Teroddes Treffer reicht nicht: Union verliert 1:2 in Düsseldorf
In seinem 100. Zweitligaspiel als Union-Trainer konnte sich Uwe Neuhaus über die Rückkehr von Silvio und Christian Stuff in den Kader freuen. Auf den gelbgesperrten Marc Pfertzel, für den Christoph Menz in die Startelf rückte und den an der Syndesmose verletzten Steven Skrzybski musste der Coach dagegen verzichten. Für Patrick Zoundi und Simon Terodde war das Spiel in der Esprit-Arena die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte.
Glinker – Menz (84. Stuff), Göhlert, Parensen, Kohlmann – Karl – Zoundi (66. Silvio), Belaid, Mattuschka, Ede – Terodde
Vor 33.637 Zuschauern in der kunterbunten, zu zwei Dritteln gefüllten Arena legten beide Mannschaften unmittelbar ein großes Tempo vor. Mit offenem Visier bearbeiteten sich die Kontrahenten und kamen zu einer Reihe hochkarätiger Torchancen. Den Anfang machten die Gäste durch Torsten Mattuschka. Der Union-Kapitän stellte seine Schlüsselkompetenz unter Beweis und nagelte einen Freistoß aus 17 Metern an den Querbalken (4.). Die Fortunen begriffen den Kracher als Wecksignal, wurden nun mutiger und bissiger. Maximilian Beister schickte einen kraftvollen, jedoch zu ungenauen Volleyschuss auf das Tor von Jan Glinker (7.). Auf der Gegenseite kam Tijani Belaid in eine vielversprechende Abschlussposition. Von Simon Terodde sensationell freigespielt, traf der Tunesier freistehend nur die Latte (8.). Dann schüttelte Düsseldorf die eiserne Fanseele kräftig durch. Ken Ilsö traf mit dem Rücken zum Tor nach einer Ecke zur Führung (15.). Doch die Neuhaus-Elf zeigte die richtige Reaktion und glich nur drei Minuten später aus. Es war eine Co-Produktion der Ex-Düsseldorfer Patrick Zoundi als Vorbereiter und Simon Terodde als überlegter Vollstrecker. Per Foulelfmeter kam Düsseldorf durch Sascha Rösler erneut zur Führung (22.). Michael Parensen hielt Maximilian Beister auf der Strafraumkante nach Meinung des Linienrichters regelwidrig am Trikot fest - der Pfiff durch Tobias Stieler vertretbar. Die zwingenderen Möglichkeiten hatten weiter die Gastgeber. Nach Beisters Querpass traf Sascha Rösler auf der Torlinie nur den eigenen Mann (29.). Spielerisch zeigte Union gute Ansätze, verpasste bedingt durch ungenaue finale Anspiele allerdings, sich für den betriebenen Aufwand zu belohnen. Die Gangart wurde rauer, wovon vier gelbe Karten in den letzten fünf Minuten des ersten Durchgangs zeugten.
Nach dem Kabinengang verlor die bis dato mitreißende Partie an Qualität. Union stand zunächst gut organisiert in der eigenen Defensive, Düsseldorf suchte die Lücken, ohne echte Gelegenheiten herauszuarbeiten. Unruhe für Union entstand im Wesentlichen durch das rasante Umschaltspiel des Gegners nach Ballgewinn. Über Ken Ilsö, Thomas Bröker und Andreas Lambertz sannen die Düsseldorfer auf den Kontererfolg. Die nächste Gelegenheit hatte Union dann aus einem Standard heraus. Torsten Mattuschkas Freistoß zog einen weiten Bogen, strich aber knapp am langen Pfosten vorbei (56.). Düsseldorf, auf die Verwaltung des Ergebnisses bedacht, verhielt sich bis etwa 25 Minuten vor dem Schlusspfiff auffällig passiv. Dann probierte es Andreas Lambertz mit einem Schlenzer, der jedoch nur die Werbebande hinter Jan Glinkers Kasten traf. Uwe Neuhaus versuchte es anschließend mit einem außergewöhnlichen Schachzug. Unions Chef-Coach brachte Christian Stuff, der sich sogleich in die Sturmzentrale orientierte. Weitere Chancen hatten aber vorerst die Platzherren durch Thomas Bröker und Ranisav Jovanovic (71./75./77.). In dieser Phase war es ausschließlich Jan Glinker zu verdanken, dass Union keine zusätzlichen Gegentreffer hinnehmen musste. Hervorzuheben war einmal mehr auch die Leistung von Chinedu Ede, der in seiner besten Szene drei Gegenspieler stehen ließ und klug für seinen Kapitän auflegte. Doch Torsten Mattuschkas Flachschuss blieb an Michael Ratajczak hängen (79.). Chancen, um doch noch einen Punkt aus der Rheinmetropole zu entführen, ergaben sich allerdings nicht mehr.
„Insgesamt war es ein richtig gutes Spiel, in dem auch wir eine gute Leistung geboten haben. Vor allem in der ersten Halbzeit sind uns einige gute Kombinationen gelungen. In der zweiten Hälfte hatten wir dann jedoch keine echte Torchance mehr. Wir wussten, dass es für Düsseldorf schwierig wird, je länger das Spiel auf der Kippe steht. Das zu nutzen, ist uns aber nicht gelungen“, fasst Uwe Neuhaus das Spiel aus seiner Sicht zusammen.
In sieben Tagen empfängt der 1. FC Union Berlin den FC Hansa Rostock im Stadion An der Alten Försterei. Der Anstoß zum letzten Saison-Heimspiel erfolgt am Sonntag, den 29.04.2012 um 13:30 Uhr.