Respektabler Abschluss der Vorbereitung: Union und Eindhoven trennen sich 1:1
Der 1. FC Union Berlin hat nach sieben siegreichen Partien der Vorbereitung gegen den mit Abstand stärksten Gegner PSV Eindhoven im letzten Testspiel vor dem Saisonstart ein Unentschieden erzielt. Im Stadion An der Alten Försterei trennten sich die Eisernen in einer rassigen Begegnung vom niederländischen Spitzenklub PSV Eindhoven mit 1:1 (1:0). Vor 8.572 Zuschauern erzielte Simon Terodde den Treffer für Union.
Die Wetterverhältnisse hatten sich zur Generalprobe vor dem Pflichtspielauftakt zunächst entspannt. Bei Temperaturen knapp über zwanzig Grad war nichts zu spüren von der Hitze der letzten Tage. Auch die Startaufstellung wartete im Vergleich zum Hibernian-Spiel mit einigen Veränderungen auf. So begann Patrick Zoundi für Christopher Quiring, Markus Karl für Christoph Menz, Torsten Mattuschka an Stelle von Tijani Belaid und Silvio für Steven Skrzybski. Mit zwei Stürmern im 4-4-2 – System agierte Union wie folgt:
Glinker (46. Haas) – Pfertzel, Stuff (46. Puncec), Schönheim, Kohlmann (46. Trapp) – Karl – Zoundi (70. Quiring), Parensen – Mattuschka (70. Belaid) – Silvio (46. Nemec), Terodde
Zwei Minuten brauchte Union für einen furiosen Sprung aus den Startlöchern. Simon Terodde nutze die erste Chance des Spiels und knipste aus dreizehn Metern zum frühen 1:0. Die Niederländer benötigten nicht viel Zeit, um ihrerseits auf sich aufmerksam zu machen. Freigespielt scheiterte Jeremain Lens am Hacken von Fabian Schönheim (4.). Auf eine Schockstarre der Gäste ob des blitzartigen Rückstandes wartete man umsonst. Angeführt vom erfahrenen Kapitän Mark van Bommel legte sich Eindhoven den Gegner zurecht, wovon auch die nächste Möglichkeit durch Dries Mertens zeugte. Sein Schuss verfehlte das Tor von Jan Glinker nur um wenige Zentimeter (6.). Das Spiel versprach der gewünschte Härtetest für das Team von Uwe Neuhaus zu werden. Dann meldete sich Union in Person von Simon Terodde zurück. Der Angreifer hatte die Riesenchance, fand in EM-Teilnehmer Przemyslaw Tyton im Kasten von Eindhoven aber seinen Meister (16.). Furchteinflößendes produzierte der niederländische Erstligist im Anschluss kaum noch. Vielmehr erarbeiteten sich die Platzherren deutliche Feldvorteile mit zum Teil wunderbaren Ballstafetten. Und es gab weitere Möglichkeiten. So konnte Tyton seinen Patzer gegen Silvio im Nachfassen bereinigen und fehlte Torsten Mattuschka etwas später das Glück im Abschluss (28./32.). Als Aktivposten in einer insgesamt starken Mannschaft, bestach Simon Terodde. Der Torschütze riss immer wieder große Löcher und prüfte Eindhoven-Schlussmann Tyton abermals mit einem gefährlichen Abschluss (38.). Pünktlich schickte Schiedsrichter Felix Zwayer die Mannschaften dann in die Pause.
In der Halbzeit wechselte Uwe Neuhaus vier Mal. So kam Neuzugang Adam Nemec zu seinem ersten Einsatz und stürmte neben Simon Terodde. Und auch Daniel Haas stand nach seiner Meniskusoperation erstmalig zwischen den Pfosten. Es dauerte zehn Minuten bis zur ersten Chance für Union in Hälfte zwei. Maurice Trapps scharfe Hereingabe fand im Sturmzentrum aber keinen Abnehmer. Die Partie verlor in der Anfangsviertelstunde etwas an Fahrt. Eindhoven überließ Union die Regie und lauerte auf sich bietende Lücken. Einen Nadelstich setzte Simon Terodde, dessen Schuss knapp links am Pfosten vorbei strich (64.). Dann war Eindhoven ganz nah dran am Ausgleich. Der Kopfball von Kevin Strootman zischte über Daniel Haas hinweg und krachte frontal an das Quergestänge (70.). Beinahe hätte daraufhin Adam Nemec als Initiator des zweiten Treffers geglänzt, doch gelang Simon Terodde die Abnahme der vorhergehenden Parensen-Flanke nicht sauber genug (79.). Wie aus dem Nichts kamen die über weite Strecken des zweiten Abschnittes harmlosen Gäste doch noch zum Ausgleich. Memphis Depay trat an und versenkte das Leder mittels eines direkten Freistoßes aus 20 Metern in den Maschen (81.). Als der Regen sinnflutartig einsetzte, hatte Felix Zwayer ein Einsehen und beendete ereignisreiche 90 Minuten, die für Uwe Neuhaus interessante Erkenntnisse bereithielten.
„Bei der Bewertung darf man nicht vergessen, welche Qualität der Gegner besitzt. In sieben von zehn Spielen verlieren wir sicher gegen Eindhoven“, setzte der Trainer das Ergebnis ins Verhältnis. „Insgesamt bin ich sehr zufrieden. Im Rahmen unserer Möglichkeiten haben wir uns gut geschlagen. Jetzt bleibt noch eine Woche Zeit, um die letzten Fragezeichen zu beseitigen“, beschloss Uwe Neuhaus seine Analyse.
Am Montag, 06. August trifft der 1. FC Union Berlin beim seinem Punktspielauftakt der Saison 2012/2013 auf dem Betzenberg auf den 1. FC Kaiserslautern.