Rekordkulisse an der Alten Försterei: „Spiele gegen St. Pauli sind immer was Besonderes“
Nach der 1:2-Niederlage gegen den FC Energie Cottbus am vergangenen Wochenende sinnen die Eisernen auf Wiedergutmachung. Dass das nicht einfach wird, weiß Uwe Neuhaus ganz genau: „Vor drei Spieltagen hätte wahrscheinlich niemand daran geglaubt, dass St. Pauli mit einem Auswärtssieg bei uns punktemäßig mit uns gleichziehen könnte“, spielt der Coach auf den Formanstieg der Hamburger in den letzten Wochen an.
Tabellarisch trennen die beiden Protagonisten nur noch zwei Plätze und drei Punkte. Zum Vergleich: vor drei Wochen hatten die Kiezkicker mit nur drei Punkten Vorsprung auf Platz 16 noch Abstiegssorgen. Jetzt, nach den überstandenen Schwierigkeiten zu Beginn der Rückrunde, scheinen sich die St. Paulianer gefangen zu haben und kratzen nach zuletzt drei Siegen in Serie an einem Platz der oberen Tabellenhälfte. „Sie haben in den letzten Wochen gezeigt, wozu sie in der Lage sind. Es wird für uns eine schwierige Aufgabe, weil St. Pauli defensiv sehr gut organisiert ist. Sie haben sehr gute und schnelle Konterspieler“, so Neuhaus weiter.
„Das bedeutet für uns, dass wir, wie gegen Aue, den Druck aufrecht erhalten müssen. Wir werden versuchen, den Gegner zu beschäftigen und wir wollen Lücken finden und unsere Torchancen nutzen“, schickt der Coach sofort die Marschroute für das Spiel hinterher. Die Unioner büßten durch die Niederlage in der Lausitz ein paar Plätze in der Tabelle ein, sind mit 35 Punkten aber immer noch auf einem guten Weg, das selbstgesetzte Saisonziel zu realisieren. Gegen St. Pauli soll nun unbedingt wieder ein Sieg her. „Das Stadion wird voll sein. Da freuen wir uns drauf. Wir werden natürlich alles versuchen, um das Spiel gegen St. Pauli zu gewinnen“, gibt sich Verteidiger Björn Kopplin stellvertretend für die gesamte Mannschaft auf der Pressekonferenz vor dem Spiel kämpferisch.
Die Hamburger müssen beim Gastspiel in Berlin auf einen ihrer wichtigsten Spieler verzichten. 12-Tore-Mann Daniel Ginczek muss wegen einer Rot-Sperre pausieren. „Das macht die Sache nicht einfacher. Natürlich hat er 12 Tore geschossen, die der Mannschaft vielleicht auch fehlen werden, aber dafür springt meistens ein anderer in die Bresche“, will Uwe Neuhaus den Ausfall Ginczeks nicht zu hoch hängen. Verzichten muss St. Pauli-Coach Michael Frontzeck auch auf die beiden Langzeitverletzten Sören Gonther und Christopher Buchtmann. Fin Bartels, mit vier Treffern immerhin zweitbester Schütze seines Teams, könnte nach überstandener Verletzung in die Startformation zurückkehren. Zudem wird aller Voraussicht nach Kapitän Fabian Boll wieder von Beginn an mitwirken können.
Beim 1. FC Union entspannt sich die personelle Situation nach den verletzungs- und grippegeprägten letzten Wochen zusehends. Uwe Neuhaus hat derzeit keine Verletzten zu beklagen. So hat auch Patrick Kohlmann seine Oberschenkelprobleme überwunden und kann wieder angreifen. Das bedeutet für den Trainer natürlich mehr Möglichkeiten bei der Aufstellung. Wie der Coach sich entscheiden wird, ließ er gewohnt offen – Veränderungen zum Cottbus-Spiel sind nicht ausgeschlossen: „Es ist in dieser Woche legitim, über Veränderungen nachzudenken“, so Uwe Neuhaus.
Da das Spiel ausverkauft ist, werden weder im Heim- noch im Gästebereich Tageskassengeöffnet sein.