Mit Rückkehrer Kreilach: Union reist nach Düsseldorf
Gegen kein anderes Team trat der 1. FC Union Berlin nach der Jahrtausendwende so häufig an wie gegen die Fortunen. Ganze 17 Mal standen sich die Vereine in der 2. Bundesliga, 3. Liga sowie Regionalliga gegenüber. Die Bilanz ist bei neun Siegen, einem Unentschieden und sieben Niederlagen aus Sicht der Köpenicker positiv. Einziger Wehrmutstropfen: Die Heimausbeute ist wesentlich erfolgreicher als die Ergebnisse im Düsseldorfer Stadion. Letztmalig gewannen die Eisernen in der nunmehr als ESPRIT Arena bekannten Spielstätte im Jahr 2009 durch ein Tor von Karim Benyamina.
Gegen den Bundesliga-Absteiger vom Niederrhein wartet eine beinharte Aufgabe auf die Eisernen. Düsseldorf ist mit durchwachsenen Leistungen in die Saison gestartet. Wie häufig nach Abstiegen zu beobachten, gab es auch bei den Flingeranern zu Saisonbeginn viel Unruhe und personelle Wechsel. Einige Spieler blieben in der ersten Liga, viele Neue wurden geholt. „Mit 18 Ab- und 15 Zugängen war viel Bewegung in der Mannschaft. Das ist nie so richtig gesund und bedeutet gleichzeitig immer eine Menge Arbeit“, erkennt Uwe Neuhaus die Ursache für die Startprobleme.
Nach dem schwierigen Start und dem daraus resultierenden Kontakt zu den unteren Tabellenplätzen gab es schließlich einen Wechsel auf dem Trainerstuhl. „Lorenz-Günther Köstner legt viel Wert auf Disziplin und eine gute Physis. Das konnte man im Spiel gegen 1860 München sehr gut sehen. Jeder ist bereit, viel zu laufen, sie hatten eine gute Ordnung und haben wenige Torchancen für den Gegner zugelassen“, benennt Unions Chefcoach drei wesentliche Charakterzüge des Düsseldorfer Spiels.
Mut machen die bereits mehrfach in dieser Saison erfolgreich beendeten Auswärtsauftritte der Köpenicker. „Wir haben auswärts schon viermal gewonnen. Den Beweis, dass wir in der Fremde bestehen können, haben wir damit erbracht“, betont Uwe Neuhaus. Darauf ausruhen sollte sich aber keiner seiner Spieler. Im Westen der Republik erwartet die Köpenicker ein ordentliches Kaliber: „Die Leistung von Dresden reicht nicht, da müssen wir uns deutlich steigern. Die Mannschaft selbst hat 15 Endspiele ausgerufen, eins haben wir liegen lassen. Jetzt bleibt noch 14 Mal die Möglichkeit mit der Bereitschaft und der Leidenschaft, die ein Endspiel verdient, aufzutreten. Wenn uns das gelingt, sind wir schwer zu schlagen“, weiß Unions Fußballehrer.
Nach dessen Gelbsperre gegen Dresden, begrüßt Uwe Neuhaus Damir Kreilach, den er als „absoluten Teamplayer“ schätzt, zurück im Team. Der Kroate wird wohl von Beginn an auf dem Rasen stehen. „Vom Gefühl her ist das nicht die einzige Änderung“, ließ Neuhaus zudem wissen. Welche weiteren Personalien auf den Prüfstand kommen, verriet der 54-Jährige vor dem Spiel noch nicht.
Entwarnung gab es bei Patrick Kohlmann und Marc Pfertzel. Beide hatten zu Beginn der Woche angeschlagen aussetzen müssen. Schwerwiegende Verletzungen konnten jedoch nicht diagnostiziert werden, sodass beide Außenverteidiger einsatzbereit sind. Freuen darf sich Uwe Neuhaus ferner über die ansteigende Formkurve von Björn Jopek, der nach einem Kreuzbandriss lange ausfiel. „Er wird sicher nicht über 90 Minuten spielen. Wichtig ist die Qualität, die er auf den Platz bringt und da ist er im Training schon sehr weit“, so der Trainer zum Einsatz des hoffnungsvollen Mittelfeldtalentes.