Spannend bis zum Schluss: Union erkämpft Punkt gegen Ingolstadt
Für den Ligaalltag, wie Uwe Neuhaus das Spiel gegen Ingolstadt nach dem emotionalen Derby nannte, durfte sich Unions Trainer über die Rückkehr von Michael Parensen freuen. Nach einer leichten Lungenentzündung kehrte der kampfstarke Mittelfeldmann auf die linke Außenbahn zurück. Dort fehlte gelbgesperrt Björn Jopek. Ansonsten setzte Unions Chefcoach auf die gleiche Mannschaft, die zu Wochenbeginn den Punkt im Berliner Olympiastadion erspielte. Im 4 – 4 – 2 mit Raute betrat folgende Elf den Rasen:
Haas – Kopplin, Puncec, Schönheim, Kohlmann (33. Stuff) – Menz – Zoundi (58. Quiring), Parensen (74. Özbek) – Mattuschka – Terodde, Nemec
Der Anpfiff vor 15.461 Zuschauern war noch nicht ganz verhallt, da eröffnete sich den Hausherren sogleich die erste große Möglichkeit. Adam Nemec schlug den Ball von links in den Strafraum, wo Patrick Zoundi mit dem Kopf zu Stelle war. Der Abschluss landete jedoch rechts neben dem Pfosten des Tores von Ramazan Özcan (1.). Uwe Neuhaus hatte vor der Begegnung zähe neunzig Minuten befürchtet. Trotz des Knalleffektes in der ersten Minute sollte der Trainer Recht behalten. Beide Mannschaften zeigten ihre Qualitäten in der defensiven Organisation. Mit fortschreitender Spieldauer kam den Eisernen die im Derby gelobte Leichtigkeit abhanden. Ingolstadt hatte nach einer knappen halben Stunde mehr von der Partie, blieb dabei jedoch ohne nennenswerte Torchancen. Gut zehn Minuten vor dem Halbzeitpfiff sah sich Uwe Neuhaus erstmalig gezwungen zu wechseln. Patrick Kohlmann verletzte sich bei einem Tackling und ging für Christian Stuff vom Feld, der sich in der Innenverteidigung einsortierte. Fabian Schönheim agierte von nun an links in der Abwehrkette. Insgesamt verzeichnete das Duell auffällig viele Foulspiele. Tore wollten im ersten Abschnitt hingegen nicht fallen. Auch als Daniel Haas im Fünfmeterraum riskant gegen Fabian Heller klärte, blieb der Pfiff von Referee Norbert Grudzinski aus (37.).
In der Halbzeitpause hatte sich Gäste-Trainer Tomas Oral bitterlich über die ausgebliebene Elfmeterentscheidung des Schiedsrichtergespanns beschwert. Während Oral noch haderte, setzte Union schon wieder zum Angriff an. Der erkämpfte Ball von Adam Nemec landete bei Simon Terodde, der mit seinem Schuss allerdings nur ein Abwehrbein traf (51.). Drei Minuten vergingen bis zur nächsten Chance. Mit Gewalt versuchte es Torsten Mattuschka von der Strafraumkante. Dem Schuss fehlte es etwas an Zielgenauigkeit (54.). Nach einer Stunde kam Simon Terodde im letzten Augenblick sein Bewacher in die Quere, andernfalls hätte Unions Angreifer die Hereingabe von Michael Parensen wohl problemlos verwertet. So kam es anders und Ingolstadt erzielte nach einer Dreierkombination quer vor dem Tor durch Florian Heller den Führungstreffer (66.). Die Oberbayern nahmen sich nun deutlich zurück, was Union fünf Minuten vor dem Ende bestrafte. Für die lehrbuchmäßige Flanke von Björn Kopplin bedankte sich Adam Nemec mit seinem sechsten Saisontreffer (85.). Die hitzige Schlussphase fand ihren Höhepunkt, als Schiedsrichter Grudzinski nach einer Ecke der Gäste auf ein Foul von Roberto Puncec und damit auf Elfmeter entschied. Den Strafstoß setzte Ilian Micanski in der zweiten Minute der Nachspielzeit mit einem zu lässigen Lupfer an den Querbalken. Den anschließend möglichen Konter unterband der Unparteiische mit dem Schlusspfiff.
Uwe Neuhaus erkannte in dem zweiten Unentschieden der Woche dieses Mal einen Punktgewinn. „So unterschiedlich können Spiele sein. Zwischen den verlorenen Zählern gegen Hertha und den heute ergatterten liegen Welten. Uns hat eindeutig die geistige Frische gefehlt. Trotzdem sind wir nicht hektisch geworden und haben nicht den Fehler gemacht, ins offene Messer zu laufen. So ist uns kurz vor dem Ende der zugegeben glückliche Ausgleich gelungen“, analysierte Uwe Neuhaus in der Pressekonferenz nach dem Spiel.
In sieben Tagen gastieren die Eisernen beim 1. FC Köln. Anpfiff im RheinEnergieStadion ist am Sonnabend, den 23.02.2013 um 13:00 Uhr.