Saisonfinale: Union für Karlsruhe das Zünglein an der Waage
Nachdem sich die Union-Profis mit einem berauschenden Fußballfest gegen Energie Cottbus vor heimischer Kulisse im Stadion An der Alten Försterei gebührend verabschiedet haben, steht nun das vorerst letzte Auswärtsspiel auf dem Programm. Im Wildparkstadion erwartet der gastgebende Karlsruher Sport Club einen Andrang von über 20.000 Zuschauern. Der Zuspruch der Fans ist der Spannung geschuldet, die diese Begegnung aus Karlsruher Sicht zu einem finalen Endspiel werden lässt. Die Badener sind akut abstiegsgefährdet und brauchen gegen Union nicht weniger als drei Punkte, um den Klassenerhalt perfekt zu machen. "Die Fans werden ihren Verein gnadenlos nach vorne peitschen und alles außer einem Sieg nicht akzeptieren", vermutet Uwe Neuhaus einen alles andere als herzlichen Empfang für seine Mannschaft.
Die Begegnung hat direkten Einfluss auf den Abstiegskampf, was Union-Trainer Uwe Neuhaus selbstverständlich einzuordnen weiß: "Das Wasser steht den Karlsruhern bis zum Hals. Am spielstarken Kader gemessen ist die schlechte Platzierung überraschend. Wir haben die Pflicht, einen fairen Wettkampf zu liefern und werden versuchen, dort zu gewinnen."
Die Karlsruher gehen unter denkbar schwierigen Voraussetzungen in die Partie. Seit stattlichen sieben Spielen wartet das Team von Cheftrainer Rainer Scharinger jetzt auf einen Sieg. Auch 70 Gegentreffer sprechen eine unmissverständliche Sprache und katapultieren den KSC in der Wertung der schlechtesten Defensivabteilung auf Rang 1. Rainer Scharinger weiß um diese Schwäche seiner Mannschaft und mahnt: "Wir müssen 90 Minuten Konstanz beweisen und dürfen uns nicht aus dem Konzept bringen lassen, wenn ein Gegentor fällt."
Auf Berliner Seite sieht das ganz anders aus: "Der Stolz, unser Saisonziel schon vorzeitig erreicht zu haben, ist groß. Den letzten Ritt nach Karlsruhe wollen wir nutzen, um in Anlehnung an den Februar die eine oder andere Fanthematik gut zu Ende zu bringen", verspricht Christian Beeck den eisernen Anhängern. Die Motivation sei trotz der langen Saison kein Problem, erklärte der Teammanger weiter. Vielmehr ist die lange Verletztenliste erneut Grund zur Sorge.
Während Christian Stuff, Michael Parensen, Daniel Göhlert, Santi Kolk und Marcel Höttecke bereits länger fehlen, kamen im Laufe der vergangenen Woche zwei neue Hiobsbotschaften aus der medizinischen Abteilung. Abwehrchef Ahmed Madouni erlitt gegen Cottbus einen schmerzhaften Muskelfaserriss in der Wade. Christoph Menz meldete sich am Freitag mit Kopf- und Gliederschmerzen vom Training ab. Bei beiden ist ein Einsatz in Karlsruhe ausgeschlossen, weshalb sich Uwe Neuhaus nicht zum ersten Mal kreativ Gedanken über die Zusammenstellung einer schlagfähigen Mannschaft machen muss. Fest steht, dass aus der U23 Maurice Trapp und aus der A-Jugend Boné Uaferro die Reise mit nach Karlsruhe antreten werden. Am Samstagmorgen bestieg die Mannschaft den Flieger und wird am Nachmittag in Karlsruhe das Abschlusstraining absolvieren. Es ist die letzte Gelegenheit für alle Spieler im Kader, sich für einen Einsatz zu empfehlen. Die Entscheidung über die finale Aufstellung hat sich Union-Coach Uwe Neuhaus bis zum Spieltag vorbehalten.