Fr, 24. August 2012
Frühes Tor verpasst: Union bleibt auch in Sandhausen ohne Punkte

Zum Auftakt des dritten Zweitliga-Spieltages verlor der 1. FC Union Berlin sein Auswärtsspiel beim SV Sandhausen mit 0:2 (0:0). Obwohl Union die bessere Spielanlage präsentierte, reichten dem Gastgeber zwei Chancen, um das Spiel zu seinen Gunsten zu entscheiden.

Für das Duell zweier Gewinner des zurückliegenden Pokalwochenendes ließ Uwe Neuhaus rotieren. Auf drei Positionen veränderte Unions Chefcoach die Startelf im Vergleich zur ersten Pokalrunde. Christopher Quiring, Felipe Gallegos und Christoph Menz – allesamt Startelf-Debütanten in dieser Saison – begannen für Roberto Puncec, Patrick Zoundi und Silvio. Taktisch sortierte sich Union im Kurpfälzischen Hardtwaldstadion im 4-1-4-1 – System wie folgt:

Haas – Pfertzel, Stuff, Menz, Kohlmann – Karl – Quiring (78. Zoundi), Mattuschka, Parensen, Gallegos (57. Silvio) – Terodde (57. Nemec),

Gut 400 Unioner hatten sich auf den beschwerlichen Weg nach Sandhausen gemacht. Was sie von ihrer Mannschaft zu sehen bekamen, ließ sich anfangs als kontrollierte Offensive beschreiben. Der Gast hielt den Ball lange in den eigenen Reihen und lauerte geduldig auf Lücken. Die Sandhausener, um Ex-Unioner Daniel Schulz, hielten sich vornehm zurück, wollten auf keinen Fall in das offene Messer laufen. Dann spielte sich Sandhausen jedoch allmählich frei. Frank Löning feuerte den ersten Torschuss der Partie ab, der aber weit neben dem Tor von Daniel Haas landete (10.). Auf der anderen Seite kam Simon Terodde einen Meter zu spät, um die Hereingabe von Felipe Gallegos erreichen zu können (12.). Der Torjubel blieb den mitgereisten Unionern nach 20 Minuten unangenehm im Halse stecken. Simon Terodde traf den Ball nach Quiring-Flanke völlig verquer. Das Ergebnis war ein Schuss über das verwaiste Sandhausener Tor (20.) – das sichere 1:0 damit vergeben. Vom Aufsteiger ging weiterhin kaum Gefahr aus. Uwe Neuhaus hatte Verbesserung in der Passgenauigkeit und der Ballsicherheit gefordert und seine Spieler gehorchten. Auch wenn Sandhausen in der nächsten Offensivaktion durch Simon Tüting einen gefährlichen Schuss auf den Querbalken setzte (35.), hatte Union die reifere Spielanlage. Doch dann reichte ein langer Ball in den Union-Strafraum, um den Sandhausener Angreifer Frank Löning in Position zu bringen. Der erfahrene Löning nutzte die Flanke, um im Rücken von Christoph Menz mit dem Kopf die überraschende Führung zu erzielen (42.). Mit dem unerfreulichen Rückstand für Union schickte Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus beide Mannschaften in die Kabine.

Fünf Minuten in Halbzeit 2 verstrichen, bis ein gewonnener Zweikampf Sandhausen reichte, um zur nächsten gefährlichen Chance zu kommen. Simon Tüting nutzte die auf dem Silbertablett servierte Gelegenheit aber nicht und köpfte aus zwei Metern vorbei (51.). Spielerisch tat sich Union schwer wirksame Lösungen zu finden. Uwe Neuhaus wollte neue Impulse setzen, stellte auf 4-4-2 um und brachte mit Adam Nemec und Silvio zwei frische Kräfte für die Offensive. Gefährlicher blieben aber weiter die in Weiß gekleideten Gastgeber, die zunehmend schwerer zu bespielen waren. Frank Lönings Volleyversuch imponierte, segelte allerdings ebenfalls über den Köpenicker Kasten (70.). Eine Minute später übersah Bibiana Steinhaus zum Entsetzen von Uwe Neuhaus den im Abseits befindlichen Jan Fießer, der aus dieser regelwidrigen Position heraus den zweiten Treffer markierte (71.). Beim Anschlusstreffer von Adam Nemec, vier Minuten später, passte der Linienrichter am anderen Ende des Spielfeldes besser auf und verwehrte dem ersehnten Tor die Anerkennung. Union stemmte sich gegen die drohende Niederlage. Aber Daniel Ischdonat durchkreuzte die Pläne der Berliner, auch beim Schuss von Christian Stuff aus der zweiten Reihe, den Sandhausens Schlussmann aus dem Winkel kratzte (87.). Läuferisch und kämpferisch mussten sich die Spieler im Uniondress rein gar nichts vorwerfen lassen. Doch an diesem Abend bissen sich die Unioner am Sandhausener Abwehrriegel die Zähne aus und mussten die lange Heimreise letztlich ohne Zählbares antreten.

Union-Trainer Uwe Neuhaus sah nach dem Spiel keinen Anlass, für ein positives Fazit: „Es ist eine enttäuschende Niederlage. Wir hatten in der 1. Halbzeit ein gutes Passspiel, viel Ballkontrolle und die Riesenchance zur 1:0-Führung. So ein Ball muss reingehen! Stattdessen kam es andersrum und dann wird es natürlich schwierig. Trotzdem wollten wir in der 2. Halbzeit mehr erreichen und haben schnell auf zwei Stürmer umgestellt. Aber wieder fehlte es uns in der Offensive an Durchschlagskraft. Die Flanken kommen zu unpräzise, wir kombinieren zu wenig und wir schießen zu wenig. Daran müssen wir weiter arbeiten und haben viel zu tun in den nächsten Tagen.“

Vor Union liegt nun eine lange Trainingswoche, die mit dem Auslaufen unmittelbar nach der Rückkehr nach Berlin am frühen Morgen beginnt. Im nächsten Punktspiel treffen die Eisernen im ausverkauften Stadion An der Alten Försterei auf den Lokalrivalen Hertha BSC.