Mit dem Glück nicht im Bunde: Union unterliegt Braunschweig 1:2
Für die größte Überraschung sorgte eine Personalie bereits vor dem Anpfiff. Nur eineinhalb Wochen nach seinem Unterarmbruch mit folgender Operation stand Michael Parensen mit geschientem Arm überraschend in der Startelf. So konnte Trainer Sascha Lewandowski seine Mannschaft mit Viererkette in folgender Besetzung auf den Rasen des Braunschweiger Eintracht-Stadions schicken:
Haas – Kessel, Puncec, Parensen, Trimmel (82. Korte) – Zejnullahu (82. Quaner) – Brandy, Daube, Kreilach, Skrzybski (78. Redondo) – Wood
In der Anfangsphase des Spiels glänzten beide Mannschaften mit taktischer Disziplin. Kaum Torchancen dafür aber intensive Zweikämpfe sahen die 22.590 Zuschauer. Eine Freistoßflanke auf den Kopf von Mirko Boland sorgte dann für die Führung der Gastgeber (16.). Der Kopfball flog im hohen Bogen ebenso über Torhüter Daniel Haas hinweg wie über die Torlinie. In der Folge zeigten sich die Köpenicker angriffslustiger. Als Sören Brandy von BTSV-Keeper Rafal Gikiewicz von den Beinen geholt wurde, sorgte der Ex-Braunschweiger Kessel vom Punkt für den 1:1-Ausgleich (27.). Das Spiel war nun erwacht und bot interessante Fußballkost. Mehrfach fehlte den Gästen nur ein halber Meter bei den Pässen in die Spitze, um die Führung zu erzielen. Die beste Chance dazu hatte Bobby Wood, der sich den Ball etwas zu weit an Keeper Gikiewicz vorbeilegte (37.). Pünktlich ging eine intensiv geführte Partie beim Halbzeitstand von 1:1 in die Pause.
Nach dem Wiederanpfiff blieb das Duell zunächst sehr zerfahren. Zahlreiche Ballverluste und kleinere Fouls ließen Spielfluss kaum entstehen. Mit zunehmender Spieldauer übernahmen die Gäste jedoch die Spielkontrolle. Die größte Chance zur Führung vergab in dieser Phase Bobby Wood, der sich wunderbar um Gegenspieler Ken Reichel drehte, aus acht Metern Torentfernung dann aber etwas in Rücklage geriet und den Ball deshalb mit voller Wucht über den Querbalken feuerte (55.). Es schloss sich eine unwiderstehliche Drangphase der Köpenicker an. Viel Ballbesitz und mehrere sehenswerte Stafetten führten jedoch nicht zum zu diesem Zeitpunkt durchaus möglichen und verdienten Führungstreffer für die Berliner. Auf der anderen Seite fasste sich Mirko Boland unvermittelt ein Herz und hatte das Glück, wie schon bei seinem ersten Tor, für sich gepachtet. Die abgefälschte Bogenlampe aus 25 Metern klatschte an die Unterkante der Querlatte und von dort zum 2:1 ins Tor (79.). Die Gastgeber freuten sich verständlicherweise über einen Treffer aus dem Nichts und verteidigten ihre Führung abgezockt bis zum Schlusspfiff.
„Wir haben nicht so gut in das Spiel gefunden. Taktisch war zwar alles nach Plan, aber mir haben die wesentlichen Basics gefehlt. In dieser Phase wirkten die Jungs einen Tick zu verkopft. Wir sind mit dem 1:1 in die Pause gegangen und legten nach dem Seitenwechsel eine ganz starke Phase hin. Gegen einen Gegner, der kompakt verteidigt, haben wir zwingende Aktionen und richtig gute Chancen herausgespielt. Nach hinten haben wir dagegen wenig zugelassen. Die Mannschaft weiß, dass sie viel richtig gemacht hat und doch steht sie mit leeren Händen da. In der Fülle an unglücklichen Niederlagen habe ich das auch noch nie erlebt. Aber für uns ist das Ansporn, noch mehr Gas zu geben“, analysierte Sascha Lewandowski nach dem Ende des Spiels.
Am kommenden Wochenende legt der deutsche Profifußball bedingt durch die Länderspiele eine Zwangspause ein. Chefcoach Lewandowski testet seine Mannschaft daher am Donnerstag, dem 08.10.2015 gegen den dänischen Zweitligisten FC Fredericia. Anpfiff im Stadion An der Alten Försterei ist um 19:30 Uhr.