Pokal-Aus: Union ohne Lösung für Lauterer Effektivität
Zum zweiten Mal innerhalb von vierzehn Tagen traf der 1. FC Union Berlin auf den 1. FC Kaiserslautern. Dabei ging es diesmal jedoch nicht um Ligapunkte, sondern um den Einzug in die Runde der letzten Acht im DFB-Pokalwettbewerb. Vor ausverkaufter Heim-Kulisse setzte Union-Trainer Uwe Neuhaus auf ein 4 – 1 – 4 – 1-System, welches etwas offensiver anmutete, als das defensiv interpretierte 4 – 3 – 3 beim Spiel im Fritz-Walter-Stadion. Baris Özbek ist im Ligabetrieb zwar weiterhin gesperrt, kehrte für das Pokalspiel gegen die Roten Teufel aber zurück in die erste Elf. Ebenfalls von Beginn an auf dem Rasen standen Adam Nemec und Mario Eggimann:
Haas – Pfertzel, Eggimann, Schönheim (27. Puncec), Kohlmann – Kreilach – Özbek (54. Terodde), Dausch (75. Quiring), Mattuschka, Parensen - Nemec
Den ersten Warnschuss des Abends setzte Florian Dick, der aus gut 20 Metern draufhielt. Daniel Haas hatte mit diesem Ball jedoch keine Probleme (3.). Die Platzherren versteckten sich nicht und kamen selbst durch Baris Özbek aus der Distanz zu einer ersten Annäherung an das gegnerische Tor. Das Leder ging in dieser Szene allerdings deutlich über den Lauterer Kasten (4.). In der Anfangsphase ging es in vielen intensiven Zweikämpfen um die Vormachtstellung im Mittelfeld. Dann spielten die Pfälzer ihre Gefährlichkeit bei Standards aus. Auf eine geklärte Ecke folgte die scharfe Flanke von Enis Alushi, die Willi Orban mit dem Kopf im Gehäuse unterbrachte (18.). Der Gastgeber war mit dem Rückstand gezwungen, von der engen Staffelung abzurücken und vermehrt den Weg nach vorn zu suchen. Den ersten Schritt zu einer Antwort machte Unions slowakischer Nationalstürmer Adam Nemec, der einer Flanke von Torsten Mattuschka entgegen sprang und das Ziel mit dem Kopf nur um Zentimeter verfehlte (26.). Die Begegnung verflachte etwas, bis Daniel Haas eine Kopfballchance von Marc Torrejon parierte (36.). Auf Unionseite waren es vor allem Versuche mit langen Bällen auf Adam Nemec, die das Offensivspiel bestimmten. Doch zu selten erreichte der Ball den Stürmer in vorderster Angriffsposition. Die Gäste hatten mit den ungenauen Flanken selten Probleme und legten mit dem Halbzeitpfiff das 2:0 durch Zoller nach, der einen Eckball über die Linie drückte (45. +1).
Zehn ereignisarme Minuten verstrichen nach dem Seitenwechsel, bis Uwe Neuhaus mit einem Wechsel nachhaltig Einfluss auf den Spielverlauf ausübte. Mit Simon Terodde kam ein zweiter Stürmer, der für offensive Durchschlagskraft sorgen sollte. Wenige Augenblicke nach seiner Einwechslung sorgte der Stürmer für die erste richtig gute Chance. Einen Abschlag von Daniel Haas verlängerte Adam Nemec auf den neuen Mann, der von Jan Simunek etwas nach außen abgedrängt an Tobias Sippel scheiterte (58.). Drei Minuten später hatte Terodde eine identische Gelegenheit von der linken Seite. Doch Sippel zeigte sich aufmerksam und klärte auch diese Situation. Das Publikum peitschte die Eisernen angesichts der sich ergebenden Chancen nun ohrenbetäubend nach vorn. Die Mannschaft zahlte die Unterstützung mit Kampf und einer deutlich belebteren Offensive zurück. Glück hatte Kaiserslautern dann in der 77. Spielminute. Torsten Mattuschkas Schuss landete am linken Pfosten. Der nachsetzende Adam Nemec schob den Abpraller ein, stand dabei jedoch mit einem Fuß im Abseits. Union wehrte sich gegen die drohende Niederlage. Doch dann zeigte Lautern eiskalte Effektivität. Der eingewechselte Mohamadou Idrissou spielte einen Querpass auf Marcel Gaus, der den 0:3-Endstand besorgte (86.).
„Die erste Halbzeit war richtig schlecht von uns. Ich glaube, die Niederlage ist die Folge der letzten Ergebnisse, die uns das Selbstvertrauen genommen haben. Mit dem Wechsel sind wir noch mehr Risiko gegangen und hatten nichts zu verlieren. Wenn eine der beiden sich ergebenden Großchancen reingeht, kommt nochmal Stimmung auf. Es ist ein bitterer Abend für uns und wir sind sehr enttäuscht. Die Unterstützung von den Zuschauern macht Mut und ist wohl einmalig in Deutschland“, so ein sichtlich enttäuschter Uwe Neuhaus nach dem Spiel.
Am Sonnabend, dem 07.12.2013 bestreitet der 1. FC Union Berlin den 17. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga mit einem Gastspiel beim TSV 1860 München. Anstoß in der Allianz-Arena ist um 13:00 Uhr.