System irrelevant: Union will Aalen mit Einstellung knacken
Am Sonnabend, den 10.11.2012 empfängt der 1. FC Union Berlin zum 13. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga den VfR Aalen im Stadion An der Alten Försterei. Die in Baden-Württemberg beheimatete Elf von der Ostalb reist als Tabellensiebter und damit bester Aufsteiger nach Berlin-Köpenick.
An Aalen haben Unioner gute Erinnerungen. In Liga drei gab es die bisher einzigen zwei Aufeinandertreffen. Beide gewannen die Eisernen deutlich (3:0 & 4:1). In der aktuellen sportlichen Bewertung des Gegners finden die damaligen Erfolge freilich keinen Niederschlag mehr. Allein vor der laufenden Spielzeit verstärkte sich Aalen mit zwölf neuen Spielern. Gerade in der Offensive sind alle Positionen doppelt besetzt. Zudem hat das Team mit Martin Dausch (6 Tore) einen brandgefährlichen Mittelfeldspieler in seinen Reihen. So ist der starke Saisonstart des von Ralph Hasenhüttl gecoachten Teams kein Glücksfall. Mit neunzehn Zählern finden sich die Aufsteiger plötzlich auf dem siebten Tabellenrang wieder und haben in den vergangenen sieben Spieltagen dreizehn Punkte gesammelt. Diesen Wert schlagen nur Braunschweig (15) und Union (14). Mit Auswärtssiegen in Duisburg (4:1), Bochum (1:0) und bei St. Pauli (1:0) lässt Unions kommender Gegner bei Uwe Neuhaus schrill die Alarmglocken läuten.
Trotzdem erwartet Unions Chefcoach einen weitaus defensiver ausgerichteten Gegner als in Dresden. Ein Indiz dafür ist der Fakt, dass Aalen in drei der letzten vier Gastspiele ohne Torerfolg blieb. Damit stellt sich Uwe Neuhaus eine zentrale Frage: „Ich muss überlegen, ob ein in Dresden erfolgreiches 4-2-3-1-System auch dieses Mal richtig ist. Oder ob eine Aufstellung mit zwei Stürmern und mehr Druck auf das gegnerische Tor überlegenswert ist“, ließ Uwe Neuhaus an seinen Gedankengängen teilhaben. Allerdings haben taktische Ausrichtungen, aus Sicht des Trainers, ohnehin nicht die weithin angenommene Bedeutung. „Man kann mit dem richtigen System spielen und trotzdem untergehen. Es geht immer um die Umsetzung. Die Unterschiede der taktischen Gefüge sind marginal. Das Wichtigste auf dem Platz ist immer die Einstellung“, strich Uwe Neuhaus heraus. Welche Rolle Fabian Schönheim eine knappe Woche nach seinem Dresdener Meisterstück zukommen wird, bleibt unbeantwortet. „Ich bin nicht sicher, ob Fabian offensiv genug ist, um Aalen auf diesem Weg zu knacken“, überlegte der Trainer laut.
Wo sich einerseits die Fragezeichen häufen, gibt es anderswo gute Nachrichten. Wie Trainer Uwe Neuhaus wissen ließ, trainiert neben Björn Kopplin auch Michael Parensen wieder im Kreise der Mannschaft und wird dort nicht geschont. Auch in Zweikampfsituationen kniet sich der Mittelfeldmann wieder voll rein. Björn Kopplin steht, seit seinem Wechsel im Sommer, womöglich sogar vor seinem ersten Pflichtspiel-Engagement für Union. „Björn brennt auf einen Einsatz. Nach so langer Zeit freut er sich riesig, Spiel-Praxis zu bekommen“, kann Uwe Neuhaus den Tatendrang des 23-jährigen Linksverteidigers nur zu gut nachvollziehen, auch wenn es sich vorerst um das Mitwirken bei der U23 im Regionalliga-Spiel gegen Auerbach (So, 11.11.2012 / 13:30 Uhr) handelt. Torsten Mattuschka scheint nach einem leichten Infekt genesen, ebenso wie Jan Glinker, der am Donnerstag noch mit dem Training aussetzen musste.
Zum siebten Saison-Heimspiel öffnet das Stadion An der Alten Försterei um 11:30 Uhr seine Tore. Der Anpfiff erfolgt Punkt 13:00 Uhr.