Tach gesagt!

Spannend bis zur letzten Sekunde: Union gewinnt 2:1 gegen Düsseldorf

Mo, 19. August 2013
Spannend bis zur letzten Sekunde: Union gewinnt 2:1 gegen Düsseldorf

Der 1. FC Union Berlin hat das Montagsspiel gegen Fortuna Düsseldorf mit 2:1 (1:0) gewonnen. Adam Nemec sorgte mit seinem Kopfball-Doppelpack für den ersten Saison-Heimsieg seiner Mannschaft vor 20.846 Zuschauern.

Farbenfroh erstrahlte das Stadion An der Alten Försterei schon weit vor dem Anpfiff. Die zu Hunderten in Kitas, Schulen und zum Maltag im Stadion An der Alten Försterei gefertigten Kunststücke zierten die Zäune entlang des Innenraumes, den Logenbalkon, die Kamerapodeste und auch das Eingangsportal der Haupttribüne. Die Aktion „gemeinsam SEHEN – UNION leben“ zu Gunsten der Aniridie-Forschung war damit ein voller Erfolg und hat die Wahrnehmung für diese seltene Krankheit, an der auch der Sohn von Union-Profi Martin Dausch leidet, zweifellos geschärft.

Im Anschluss wurde es sportlich in Berlin-Köpenick. Knapp einen Monat mussten die Stadionbesucher auf ein Heimspiel der Mannschaft von Uwe Neuhaus warten. Zwei Punktspiele, sowie das Weiterkommen gegen Jahn  Regensburg im DFB-Pokal mussten ins Land gehen, bevor die Union-Profis im zweiten Versuch endlich den ersten Saison-Heimsieg in Angriff nehmen durften. Uwe Neuhaus tauschte im Vergleich zum Sieg in Dresden eine Position. Baris Özbek wurde nach einer Verletzung der Gesäßmuskulatur im Training nicht rechtzeitig fit. Für ihn rutschte Patrick Kohlmann in die Startelf. So bekleidete Michael Parensen die zweite defensive Mittelfeldposition und der Deutsch-Ire begann links in der Viererkette. Die Startaufstellung sah wie folgt aus:

Haas – Pfertzel, Stuff, Schönheim, Kohlmann – Parensen, Kreilach – Brandy, Mattuschka (75. Dausch), Köhler (90. Puncec) – Nemec (82. Terodde)

Die Begegnung begann hektisch. Die Kontrahenten versuchten, sich gegenseitig sehr zeitig zu stören. Als Ergebnis gab es viele Ballverluste zu beobachten, aber auch Chancen. Die Gäste hatten einige vielversprechende Aktionen, die sie aber nicht clever genug ausspielten. Die beste Gelegenheit hatte nach zwölf Minuten Benjamin Köhler, der eine Kopfballvorlage von Sören Brandy direkt auf das Tor schoss. Fortuna-Keeper Fabian Giefer klärte in höchster Not zur Ecke. Drei Minuten später spielte der aufgerückte Patrick Kohlmann an den langen Pfosten, wo Sören Brandy um Haaresbreite verpasste. Union ging nun noch früher drauf und schenkte keinen Quadratzentimeter her. Nach einer halben Stunde beruhigte sich das Geschehen etwas. Düsseldorf zeigte sich abwartend und lauerte gegen defensiv gut sortierte Gastgeber auf Kontersituationen, die sich allerdings nicht ergaben. Mit einem Standard aus 20 Metern setzte Torsten Mattuschka ein weiteres Ausrufezeichen und setzte den direkten Freistoß nur wenige Zentimeter neben den Pfosten (35.). Nach einer Halbzeit ohne zwingende Chance für Düsseldorf und viel Druck durch die Platzherren kam Union zwei Minuten vor dem Halbzeitpfiff zur verdienten Führung. Die Flanke von Benjamin Köhler veredelte Adam Nemec im Zentrum mit seinem zweiten Saisontreffer (43.).

Auch nach dem Seitenwechsel versuchten die Eisernen, die Spielkontrolle an sich zu reißen. Den Gästen fiel partout nichts ein, also ließ sich Union nicht lange bitten und legte nach. Der Kapitän zog eine Freistoßflanke scharf an den Elfmeterpunkt, wo Adam Nemec, von seinen Gegenspielern nicht zu bändigen, emporstieg und seinen zweiten Treffer mit dem Kopf markierte (56.). Die Neuhaus-Elf spielte aus einem Guss, war in nahezu jeder Szene spritziger und den entscheidenden Schritt schneller. Die Ballbesitzzeiten sprachen eine deutliche Sprache. Die Düsseldorfer kamen kaum an das Spielgerät, ganz zum Ärger ihres Trainers, der zwanzig Minuten vor dem Ende die Doppelsechs auflöste. Mit der ersten richtigen Möglichkeit für Düsseldorf erzielte Axel Bellinghausen den 2:1-Anschlusstreffer (77.). Es wurde spannend in der Schlussphase, da Düsseldorf die Chance auf den Ausgleich mit Haken und Ösen zu wahren versuchte. Schiedsrichter Christian Dingert bewertete das Fallen von Stefan Reisinger im Strafraum als nicht Elfmeter-würdig (83.). Union hatte nun Schwierigkeiten, sich die Angriffswellen der Fortunen vom Leib zu halten. Eine Glanzparade von Daniel Haas rettete in der vier Minuten währenden Nachspielzeit den am Ende verdienten Sieg.

„Das war ein sehr gelungener Abend. Wir haben in der ersten Halbzeit immer Druck ausgeübt, was beim Gegner Eindruck hinterlassen hat. Mit dem 2:0 hat sich das Gefühl scheinbarer Sicherheit eingeschlichen. Durch das Anschlusstor wurden es turbulente letzte Minuten. Den Elfmeter gegen uns muss man fast geben und mit der Parade von Daniel Haas hatten wir richtig Massel“, räumte Uwe Neuhaus nach der starken ersten kleinere Wackler in der zweiten Hälfte ein, fand aber auch, dass „die Leistung insgesamt Hoffnung gemacht hat und nun die Konstanz einkehren muss.“

In einer knappen Woche trifft Union in Hessen auf den FSV Frankfurt. Anstoß im Volksbankstadion ist am Sonntag, den 25.08.2013 um 13:30 Uhr.