Nervenstark und treffsicher: Union eröffnet Spieltag mit 4:2-Sieg gegen St. Pauli
Die beeindruckende Kulisse des erstmalig seit der Eröffnung der Haupttribüne ausverkauften Stadions An der Alten Försterei empfing die Profis schon zum Warmmachen stimmgewaltig. 21.410 Fußballbegeisterte säumten den im Flutlicht grün leuchtenden Rasen. Zur Erreichung der sportlichen Ziele konnte Uwe Neuhaus gegen den FC St. Pauli wieder auf Patrick Kohlmann zurückgreifen, der sogleich sein Comeback in der Startelf feiern konnte. Michael Parensen bekleidete die defensive Mittelfeldposition für Christoph Menz, der zunächst auf der Bank Platz nahm. Zudem tauschte Unions Chefcoach Fabian Schönheim für Christian Stuff auf der zweiten Innenverteidigung-Position. In der Gesamtheit spielte in der 4-4-2-Formation mit Mittelfeldraute folgende Elf:
Haas – Kopplin, Puncec (70. Stuff), Schönheim, Kohlmann – Parensen – Özbek (70. Zoundi), Jopek – Mattuschka (83. Menz) – Terodde, Nemec
Die Partie erfuhr einen ruhigen Beginn, bei dem Union den Ball zumeist unbedrängt in den eigenen Reihen zirkulieren ließ. Bei St. Pauli fehlte der rotgesperrte Daniel Ginczek. Den Hamburgern schien die Abwesenheit ihres 12-Tore-Stürmers den Offensivdrang geraubt zu haben. Bis auf einen ungenauen Distanzschuss von Fabian Boll lief bei den Gästen in der Anfangsphase wenig zusammen. Auf der anderen Seite hatte Simon Terodde nach Zuspiel von Patrick Kohlmann mit seinem Drehschuss eine erste gute Möglichkeit. Philipp Tschauner lenkte den Versuch jedoch gekonnt um den Pfosten (16.). Vier Minuten später setzte Kapitän Mattuschka Unions besten Torschützen glänzend in Szene. Im Duell mit Pauli-Keeper Tschauner entschied sich Terodde für den Heber, traf und durfte sich über sein neuntes Saisontor freuen. Union hatte das Spiel fest im Griff und kombinierte sich passsicher immer wieder in die gegnerische Hälfte hinein. Zu Torabschlüssen kamen die Köpenicker derweil aber zu selten. Einem verlorenen Zweikampf von Björn Jopek folgte dann eine Flanke von Florian Kringe, welche den zentral postierten Marius Ebbers fand, der nach missglückter Annahme im Nachsetzen doch noch das Tor traf (37.). Noch vor der Halbzeit legte Torsten Mattuschka für die Hausherren nach. Baris Özbek setzte sich zielstrebig bis zur Grundline durch und legte auf den 32-Jährigen zurück. Der Standardspezialist nahm den Ball direkt und setzte das Leder an die Unterkante der Latte, von wo das Spielgerät zur 2:1-Halbzeitführung in den Maschen landete.
Den zweiten Durchgang begann St. Pauli tief stehend. Die Hausherren kontrollierten das Geschehen und suchten die Chance auf das dritte Tor. Allerdings verteidigten die Hamburger aufmerksam und ließen selten einen Offensivpass durch. Ins Straucheln kam dann Roberto Puncec in der Vorwärtsbewegung der Gäste. Marius Ebbers konnte daraus aber kein Profit schlagen und setzte den Ball neben den Pfosten (68.). Sekunden später musste Patrick Kohlmann auf der Linie klären. Die Berliner bekamen den Ball aber nicht aus dem Strafraum und Florian Kringes Nachschuss landete am Pfosten (69.). Union hatte alle Hände voll zu tun, die erstarkenden Kiezkickern auf Distanz zu halten. Das gelang bis eine Viertelstunde vor dem Abpfiff auch gut. Nach einer Ecke traf Sebastian Schachten den Ball aus dem Rückraum mit voller Wucht. Den flatternden Schuss aus 17 Metern konnte Daniel Haas nicht parieren (76.). Der Spielverlauf wollte es so und Adam Nemec verlieh der Überlegenheit seiner Elf Ausdruck. Aus spitzem Winkel zog der Slowake Tschauner den Ball über die rechte Schulter ins Tor (81.). Doch noch war das Spiel nicht beendet. Im Strafraum drehte sich Simon Terodde um seinen Gegenspieler und brachte den anschließenden Flachschuss ebenfalls im Kasten unter (84.). Den Doppelschlag der Eisernen konnte das Team von Michael Frontzeck nicht verwinden. Mit 4:2 gewann Union verdient und schob sich in der Tabelle vorrübergehend auf Platz fünf.
„Ich bin sehr einverstanden mit der Leistung meiner Mannschaft“, sparte Uwe Neuhaus im Gespräch mit den Medienvertretern nach dem Spiel nicht mit Lob. Den zwischenzeitlichen Ausgleich registrierte der Union-Trainer, wollte dies aber nicht überbewerten: „Dass man so ein Spiel nicht immer so einfach über die Bühne schaukelt ist klar. Aber es ist eine Extraqualität so etwas wegzustecken und im richtigen Moment zurückzuschlagen.“
Der Spielbetrieb in der 1. und 2. Bundesliga ruht am kommenden Wochenende. Nach der Länderspielpause reist der 1. FC Union Berlin zum FSV Frankfurt, wo am Sonntag, den 31.03.2013 um 13:30 Uhr die nächsten Ligapunkte zu vergeben sind.