Kraftprobe beim Drittliga-Meister: Union trifft auf Braunschweig
Nach dem Fußballfest ist vor dem Ligaaltag. Eine knappe Woche nach der Niederlage gegen Bundesligaabsteiger FC St. Pauli geht es für den 1. FC Union Berlin am Freitag, 04.11.2011 um 18:00 Uhr zum Auswärtsspiel bei Zweitligaaufsteiger Eintracht Braunschweig.
Flutlichtspiele bestechen besonders im diesigen Herbstwetter durch ihren faszinierenden Charme. Bereits zum sechsten Mal läutet die Mannschaft von Union-Trainer Uwe Neuhaus am Freitagabend einen Spieltag der 2. Bundesliga ein. Die Resultate wiesen dabei bisher eine durchwachsene Bilanz aus. Jeweils ein Unentschieden sowie ein Sieg und drei Niederlagen lassen den freitäglichen Flutlicht-Zauber aus Sicht der Eisernen ein wenig verfliegen, zumal auswärts zum Wochenendbeginn noch kein Sieg zu verzeichnen war. Das bislang letzte Duell in Braunschweig konnte Union in der Aufstiegssaison 2008/09 für sich verbuchen (2:0). Darüber hinaus ist die Statistik zwischen beiden Teams äußerst ausgeglichen. Drei Siege für beide Vereine und vier Punkteteilungen stehen zu Buche.
Bei den Niedersachsen ist anzunehmen, dass der Saisonverlauf die Erwartungen der Verantwortlichen um einiges übertrifft. Zwar steckte die Elf von Trainer Torsten Lieberknecht zuletzt gegen Dresden (0:2) und Paderborn (0:1) zwei Niederlagen in Folge ein, doch gegen Spitzenreiter Fürth gelang am letzten Spieltag der Befreiungsschlag (3:1).
„Dort pilgern regelmäßig über 20.000 Zuschauer zu den Heimspielen und verwandeln das Stadion in einen Hexenkessel. Das Umfeld ist erstligareif“, so Union-Trainer Uwe Neuhaus über die Situation, die sein Team am Freitag erwarten wird. Mit dem heißblütigen Heim-Publikum im Rücken, wird es eine wahre Kraftprobe in Braunschweig und ein hartes Stück Arbeit für die Eisernen. „Die Mannschaft hat den Aufstieg als Meister souverän gestaltet. Das Team ist größtenteils zusammen geblieben, so können Automatismen greifen, von denen sie jetzt profitieren“, charakterisierte Unions Chefcoach den Gegner. Auf zwei Aktivposten muss dabei ganz besonders geachtet werden. An 14 von 18 Toren waren bisher Dominick Kumbela und Dennis Kruppke beteiligt, 10 schossen sie selbst, vier weitere legten sie auf.
Dass John Jairo Mosquera mit einer Zerrung im rechten Oberschenkel zum Zuschauen gezwungen sein wird, ist natürlich nicht im Sinne des Trainers. Zwar konnte der Kolumbianer ein leichtes Lauftraining bestreiten, schärferen Belastungen wurde der 23-Jährige dabei jedoch nicht ausgesetzt. „John musste in der Vergangenheit immer wieder pausieren. Wenn er bei jedem Antritt Angst vor einer neuen Verletzung haben muss, ist das für sein Selbstvertrauen nicht zuträglich“, will Uwe Neuhaus kein unnötiges Risiko eingehen.
Auch Ahmed Madouni hatte am Dienstag mit dem Training aussetzen müssen, die leichten Erkältungssymptome konnte er aber abschütteln und wird rechtzeitig zum Spiel fit sein. Weniger Gedanken muss sich Uwe Neuhaus über die rechte Abwehrseite machen. „Marc Pfertzel ist gesund und hat in dieser Woche gut trainiert“, lobte der Coach den Franzosen, der mit einer Angina zuletzt das Bett hüten musste und so zwei Spiele aussetzte.
Weiterhin im Aufbautraining befinden sich Daniel Göhlert und Simon Terodde, letzterer hat inzwischen wieder auf den grünen Trainingsrasen zurückgefunden und erste vorsichtige Laufeinheiten absolviert.