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Punktspielstart: Union beginnt beim FSV Frankfurt

Fr, 15. Juli 2011

Es kribbelt und knistert rund um das Stadion An der Alten Försterei. Die Testspiel-Ergebnisse des Vorbereitungssommers gaben Anlass zur Freude und machen Lust auf mehr. Das Auftaktspiel beim FSV Frankfurt beinhaltet zusätzlich eine weitere emotionale Komponente. Scheint doch ein Wiedersehen mit dem in seiner sechsjährigen Zeit beim 1. FC Union Berlin zum Rekordtorschützen (87) und Publikumsliebling avancierten Karim Benyamina trotz mehrfachen Verletzungspechs möglich. Der gebürtige Dresdener, der zuletzt an einem Muskelfaserriss laborierte, steht Hans-Jürgen Boysen wieder zur Verfügung. Ob es für einen Platz in der Startelf reichen wird, ließ Frankfurts Trainer indes noch offen.

Sportlich betrachtet wäre der Ausfall Benyaminas für die Gastgeber unbestreitbar eine Schwächung. Fast schon traditionell sind die zahlreichen Spielerwechsel der Hessen während der Vorbereitungszeit. Viele Abgänge, darunter qualitativ hochwertige Spieler wie Sascha Mölders und Jürgen Gjasula, und vierzehn Neuzugänge bedeuten für den Vorjahresdreizehnten der 2. Bundesliga viel Umbauarbeit. "Ich würde mir wünschen, dass es noch eine Woche dauert, bis dort ein Rad ins andere greift", erklärte Union-Trainer Uwe Neuhaus, der sich einen kleinen Vorteil für sein Team erhofft. Am Bornheimer Hang gab es aus Union-Sicht in den letzten beiden Jahren nicht viel zu feiern. Auch Uwe Neuhaus erinnert sich nur ungern an die Duelle mit dem schlechteren Ausgang für seine Mannschaft: "In Frankfurt haben wir teilweise unglücklich und teilweise aus Dummheit nicht mehr herausholen können." Das soll sich ändern und die bescheidene Bilanz aufgebessert werden.

Dass ein Sieg zum Saisonauftakt nicht unmöglich ist, bezweifelt auch aufgrund der starken Testspiele kaum ein Fan des 1. FC Union Berlin. Uwe Neuhaus weiß das und wirbt für die angemessene Zurückhaltung. "Die Testspielergebnisse muss man mit Vorsicht genießen und kann nichts daraus ableiten", findet der Chefcoach, der dennoch weiß: "Für das Selbstvertrauen und das Selbstbewusstsein waren die Siege ohne Zweifel sehr wichtig."

Die Startformation hat Neuhaus in den wesentlichen Zügen bereits im Kopf. Nur für ein bis zwei Positionen hält Unions Chefcoach Alternativen noch für "überlegenswert". Und Wahlmöglichkeiten ergeben sich für den Trainer aus der erfreulichen Gesundung einiger seiner bis dato verletzter Spieler. John Jairo Mosquera befand sich nach überstandenem Muskelfaserriss in dieser Woche wieder im Mannschaftstraining. Auch Michael Parensen wird nach einem positiv verlaufenen 45-minütigem Belastungstest im gestrigen Spiel der U23 den Flieger nach Frankfurt besteigen. Keine Chance auf einen Einsatz hat Torsten Mattuschka. Noch verhindert die im Spiel gegen Szczecin erlittene Kreuzbanddehnung ein Mitwirken, doch der Kapitän ist optimistisch: "Das Knie fühlt sich gut an. Ich werde die Belastung unter Anleitung unsere Fitness-Trainers Dirk Keller weiter steigern und nächste Woche hoffentlich wieder ins Mannschaftstraining einsteigen." In Frankfurt wird der Kapitän trotzdem dabei sein - als moralische Unterstützung für seine Mannschaft.

Morgen Abend hat das lange Warten ein Ende. Der Anstoß des Spiels im Frankfurter Volksbankstadion erfolgt um 18 Uhr.